Paar Gedanken zum Euro

verfasst von Standing Bear, 02.01.2002, 19:12

Hallo alle,

ich weiß nicht wie es Euch heute ergangen ist, doch bei mir hat sich ein mulmiges Gefühl ausgebreitet. Es kommt mir vor als bin ich plötzlich ins Ausland verschlagen worden. Ein Interview im HB von heute, in dem von einer nicht Vorhandenen Bindung zum Euro gesprochen wurde, fand sich bei mir voll bestätigt. Darin stand ebenfalls, daß wir uns jetzt wohl anderen Werten zuwenden werden und die"Nation" wieder mehr in den Vordergrund rücken werden. Kommt jetzt also das, was die Eurokraten genau nicht wollten? Die Nationen wurden eines wichtigen Teiles ihrer Identität beraubt und dieser Schmerz sitzt sehr tief. Was verbindet der normale Bürger mit"Europa"? Einen Raum großer Nationen mit beispiellosen Leistungen (positive und negative)? Oder nicht doch lieber Brüssel mit seinen fetten Bürokratenärschen, die sich in jeden Dreck einmischen und so immer mehr Widerstand herausfordern. Die sich in unsere Belange einmischen, sich Paläste bauen und selber fürstlich versorgen. Und diesen Parasiten und verräterischen Nationalregierungen haben wir jetzt zu verdanken, daß uns ein Teil der Identität gestohlen wird. Aber als Ausweg bliebe noch eine Bedrohung von außen oder gar ein Krieg, den alle Europäer gegen einen Fein führen. So hat wenigstens Bismarck das Reich geeint. Doch so vergleichbar ist es auch nicht, denn eine NATION wurde damals geeint. Jetzt wird zusammengepreßt, was nie zusammen war oder sein wollte. Möge der Teufel sie holen.
Ach, ein kleines, sehr bezeichnendes, Erlebnis hatte ich heute noch. Am Nachmittag war ich bei der Post, um einige Sachen aufzugeben. Alles zusammen hat 16,90 DM gekostet, ich gab 20 DM und bestand auf Herausgabe von DM. Die Frau war verwirrt, sie könnte das nicht und es würde alles in Euro herausgegeben. Schließlich, weil ich felsenfest dabei blieb, gab sie mir 3,15 DM heraus. Sie war also, vielleich aus"Überforderung", nicht mal in der Lage 20 - 16,90 zu rechnen. Ist das nicht irre? Bei den Banken standen die Massen nur so an und wieder kam mir Le Bon in den Sinn. Was für eine übertölpelte, hirnlose Herde. Sie können in Ruhe noch 2 Monate lang ihr altes Geld ausgeben und dann so ein Zirkus?! Das macht mich wütend.
"Affen", wie Baldur immer so liebevoll sagt, kann ich offiziell zu dem Zeug nicht sagen, doch"Monopoly-Geld" oder"Spielgeld" tut es ebenso. Ein herrlicher Gedanke, daß Länder, die schon immer für gutes Geld bekannt waren wie Spanien, Italien, Griechenland (damit meine ich ausschließlich deren Nachkriegs-Währungen!) jetzt das gleiche Geld wie wir haben. Wunderbar! Jetzt sind die Zeiten vorbei wo sie ihre Wirtschaften durch Abwertung stützen konnten. Das werden jetzt andere zu leisten haben.... Und 2004 sollen 10 (in Worten: ZEHN) weitere Länder aufgenommen werden!!!! Noch besser!

Leute, ein Tag, an den ich pausenlos kotzen möchte.

Gruß

SB


p.s. Und ich bleibe dabei, daß mit der Einführung des Monopoly genau sein offiziell postuliertes Ziel ins Gegenteil verkehrt wird. Aber für eine Weile wird es gutgehen, da die anderen Lappen ($, Yen) noch schlechter sind.

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      • Re: es gibt auch Leute die anders denken... - apoll, 02.01.2002, 20:29
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