- Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Baldur der Ketzer, 12.11.2007, 02:19
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - prinz_eisenherz, 12.11.2007, 07:57
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Coilan, 12.11.2007, 08:07
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Coilan, 12.11.2007, 08:24
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Baldur der Ketzer, 12.11.2007, 12:08
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Coilan, 12.11.2007, 19:52
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Baldur der Ketzer, 12.11.2007, 23:35
- ..Die"ausländerfeindlichen" Parteien... - Vinosoph, 13.11.2007, 23:35
- Re:..Die"ausländerfeindlichen" Parteien... - Tassie Devil, 14.11.2007, 04:39
- Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen - Coilan, 12.11.2007, 19:52
- Re: Nachdenkliches zum privaten Waffenbesitz - MI, 12.11.2007, 09:18
- Genau und deswegen.... - Der Husky, 12.11.2007, 09:56
- Re: Nein, er meint: - Mephistopheles, 12.11.2007, 10:11
- Re: Nachdenkliches zum privaten Waffenbesitz - Baldur der Ketzer, 12.11.2007, 11:50
- Genau und deswegen.... - Der Husky, 12.11.2007, 09:56
- Wem nĂĽtzt die Dezimierung der Menschen in Afrika? - neo, 12.11.2007, 09:32
- Re: Dezimierung der Menschen in Afrika? - Mephistopheles, 12.11.2007, 09:51
- das nĂĽtzt den gleichen Gruppe(n):-) (o.Text) - neo, 12.11.2007, 10:06
- Re: bevor wir uns der Gruppe zuwenden: Was fĂĽr ein Nutzen denn? (o.Text) - Mephistopheles, 12.11.2007, 12:57
- das nĂĽtzt den gleichen Gruppe(n):-) (o.Text) - neo, 12.11.2007, 10:06
- Re: Dezimierung der Menschen in Afrika? - Mephistopheles, 12.11.2007, 09:51
Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen
-->Hallo Baldur,
ein sehr junger Arzt aus unserer Bekanntschaft har dort zu der Zeit fĂĽr ein paar Monate seinen Dienst freiwillig versehen. FĂĽr vier Wochen hat er mich nach Ruanda gerufen, wegen meines Berufes gebraucht und ich bin hingefahren.
Zum Glück war ich nur am Rande des Geschehens tätig. Der Arzt hat dort Bilder gemacht, mitten im Blutbad in dem er gearbeitet hatte. Er hat später, wieder in Deutschland, zu dem Thema ab und an einen Vortrag gehalten, wie Hilfskräfte mit den Anblicken von schweren Unfällen, Flugzeugabstürzen und Kriegen, die sich ihnen bei der Arbeit dabei bieten, wie diese darauf vorbereitet werden können.
Selbst bei mir hat er sich geweigert, die dort gemachten Aufnahmen zu zeigen. Er hat nur versucht die Taten dort unten, die sich die Menschen gegenseitig zugefügt haben, zu beschreiben. Schon das hatte genügt, das einige von den Zuhörern der Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, mitten im Vortrag, den Raum verließen, um sich auf dem Flur eine Zigarette anzustecken oder an die frische Luft zu gehen.
Ich bin dort unten in Afrika insofern wach geworden, mir über die"Integrationsanstrengungen" von uns Abendländlern in fremden Kulturen meine Gedanken zu machen. Den Arzt habe ich leider aus den Augen verloren und nie mehr wieder etwas von ihm gehört.
Den Bericht von dem du schreibst habe ich nicht gesehen, ich wollte den auch nicht sehen, aber nach den Ursachen habe ich schon gesucht und neben vielem anderen das Folgende gefunden, was meiner Meinung nach einen richtigen Eindruck vermittelt:
Völkermord in Ruanda
In Ruanda wurden binnen 100 Tagen 800 000 Menschen umgebracht. Die Katholische Kirche, der 70 % der Ruander angehören, hätte als einzige die Autorität gehabt, das Blutbad zu stoppen. Doch"die meisten ihrer Priester und Nonnen hatten 1994 bei dem Blutbad teilnahmslos zugesehen oder gar den Mördern geholfen." (Spiegel 1/2000) Am 14. April begann das Massaker von Kibeho, zunächst an den 15 000 Flüchtlingen, die im Kirchen-Areal Schutz suchten.
Es dauerte zwei Tage, bis alle zu Tode gehackt, verstümmelt, erschlagen, erschossen oder zum Teil lebendig verbrannt waren. Zeugen beschuldigten Priester und Nonnen der Katholischen Kirche, den Völkermord an den Tutsi unterstützt zu haben."Zwischen dem 7. April und dem 4. Juli wurden in 160 Kirchen Tutsi niedergemetzelt, die in die vermeintlich sicheren Sanktuarien geflohen waren."
Heute leben die Beschuldigten"hinter Klostermauern in Belgien, leiten Ordenshäuser in Frankreich, studieren Theologie an päpstlichen Universitäten oder predigen Nächstenliebe und Vergebung in italienischen Kirchen."
Mit Bischof Misago, so der Spiegel ((1/2000)"steht gleichsam Ruandas Katholische Kirche unter Anklage.""Die ruandischen Bischöfe sagten, noch nachdem das Schlachten längst begonnen hatte, der Hutu-Regierung ihre Zusammenarbeit zu und forderten die Bevölkerung auf, deren Anordnungen zu befolgen..."
Zwei Jahre nach dem Genozid plage eine Gruppe ruandischer Priester das Gewissen."Doch die Teilnehmer des Dis kussionskreises wurden strafversetzt; den Initiatoren drohte der Vatikan gar mit dem Kirchenausschluss."
Erst zwei Kirchenfunktionäre sind inzwischen von Gerichten in Ruanda verurteilt worden."Über diejenigen, die fliehen konnten, halten Vatikan und Kirchenfürsten ihre schützenden Hände." Pfarrer Uwayezu wird von einem überlebenden Schüler beschuldigt, seine Klasse an die Milizen verraten zu haben, die sie allesamt zu Tode hackte. Der einzige überlebende Schüler, der verletzt aus einer Grube entkam, beschuldigt Bischof Misago und Uwayezu der Mitschuld.
Bischof Misago selber besorgte Uwayezu ein Fluchtauto, mit dem er entkam. Nun arbeitet Uwayezu unter dem Schutz der Kirche in Italien. (alle Zitate aus Spiegel 1/2000"Mit Weihrauch und Machete")
Hintergrund:
Unter der belgischen Kolonialherrschaft hatte die Kirche zunächst die herrschenden Tutsis unterstützt und dadurch den Gegensatz zwischen Tutsis und Hutus mit verstärkt. Als sich zu Beginn der Unabhängigkeit ein Sieg der Hutu-Mehrheit abzeichnete, begannen viele katholische Geistliche, diese zu unterstützen und deren Gewalt zu billigen.
eisenherz
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