- @ dottore Zum Geld - - André, 06.08.2001, 01:26
- Re: @ dottore Zum Geld - - dottore, 06.08.2001, 11:26
- Re: @ dottore Zum Geld - Wie nennen wir das Kind? - Dimi, 06.08.2001, 13:12
- Re: @ dottore Zum Geld - Wie nennen wir das Kind?:-))))) - André, 06.08.2001, 14:02
- Re: @ dottore Zum Geld - Wie nennen wir das Kind? - dottore, 06.08.2001, 14:06
- Re: @ dottore Zum Geld - Wie nennen wir das Kind? - Dimi, 06.08.2001, 19:45
- Re: @ dottore Zum Geld - - André, 06.08.2001, 13:47
- Re: @ dottore Zum Geld - Ja, einverstanden - die Tütelchen sind wech! - dottore, 06.08.2001, 14:29
- Re: @ dottore - André, 06.08.2001, 18:33
- Re: @ dottore / Habe ich um 16.24 h gemacht owT - JüKü, 06.08.2001, 20:44
- Re: @ dottore - André, 06.08.2001, 18:33
- Re: @ dottore Zum Geld - Ja, einverstanden - die Tütelchen sind wech! - dottore, 06.08.2001, 14:29
- Re: @ dottore Zum Geld - Wie nennen wir das Kind? - Dimi, 06.08.2001, 13:12
- Re: @ dottore Zum Geld - - dottore, 06.08.2001, 11:26
Re: @ dottore Zum Geld -
>erstmal vielen Dank für die detaillierte Mühe zu dem shekel-Problem.
>Vielleicht bin ich jetzt bereits zu müde, aber ich habe nach der Lektüre mehr Probleme als zuvor, wo ich meinte oder vermeinte (abgesehen von meinen unscharfen Formulierungen, die sofort schonungslos aber dann auch unnütze Kritik fanden) bereits verstanden zu haben, was Geld sei.
>Du schreibst:
>"Metall in Feinheit + Gewicht = Tauschgegenstand"
>und zu Dimi:
>"Geprägtes Metall ist kein Geld, sondern eine standardisierte Ware."
>Zugleich schriebst Du auf meine Annahme nach Deiner Suche der ersten Gelddefinition:
>"Es ist ganz leicht möglich, weil man das Gewicht eines Metalls mit definierter Feinheit nehmen muß"
>Nach letzterer Aussage aus Deinem Verständnis also doch Geld?
Es ist nichts weiter als eine standardisierte Ware, die mit anderen Waren getauscht werden kann.
Wird der Tausch von Seiten dessen, der das Metall schuldet, nicht Zug um Zug abgewickelt, erhält der andere einen Verpflichtungsschein. Dieser enthält ein vor Zeugen abgegebenes Zahlungsversprechen (korrekt: Lieferversprechen), lautend auf Gewichtseinheiten Metall (Mine, Shekel).
Die so verbriefte Schuld ist verzinslich oder nicht verzinslich. Falls sie nicht verzinslich ist, wurde sie in den Preis der Ware, die abgegeben wird, eingebaut.
So etwas ist bis heute Gang und Gäbe: z.B. werden Immobilien mit Mietgarantien verkauft. Im Kaufpreis ist die Miete für die ersten zwei oder drei Jahre eingebaut, entsprechend verteuert sich die Immobilie (was die dummen Anleger nicht wissen, aber spätestens merken, wenn die Immobilie nach der Mietgarantiezeit unvermietbar ist).
Die Zinsen werden üblicherweise in Silber entrichtet (nach Gewicht). Es gibt aber auch Ausnahmen, wie Nr. 325:
"1/3 Mine weißen, zerbrochenen Silbers, gehört dem X., zu Lasten des Y. 3 Kur (Hohlmaß) Datteln... wird er (i.e. Y.) im Monat Tasrit <font color="FF0000">als Zins jenes Silbers</font> (nämlich) 1/3 Mine, im Haus des X. geben."
Damit ist klar, dass Zinsen auf Silber in Gewicht (Ware) auch in anderen Waren (hier bestimmtes Maß an Datteln) geleistet wurden. Wir sind also in einer lupenreinen Warentauschwirtschaft.
>Dann aber wieder:
>"Verpflichtungsschein lautend auf Erfüllung in einem solchen Gewicht = Geld. Alias Schuldschein."
Eine Ware bleibt eine Ware, siehe Beispiel. Die spätere Lieferung von Waren ändert nichts daran, dass später Waren (u.U. mehr Waren) geliefert werden müssen.
>Unter"Geprägtes Metall in Feinheit + Gewicht" verstand ich bisher Geld, meinetwegen Warengeld und dazu kam und kommt das Notenbank=Kreditgeld, das inzwischen 99,999x% des existierenden Geldes ausmachen dürfte.
Du hast eine Ware immer nur als Tauschgegenstand, egal wann sie geliefert wird oder geliefert werden muss. Die Notenbank gibt niemals Kredit, auch die Notenbank unter dem Goldstandard nicht. Sie gab Banknoten aus, die jederzeit in Gold umgetauscht werden konnten. Diese Banknoten sind täglich fällige Verpflichtungsscheine und konnten, da"gesetzliche Zahlungsmittel" jederzeit zediert werden.
