- BILD, Seite 1:"Null-Wachstum! Regierung schlägt Alarm" - dazu: - dottore, 20.06.2001, 10:37
- Nehmen Sie uns bitte an die Hand... - Talleyrand, 20.06.2001, 12:32
- @Talley: NICHT resignieren, Leben in die Hand nehmen!! Wie sag' ich dir hier. - Josef, 20.06.2001, 21:20
- Sowieso! - Talleyrand, 20.06.2001, 23:03
- @Talley: NICHT resignieren, Leben in die Hand nehmen!! Wie sag' ich dir hier. - Josef, 20.06.2001, 21:20
- Nehmen Sie uns bitte an die Hand... - Talleyrand, 20.06.2001, 12:32
Nehmen Sie uns bitte an die Hand...
...Dottore, und diese Bitte ist für meine Verhältnisse stärkster Tobak.
Habe in meinem jungen Leben keine Autorität (bis auf jenen ur-ur-alten Herrn) v o l l anerkannt. Bei Ihnen mach ich jetzt aber die Ausnahme, ich habe fertig.
Ich weiss schon gar nicht mehr, was los ist (sein wird), denn klassische Muster können jetzt gar nicht mehr helfen. Deshalb bin ich zwar paradoxerweise ganz kurzfristig und nah-langfristig extrem positiv auf Edelmetalle gestimmt, mittelfristig (abweichend von der gängigen Lesart: 1 Jahr) aber negativ.
Denn was ist wahrscheinlich?
Senken die USA die Zinsen weiter (ich glaube, viel geht gar nicht mehr), dann wissen wir noch nicht mal:
a) werden sie via Kreditaufnahme überhaupt angenommen?
b) falls ja, wo landet das Geld?
Zu b): Umschuldung (!), Aktien (?), Festverzinsliche (!)
Zu den Bonds: was geschieht, wenn die erste d i c k e Konkurswelle kommt?
Könnte das nächste Al-Green-Stück nicht aber genau so gut eine Zinserhöhung sein? Die Welt würde aus allen Wolken fallen, aber die alten Rezepte sagen doch: bei Inflation erhöhe man die Zinsen.
Wenn das nun aber auch keine vor Furcht bibbernden Mitspieler z.Bsp. dazu veranlasst, sich als start-up-Unternehmer lächerlich und pleite zu machen? Warum sollte es auch? Dann geht es wieder heissa in die Bonds.... um dann festzustellen, daß die zu junk-bonds werden.
So oder so kann man also die"Geldmenge" (ich weiss, es gibt sowas nicht) nach unten bringen. Was allerdings viele Menschen leicht verstören bis ruinieren wird, ist das Tempo des kommenden Hin & Her.
Was Ihre Aufforderung betrifft, die Schotten dicht zu machen: ich habe mir schon seit einiger Zeit eine strikte Ausgabensperre verordnet, die ans Absurde grenzt. Auch habe ich es bislang aus vermeiden können, Debitor zu werden. Ein bischen cash ist auch dabei übriggeblieben. Einnahmen sind absolut gesichert bis Ende des Jahres. Ich nehme an, da habe ich im Schnitt etwas voraus. Ab Januar wird es dann für mich auf dem Arbeitsmarkt extrem spannend, weil nicht nur ich zu dieser Zeit wahrscheinlich einen leichten Adrenalin-Überschuss haben werde. Ich würde mich erheblich besser fühlen, wenn ich neben meinem bischen Gesparten, der Schuldenlosigkeit auch noch ein Wohneigentum hätte, wie schäbig auch immer, Hauptsache: mietfrei.
Die geschilderte Situation ist sicher, in der Rückschau, jedenfalls gemessen am Durschnitt der Bevölkerung, eine komfortable. Dennoch habe ich die Hosen gestrichen voll. Denn vorausschauend könnte sich das noch als zu wenig erweisen.
Die allgewaltigen Politiker, Notenbank-Leuten und sonstige"Experten" nehme ich heute noch weniger ernst, als ich sie vorher schon genommen habe.
Was mich jetzt schockiert, ist die von Ihnen lange, lange angekündigte, nun auch dem durschnittlichen Betrachter (also mir) offenbar werdende totale Unfähigkeit dieser Leute. Damit meine ich keine persönliche Unfähigkeit, sondern die tatsächliche, sich aus den Fakten ergebende Schlussfolgerung: egal, wie jetzt agiert wird, alles ist falsch und hilft maximal ein paar Wochen / Monate. Die Pendel-Zeiträume dürften sich dramatisch verkürzen.
Den Debitismus in seinem Lauf halten jetzt weder Ochs noch Esel auf!
(Und so schnell, wie es 89/90 abging, kann es heute auch wieder gehen...)
Resignierter Gruss, T.
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