- Zinssystem und Staatsbankrott - JüKü, 11.07.2000, 08:44
- Re: Zinssystem und Staatsbankrott - dottore, 11.07.2000, 11:29
- Das rätselhafte 5-Mark-Stück - Baldur der Ketzer, 11.07.2000, 12:02
- Re: Das rätselhafte 5-Mark-Stück - enträtselt!!! - dottore, 11.07.2000, 15:13
- Re: Das rätselhafte 5-Mark-Stück - enträtselt!!! - JüKü, 11.07.2000, 15:43
- Re: Das rätselhafte 5-Mark-Stück - enträtselt!!! - dottore, 11.07.2000, 15:13
- Das rätselhafte 5-Mark-Stück - Baldur der Ketzer, 11.07.2000, 12:02
- Re: Zinssystem und Staatsbankrott - dottore, 11.07.2000, 11:29
Das rätselhafte 5-Mark-Stück
Hallo, zusammen,
das sind super links.
Ein bemerkenswerter Ausschnitt sollte zu denken geben:
Das rätselhafte 5-Mark-Stück
Folgende Geschichte fand ich auf der Unterhaltungsseite einer Zeitschrift:
Der Clown fand in der Manege ein blankes 5-Mark-Stück. Er
ging damit zum Pferdeknecht und sagte: „Ich bin dir ja noch
zehn Mark schuldig; hier gebe ich dir einstweilen fünf Mark
zurück, dann schulde ich dir noch fünf.“
Der Pferdeknecht bedankte sich, ging zum Stallmeister und
sagte: „Ich bin dir ja noch zehn Mark schuldig; hier gebe ich dir
einstweilen fünf Mark zurück, dann schulde ich dir noch fünf.“
Der Stallmeister bedankte sich, ging zum Schulreiter und
sagte: „Ich bin Ihnen ja noch zehn Mark schuldig! Hier gebe ich
Ihnen fünf Mark zurück, dann schulde ich Ihnen noch fünf.“
Der Schulreiter bedankte sich, ging zum Direktor und sagte:
„Ich bin Ihnen ja noch zehn Mark schuldig, Herr Direktor;
wenn Sie gestatten, gebe ich Ihnen einstweilen fünf Mark zu-
rück, dann schulde ich Ihnen noch fünf.“
Der Direktor bedankte sich, nahm den Clown beiseite und
sagte: „Da, August, gebe ich dir mal fünf Mark, die anderen
fünf bekommst du später.“
Der Clown bedankte sich, gab die fünf Mark dem Pferde-
knecht und sagte: „Jetzt sind wir quitt.“
Der Pferdeknecht bezahlte mit dem 5-Mark-Stück seine
Restschuld beim Stallmeister, dieser beim Schulreiter und die-
ser beim Direktor. Der Direktor nahm den Clown beiseite und
sagte: „Hier, August, sind die restlichen fünf Mark, die du noch
zu bekommen hattest.“
So bekam der Clown sein 5-Mark-Stück zurück, und alle wa-
ren ihre Schulden los...
Auch wenn die Geschichte auf den ersten Blick verwirrend er-
scheint, wird in ihr nichts anderes beschrieben als eine Reihe von
Tilgungsvorgängen mit Hilfe eines umlaufenden 5-Mark-Stücks.
Daß die Geschichte mit einem gefundenen Geldstück beginnt, ist
für den Ablauf bedeutungslos und soll lediglich die Irritationen
vergrößern. Genausogut hätte der Clown die fünf Mark verdient,
als Geschenk erhalten oder gestohlen haben können. Selbst bei
einem falschen 5-Mark-Stück wären nach dem zweiten Umlauf die
gesamten Schulden verschwunden.
Verschwunden sind jedoch in der Geschichte nicht nur die
Schulden der fünf Beteiligten von insgesamt 50 Mark, sondern
auch Guthaben in gleicher Höhe. Denn der Schuld des Clowns
beim Pferdeknecht stand ein Guthaben des Pferdeknechts beim
Clown gegenüber usw.
Durch diese Geschichte können wir erkennen, daß umlaufen-
des Geld nicht nur unzählige Male zum Kaufen, sondern auch
unzählige Male zum Verleihen und Tilgen benutzt werden kann.
Sowenig sich jedoch durch die beschriebene Tilgungskette die
Geldmenge verändert hat, so wenig verändert sie sich durch eine
Kette von Verleihvorgängen. Es ändern sich jeweils nur die Gut-
haben- und Schuldenbestände, die mit jeder leihweisen Überlas-
sung von Geld entstehen und sich mit der Rückzahlung wieder
auflösen.
aus dem Buch
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