- ich befürworte die untergewichtung *jeder* geld-system-diskussion hier (owT) - PuppetMaster, 21.08.2001, 08:26
- Re: ich befürworte die untergewichtung *jeder* geld-system-diskussion hier/ NEIN - JüKü, 21.08.2001, 09:21
- Re: ich befürworte die untergewichtung *jeder* geld-system-diskussion hier/ DOCH - PuppetMaster, 21.08.2001, 09:53
- Re: ich befürworte die untergewichtung *jeder* geld-system-diskussion hier/ DOCH - JüKü, 21.08.2001, 10:12
- Re: Es geht nicht um Geld, sondern um unsere ZUKUNFT - auch um Deine! - dottore, 23.08.2001, 12:21
- Re: ich befürworte die untergewichtung *jeder* geld-system-diskussion hier/ DOCH - PuppetMaster, 21.08.2001, 09:53
- Re: ich befürworte die untergewichtung *jeder* geld-system-diskussion hier/ NEIN - JüKü, 21.08.2001, 09:21
Re: Es geht nicht um Geld, sondern um unsere ZUKUNFT - auch um Deine!
>wenn dottore den freigeldisten verantwortungslosigkeit vorwirft, so muss
>er sich diesem vorwurf mit seiner"debitistischen formel von armaggedon"
>auch gefallen lassen.
Ich hatte versucht, noch und noch zu erklären, dass in einem Wirtschaftssystem, in dem es die jederzeitige Vollstreckung von Schulden (= debita) bei bzw. nach Fälligkeit gibt, von einem"Armageddon" keinerlei Rede sein kann.
Wir haben dann einen ganz normalen Wirtschaftsablauf, wie wir ihn seit Jahrhunderten erlebt haben. Es wird natürlich immer Schulden geben, die unerfüllbar bleiben und bei denen die dann unabdingbar folgende Vollstreckung in Eigntum nicht die Höhe der ursprünglichen Schuld wieder einspielt (daher gibt's ja Vergleiche und Konkurse bis hin zu masselosen Konkursen). Dies ist wirtschaftlicher Alltag, der sich in jeder freien Wirtschaft mit Vertragsfreiheit so abspielt.
Das Risiko, das in unternehmerisches Scheitern münden kann, ist ein Essential jeder freien Wirtschaft, mit dem gelebt werden muss und auch gelebt werden kann.
Was wir aber heute erleben ist ein weltweiter Exzess des Schuldenmachens eines Schuldners, der per se nicht leistet, weil er kein Teil der Marktwirtschaft, sondern eben einen Obrigkeit ist, die seine Markteigenschaft nur simuliert, also so tut, als wären seine obrigkeitlichen Verbindlichkeiten, die über den Kapitalmarkt laufen genau das selbe wie private Verbindlichkeiten.
Was jedoch leicht erkennbar etwas völlig anderes ist.
Nehmen wir eine Firma, um das Ganze noch ein Mal zu erklären.
Jeder einzelne der dort Beschäftigten kann freie Kreditkonkrakte eingehen. Nun tritt die Firma selbst auch als Kreditnehmer auf.
Ihre Kredite aber nimmt sie nicht außerhalb der Firma auf, sondern bei den eigenen Beschäftigten. Die Beschäftigten sind zugleich Aktionäre ihres Unternehmens, Aktionäre außerhalb der Firma gibt es nicht (was ja bei Kapitalgesellschaften, siehe GmbHs oft genug vorkommt, man denke an die sog."Gesellschafterdarlehen").
So und nun zum Punkt: Jeder Beschäftige, der zugleich Aktionär ist, hat pro Kopf 1000 € Guthaben bei seiner eigenen Firma. Und diese entsprechend hohe Schulden gegenüber jedem einzelnen Beschäftigten. Es gibt 1000 Beschäftigte, also haben diese insgesamt ein Guthaben von 1 Mio €.
Die Firma, die den Beschäftigten gehört, hat ihrerseits an die Beschäftigten einen Schuld in Höhe von 1 Mio €.
Über wie viel Guthaben verfügen die Beschäftigten also?
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Dennn sollte die Firma die 1 Mio € Guthaben der Beschäftigten an die Beschäftigten auszahlen, müssten diese ihrerseits 1 Mio € an die Firma bezahlen, damit diese die Guthaben an die Guthabenden, ihre Beschäftigten eben, selbst auszahlen kann.
Genau das ist das moderne Statssystem. Es ist nur dadurch etwas"entzerrt", dass Guthabende weg sterben (und ihre Guthaben vererben!) und dass neue Guthabende nachwachsen, die die ererbten Guthbane auch noch bedienen müssen.
Dass dieses System auf Dauer scheitern muss, kann im Ernst nicht bestritten werden.
Nur darum geht es in dem Punkt des Debitismus, das aus der Tatsache, dass es der Staat fertig bringt (siehe obiges Firmenbeispiel) Schuldner und Guthabende in ein und der selben Person offeriert - ohne dass es die einzelnen Bürger merken. Und die sich auch dem Ganzen partiell entziehen können, z.B., indem sie für immer als Steuerzahler (auch als potenzielle) ausscheiden und dennoch gegen den Staat gerichtetet Guthaben bunkern usw.
Allein die USA, Japan und der €-Raum hat sub summa ca. 33 Billionen (!) D-Mark Staatsschulden angehäuft. Wer sollte diese Schulden bezahlen, wenn nicht die Steuerzahler der USA, Japans und des €-Raums?
Da die Schlden weder von selbst verschwinden noch durch Rückzahlung getilgt werden (man beachte die neueste Entwicklung der Haushaltssschulden der USA) kann das Ganze nur in einer Katastrophe münden.
Hinzu kommen nicht als Staatsschulden verbuchte, dennoch existente Verpflichtungen der Staaten aus der Alterssicherung. Die Kapitalisierung dieses Betrages liegt in den USA, in Japan und dem €-Raum noch erheblich höher als die 33 Billionen offen ausgewiesenen Staatsverschuldungen.
Allein die Kapitalisierung der Renten- und Pensionsverpflichtungen der BRD dürfte (siehe dazu umfangreiche Berechnungen u.a. von Prof. Miegel) bei nahe 7 Billionen D-Mark liegen.
Womit und wie diese Alterssicherungssysteme bezahlt werden sollen, ist völlig schleierhaft.
Kommt die Wahrheit ans Licht (und Wahrheit heißt in der Ã-konomie immer Payday) wird es ein Erwachen der Bevökerungen der Industrienationen geben, das ohne Beispiel in der Geschichte ist.
Für diesen zwangsläufig auf uns zu kommenden Fakt des Payday ist der Begriff"Armageddon" durchaus nicht falsch gegriffen.
Mit Debitismus als einer einfachen Beschreibung, wonach Wirtschaften aus Verpflichtungen heraus stattfindet, hat das nicht das Mindeste zu tun.
Gruß
d.
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