Wird sie später als zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und der Lieferung der einen Ware (z.B. Sklave, Vieh) geliefert, muss ein Verpflichtungsschein darüber ausgestellt sein (zwei Zeugen mindestens). Dieser Schein selbst kann beim Gläubiger (Warenforderer) verbleiben.
Oder er kann ihn zedieren, also an andere weiter reichen, wenn dem anderen der Schein"gut" ist, was zu Beginn der Geldwirtschaft normalerweise eine zusätzliche Sicherheit eines bisher unbeteiligten Dritten voraus setzt, damit sich der [b]neue Inhaber des Scheins auch"sicher" fühlt, da er nach Übernahme des Scheins sowohl in den ersten Schuldner vollstrecken kann als auch in denjenigen, der für die Erfüllung des Kontraktes mit einer Sicherheit bürgt.
Damit kann die ursprüngliche Forderung (aus dem nicht Zug um Zug erfüllten Tauschkontrakt) immer wieder abgetreten werden. Damit ist aus dem die Forderung dokumentierenden Schein"Geld" geworden.
Logischerweise ist dabei der Radius, innerhalb dessen Abtretung (Zession) erfolgen kann, beschränkt. Schließlich muß jemand, der den Schein seinerseits akzeptiert, die auf dem Schein (plus dem eventuellen zusätzlichen Sicherheitsschein) namentlich erscheinenden Personen kennen.
Daher war dieses genau so lokales"Geld" wie die Wörgler Scheine. In Babylon hätte niemand einen Verpflichtungsschein aus Ninive genommen wie in Flensburg niemand einen Schein der Gemeinde Wörgl.
Durch das heutige nationenweite Banknotenmonopol ist der Zessionsradius auf ein Staatsgebiet ausgedehnt worden (per Gesetz) und mit dem € wird der Radius noch mehr erweitert. Jemand, der überhaupt nicht weiß, dass es Portugal überhaupt gibt, wird dennoch gezwungen (gesetzliches Zahlungsmittel!) Banknoten anzunehmen, die die Bank von Portugal gegen Hinterlegung (Repogeschäfte) von Papieren portugiesischer Emittenten ausgibt.
>Dann schriebst Du mal, wie Du Dir Dein zukünftiges Geld vorstelltest.
>Sinngemäs: Gemünztes Gold in Gramm oder 1/10 gr. definiert.
Das bezog sich auf einen (idealen) Goldstandard, in dem die Goldmünzen als per Gewicht definierte (und garantierte) Tauschgegenstände funktionieren können - ohne dass sie eine Währungsbezeichnung (Mark, Pfund usw.) brauchen.
Mit diesen"Münzen" (in Wahrheit sind es Mini-Barren) kann ich jeden Preis ausdrücken (in Gewicht) und dann diese Mini-Barren (standardisierte Waren) mit anderen Waren tauschen, die standardisiert sein können (Butter in Gewicht mit einem bestimmten Fettgehalt) oder nicht standardisiert (Stückkauf, besser: Stücktausch, z.B. 3er BMW mit Alufelgen oder ohne).
>Aber zu Dimi schriebst Du heute:
>"Da Geld immer eine Forderung ist, kann es Geld als Geld nicht geben.
Gemeint war, dass eine Ware eine Ware bleibt und nach Gewicht (oder Hohlmaß usw.) bemessen wird. Die Forderung bezieht sich auf die Lieferung der Ware (nach Gewicht usw., plus Termin). Diese Forderung ist, sofern zedierbar (abtretbar) Geld.
Dieses Geld ist traditionell bis heute (fast) stoffwertlos (Tontafeln, Papier). Es gibt keine Forderung auf Silber (nach Gewicht), die man ihrerseits auf einem Silbertäfelchen festgehalten hätte. Geld gehört immer ins Schuldrecht (Schuldurkunden = stoffwertlos) und bezieht sich auf Waren oder Leistungen(daher die heutige"Geld"-Definition:"Geld = Anspruch auf Sozialprodukt", also so allgemein wie nur möglich gehalten).
Auch"Geldforderungen", die sich auf"Geld" beziehen, zielen letztlich nicht auf Geld (Papier), sondern auf die Waren, die ich vom Markt mit Hilfe des Papiers (gänzlich allgemein gehaltene Forderung) dann abfordern kann.
Mit Hilfe von"fälligem Geld" (Banknoten, Giralguthaben) kann ich nur vorhandene Waren und erbrachte Leistungen abfordern. Niemand kauft eine Ware heute in bar, die noch nicht produziert und vermarktbar ist. Jedes neue Haus wird nach Baufortschritt bezahlt, usw. Anzahlungen usw. gehen auf Notaranderkonten, die ihrerseits verzinst werden, usw.
>Vielleicht bin ich jetzt nur zu müde, aber zusammen kriege ich das nicht.
>Oder wer macht das für einfache Gemüter passend?
>Gute Nacht.
>A.
Vielleicht passt's jetzt etwas besser.
P.S.: Die Probleme der Vorfinanzierung aller Waren (Silber inklusive) bleibt davon natürlich unberührt.
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