- Horten und Hubschraubergeld - dottore, 16.06.2001, 15:55
- Re: Horten und Hubschraubergeld - wasil, 16.06.2001, 18:34
- Re: Horten und Hubschraubergeld - Rudow, 16.06.2001, 19:52
- Re: Horten und Hubschraubergeld - Oldy, 16.06.2001, 20:50
- Re: Sind Löhne nur Kosten? - Baldur der Ketzer, 16.06.2001, 21:30
- Re: Horten und Hubschraubergeld - dottore, 16.06.2001, 20:05
- Re: Horten und Hubschraubergeld - wasil, 16.06.2001, 21:12
- Re: Horten und Hubschraubergeld - Rudow, 16.06.2001, 19:52
- Re: Horten und Hubschraubergeld - wasil, 16.06.2001, 18:34
Re: Horten und Hubschraubergeld
>>Oder ganz simpel: Um zu einem nachhaltigen Effekt zu führen, müsste der Zusatzgeld-Effekt fortgesetzt (und auch angekündigt) werden. Selbst wenn wir, bezogen aufs Horten, davon ausgehen, dass alle wissen, dass nunmehr sich die Summe des Bargeldes verdoppelt (angenommen 50 % davon wurden vorher gehortet), bleibt es doch bei einem einmaligen Vorgang.
>>Und die Hubschauber sind wieder im Hangar...
>>Gruß
>>d.
>
>Hallo Doc
>Genau aus diesem Grunde finde ich die 70 er und 80 er Jahre, mit einer zünftigen Inflation nicht die schlechtesten. Allerdings, ausgelöst dadurch, dass Arbeitskräfte Mangelware waren und man deswegen fast jeden beliebig hohen Lohn verlangen konnte. Ansonsten hat man einfach den Betrieb gewechselt. Das ging so weit, dass der Personalschef ( Grossbank in Zürich ) die Angestellten regelmässig darüber informiert hat, dass ein Teuerungsausgleich von einigen Prozent auf den Lohn fällig sei und zwar rückwirkend auf Anfang Jahr gerechnet, Nota bene. Was hat es die Leute da gekratzt, dass sie real gesehen eigentlich nicht mehr Geld in der Tasche hatten, weil die Inflation den Lohnanstieg gleich weggefressen hat. So weit hat man sowieso nicht gedacht, nur daran, dass man den neuen Wagen und die neue Polstergruppe lieber heute als morgen kauft, da morgen sowieso wieder alles teuer wurde. Zudem hat die Inflation auch die Schulden weggefressen.
Wenn ich hier mal unterbrechen darf: Die Inflation oder die Inkaufnahme potenzieller Infla hat - relativ zur Deflation, die sich durch und mit Ausbuchung ergibt - immer ihre Vorteile (siehe meinen Vorschlag zur Staatsschulden"tilgung" via Euromünzen, was allemal besser ist als die Tilgung durch Produktionszwang oder gar Staatsbankrott zu erledigen; vgl. a. Posting gestern).
Es müsste aber nur eine Inflation sein, die nicht durch zusätzliche Nettoneuverschuldung on top von Prolongationen der alten Schulden sich einstellt. Diese Form der wahrlich schleichenden Inflation hatten die früher drauf, es ging ganz einfach durch Münzverschlechterung, die aber eine Ware als Basis des Geldsystems voraussetzt. Die Inflationierung über Maximal-Kreditierung ist unter keinen Umständen durchzuhalten; außerdem schüfe sie einen solchen hartleibigen Gläubigerblock, dass das Ganze nur per Umsturz zu erledigen ist.
<font color="FF0000">Ich muss immer wieder an die antiken Vorstellungen (Plutarch u.a.) vom Kreislauf der Staats- und Regierungsformen denken. Die hatten sich das damals nicht aus den Fingern gesogen, sondern bestens beobachtet. Und auf Demokratie folgt demnach - Zwischenstufen hin & her - die Tyrannis! In der gegenwärtigen Form lassen sich die Demokratien (= positive Abstimmung darüber dass jedermann Geld bekommt, ohne dass es jemand zahlt und die Buchung darüber einfach im CpD-Konto"Staat" verschwindet) einfach nicht halten - sie werden verschwinden!!!</font>
>Das EF Haus meiner Eltern, konnten die bald mit einem Jahreslohn abzahlen. Da mehr Geld in der Tasche, mit der Aussicht, dass es nächstes Jahr noch mehr werden würde, gab man das Geld einfach lockerer aus. Der Rubel rollte, die Wirtschaft florierte!
>Dann setzte plötzlich auf gewissen Gütern Deflation ein.
Je, die Deflation ist der ungeliebte Bankert einer kreditfinanzierten Inflation.
Oh, um wieviel sanfter waren dagegen"Warengeld"-Inflationen. Man verschlechtert einfach schleichend den Metallgehalt. Anschließend: KEINE Deflation.
Dummerweise wird es in einem Zeitalter der Exzess-Präzision nicht mehr gehen. Wir müssen uns also etwas völlig Neues einfallen lassen.
>Nicht schlecht habe ich gestaunt, als ich mein 2 jähriges Motorrad verkaufen wollte, mit dem üblichen Einschlag und mich der Motorradhändler darauf aufmerksam gemacht hat, dass ein neues Motorrad mittlerweile gleich viel koste wie ich für meine Occassion haben wolle. Noch schlimmer, mein vor 12 Jahren gekauftes Haus ist Wertmässig stagniert wenn nicht gar getaucht.
Ich kenne die Liegenschaftsprobleme bestens!
>Genau hier fängt doch der Mist an. Aus diesem Grunde fände ich eine Inflation von einigen Prozent in Ordnung. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass diese durch höhere Löhne der breiten Masse verursacht wird. Wird die Inflation jedoch durch höhere Abgaben aller Art erzeugt,
Ja, wie Recht Du hast: DAS ist die Perversion schlechthin. Höhere Steuern = höhere Inflation, weil es Verbrauchsteuern sind, die in die Preise eingehen!
>ohne dass die Löhne mitsteigen, wie es heute der Fall ist, dann resultiert daraus logischerweise Armut, Konsumverzicht und Arbeitslosigkeit. Der Teufelskreis setzt sich immer schneller in Bewegung. Gibt es eine Möglichkeit diesen Kreis wieder in eine positive Richtung zu drehen oder sehe ich das als Laie sowieso zu simpel??
Das Problem hast Du exakt erkannt, aber leider wissen wir die"Lösung" nicht.
Eine Kreditgeld-Inflation kann immer nur im Desaster enden - eben weil die Kredite darauf warten, bedient zu werden.
Lieben Gruß, wasil!
d.
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