- @ diogenes - Turon, 02.07.2001, 15:11
- ergänzend - Turon, 02.07.2001, 19:04
- Der Reihe nach - Diogenes, 02.07.2001, 21:13
- Re: Der Reihe nach - Turon, 03.07.2001, 01:45
- Der Reihe nach - Diogenes, 02.07.2001, 21:13
- ergänzend - Turon, 02.07.2001, 19:04
Re: Der Reihe nach
>Hi Turon,
Versuche ich auch - eine Antwort darauf zu geben:
>Das ist etwas viel auf einmal. Alles kreuz und quer zu diskutieren bringt nicht viel. Ich werde versuchen, die wichtigsten (?) Punkte herauszugreifen und zu argumentieren. Ich rede dabei von einer Marktwirtschaft mit einem ordentlichen Finanzsystem, nicht von dem Dingsbums das wir momentan haben. Das Ding, das wir haben, ist nicht zu flicken, da hilft nur eine Totalreform
Genauso ist es.
(Tintenburgen schließen, Goldstandard, Sozialleistungen und Steuern auf ein Minimum) und die ist momentan nicht zu machen.
Das letzte stufenweise, und den Leuten nicht wie auf der Titanic die Kohle in den Rachen schieben, nach dem Motto: was kümmert mich ein Eisberg.
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>Behauptung:"Der Reallohn hängt von der Produktivität ab"
>Wird klar, wenn man bedenkt:
> ~ daß nur konsumiert werden kann, was produziert wird.
> ~ daß alles was produziert wird auch verkauft werden will und daher die Preise entsprechen gewählt werden müssen.
>Anders ausgedrückt, der Markt/die Wirtschaftist frei skalierbar, sie hängt nicht von einer Summe/Menge an Geld ab.
nicht mal von Geld ab.
Daraus erergibt sich, daß ein mehr Geld keinen gesamtwirschaftlichen Nutzen bringt.
Richtig.
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>Generell begrenzt nicht die Nachfrage die Produktion, die Nachfrage ist prinzipiell grenzenlos, die meisten eher mehr als weniger.
Nicht immer und nicht überall - Impfung zum Beispiel - ist in aller Regel bisher kostenlos gewesen, trotzdem gibt es bei uns etliche Menschen, die nicht
alle Impfungen wahr genommen haben.
>Das Problem liegt im Preis und der kann real nur sinken, wenn die Produktivität zunimmt (vgl. Autos, Telefon, Computer,...).
Wenn die Nachfrage nach irgendwelchen Produkt schwächelt.
Sieh mal die Chipbranche RAM genauer an. Es werden horrende Überschüsse
gebastelt. Übrigens: hier haben etliche Wiwis für Infineon horrende Chancen nach Preis der Raumbausteine errechnet. Heute hats sich, seit dem Börsengang die Nachfrage nach RAM so reduziert, daß der Preis von damals 700 DM für Noname
auf 100 gefallen ist. Es hat mit Deflation überhaupt nicht zu tun, die Nachfrage macht so was möglich.
>Produktivitätssteigerung heißt, daß man mit weniger Arbeitskraft gleichviel oder mehr Waren herstellen kann.
Richtig.
>Mehr Ware zu günstigeren Preisen, wo ist da der Grund zur Beschwerde?
Für Otto normal sicherlich nicht - für die Firmen aber sehr wohl.
Wer will schon seine Erfndungen verschenken?
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>Zwei Länder mit unterschiedlichem Lohnniveau und Preisniveau, zwischen denen freier Handel wieder statt findet:
>Zunächst wird durch das unterschiedliche Lohnniveau eine Arbitrage möglich. Man produziert billig im einen (Land A) und verkauft teuer im anderen (Land B). Dadurch aber steigen die nominalen Löhne/Preise im einen (A) während sie im anderen sinken (B). Dadurch wird die Arbitrage uninteressant. (Bitte beachten: nur nominal, real hängt an der Produktivität).
Oder wiederum von der simpler Nachfrage/ und Angebotssituation.
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>Gehen wir etwas tiefer. Es ist nicht so, daß im einen Land die Arbeiter fleißiger sind als im anderen. Der Produktivitätsunterschied beruht auf dem höheren Einsatz von Produktionskapital pro Mitarbeiter (Maschinen, Werkzeuge,...).
Nu also Winkelschleifer und Bohrmaschinen, und Stanzen waren in polnischen
Schlosserbetrieben schon immer normal. Laser im Auge hatten die Schlosser im Kommunismus nicht, so weit waren die gar nicht. Geschweißt wurde auch mit Schweißmaschinen und nicht mit Feuerzeug.:)
Deswegen ist die Arbitrage möglich
>Da wo das Produktionskapital in den Köpfen steckt ist nichts mit derartigen Arbitragen (Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung).
