Hi
>Die Ursachen liegt nicht im Markt sondern in einem betrügerischen Finanzsystem.
Schuld beiseite schieben hilft nicht. Wenn mir ein astreiner Sozialist erzählt, dass in der Sowjetunion sei ja gar kein Sozialismus gewesen, sondern Stalinismus, finde ich das albern. Man muß die Schwächen des dort praktizierten Systems schon ernster analysieren, als sie einfach nur dem Stalin anzulasten.
Genauso wenig halte ich davon, für die jetzigen Schwächen des vorwiegend marktwirtschaftlichen Systems, nämlich ALLEN Erdenbürgern eine soziale Perspektive zu geben, irgendwelche Sündenböcke zu suchen, das reine Marktprinzip aber zu verteidigen. Oder will man uns jetzt erzählen, der Kapitalismus sei"an sich gut, aber das war ja nur Greenspanismus, was wir da hatten"?
> Er übersieht damit auch, daß es eine elegante Lösung gibt - daher hält er auch Mord und totschlag für unausweichlich.
Wie lautet die elegante Lösung? Glaubst Du an das Everybody-Wins? Ehrlich?
Bravo! Ich auch! Aber das heißt, dass vor allem WIR in der"1.Welt" erstmal ein wenig verlieren müssen. Am Ende könnten dann wirklich ALLE gewinnen. Aber mit dem jetzigen System verlieren wir am Ende alle. Die Mehrheit der Erdbevölkerung hat schon verloren. In den USA und in Europa verlieren ebenfalls immer mehr. Was an Gewinnern übrigbleibt, wird immer kläglicher. Für diese sich öffnenden Scheren gibt es genügend Zahlenmaterial.
Im übrigen ruft der Herr Philosph B. auch nicht zum"Mord und Totschlag" auf, sondern er diagnostiziert bzw. prophezeit nur. Und er macht nicht den Eindruck eines Blinden. Aber Leute wie er werden jetzt zunehmend in die Terrorismusecke gestellt. Das kapitalistische System läuft sich seit dem 11.9. schon ordentlich warm zur Abrechnung mit seinen Kritikern. Ob Globalisierungsgegner oder Umweltschützer, Pazifisten oder Sozialisten, Gewerkschaften oder mündige Bürger:"Maul halten! Macht gefälligst den Weg frei für die große Kutsche des Kapitals! Hier gehts um viele Milliarden, also was willst Du kleiner Moralist hier mit Deiner kleinen billigen Ethik?!" so ruft es.
Und alle, die schon dick haben, den tropft jetzt der Schweiß von der Stirn, weil man es ihnen von beiden Seiten nehmen will, von oben und von unten.
>Am Ende wird es heißen: Die Marktwirtschaft ist schuld, wetten?
Selbstverständlich ist die Marktwirtschaft schuld. Wo nur der schnelle Profit zählt, wird nicht nach Moral gefragt. Ausführende sind Menschen, Anstifter ist der Markt.
> Dann geht es ab Richtung Planwirtschaft und Diktatur.
Wieso heißt Planwirtschaft gleich Diktatur und Markt ist automatisch keine Diktatur? Der Markt diktiert in gleichem Maße, nur diskutiert er nicht lange herum (was ja einige hier so bewundern). Die Folgerung Planwirtschaft gleich Diktatur ist nicht korrekt. Vor allem aber fehlen hier die Nuancen, denn nirgendwo trifft man beide Extreme in reiner Form.
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