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>>Da wird ganz sicher so ein Schei* wieder stehen wie"Privatgrundstück - Zutritt" verboten stehen.
>Privateigentum ist die Basis der Marktwirtschaft. Es ist keine Fragen von Gefallen oder Nicht-Gefallen, sondern schlicht eine Notwendigkeit.
Nicht wenn es brach liegt und nr dazu dient, damit ich weiß was ich habe.
Nicht alles, ist eben Gewerbefläche, daran rüttele ich doch gar nicht.
10% der reichsten Menschen der Welt gehört bereits 90% der Wirtschaftsfläche.
Und genutzt wird die vielleicht zu 5%. Das Vermögen der 50 reichsten Menschen der Welt ist so groß wie das Bruttosozialprodukt der 50 ärmsten Länder der Welt. Das meine ich mit Überschuß. Die Leute schaffen selbst Wirtschaftsbeschränkungen. Eben durch nicht genutztes Besitz. Genauso wie die etlichen maroden Bauten im Kommunismus.
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>>Sagt mir bitte einer, warum es klug ist Milliarden anzuhäufen.
>Gerne:
>"Reich" ist kein statischer Zustand. Reichtum muß in der Marktwirtschaft ständig neu erworben werden.
Und hier setzt doch die meine Idee doch ein. Ersteinmal setzen sich nicht die Leute auf eigenen Errungenschaften, sie werden in gewissen Sinne immer dazu neustimuliert neue Wege zu finden. Im Prinzip ist doch das Leben nichts weiter als an jedem Schritt neue Herausforderung.
>Reich wird, wer es versteht möglichst vielen anderen möglichst großen Nutzen zu stiften. es ist also niemand arm, weil ein anderer Reich ist.
Richtig.
>Reich bleibt nur, wer sein Erworbenes gut <=> rentabel <=> nützlich für andere zu investieren versteht. Wer das nicht kann ist ganz schnell wieder unten.
Und dennoch pflegt unsere Regierung doch eben alles bei altem zu lassen.
Es ist eigentlich wie eine Amplitude. Die amis sind da auch nicht viel besser dran.
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>>Warum ist Polen wirtschaftlich nahezu genauso stark, wie Spanien, oder gar
>>besser als Portugal? Hatten die Spanier etwa auch Kommunismus?
>Nein, EU. ;-)
:lol.:) Dann gilt dieser Merkmal eingeschränkt für USA doch auch. Und wir erhalten dieses Land am Leben, weil wir jedes Jahr dem Junkie eine weitere Spritze reichen.
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>>Nur im Moment ist unsere Wirtschaftsaktivität und Nachfrage im Binnenmarkt
>>ohnehin so etwas wie ne Flatline. Also braucht die eine oder die andere Seite >eine Schocktherapie.
>Das liegt am Pyramidenspiel, das wir Finanzsystem nennen.
Genau meine Meinung. Das Kapital das eingesetzt werden kann, ist zu wertvoll, um es einzusetzen.
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>>Mache Du mal einen vernünftigen Vorschlag - die Senkung der Nebenkosten muß
>>mindestens 50% betragen, damit es eine Signalwirkung hat, aber wenn man es >macht, entledigt man 7 Millionen Menschen und die Rentner gleich mit
>Ich will da nur von Ã- reden, ein jeder kehr vor seiner Tür. ;-)
>Bei uns kamen verschiedene Studien in den letzten 5-6 Jahren zu dem Schluß, daß im Sozialbereich ca. 50 Mrd Ats pro Jahr eizusparen sind. Nicht weiter verwunderlich, wenn man weis, daß wir uns 29 Sozialversicherungsanstalten leisten.
>Reformen bisher? Nicht die Spur. Im Gegenteil, sobald irgendwo ein schilling auftaucht wird flugs eine neue"Wohltat" ersonnen.
Na ja - es ist keine Wohltat dem Baby - wenn es 20 jahre alt ist, wieder mit dem Löffel die Suppe zu reichen. Was glaubst Du, wie oft ich das in meiner Studienzeit erlebt habe:
- Ach Bafög - das kriege ich so hin, daß ich das nicht zahle; oder:
als Beispiel.
>--------------------------------------------------------------------------------
>Ich glaube das langt fürs erste.
>Gruß
>Diogenes
Gruß ebenso. Ich denke wir sind in einem Kontext einig. Die Wurst sollte für Niemandem umsonst sein. Auch nicht für den jenigen, der sie bereits auf dem Tisch hat. [/b]
Gruß.
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