>Der Euro wird heute, mit der Hinterlegung von Schuldpapieren herausgegeben - das habe ich nie bestritten. Ich bestreite nur die Definition von dottore Geld = Schuld.
Geld ist entweder eine Ware, wie Gold, dann ist es ein Tauschgegenstand. Oder es ist eine diskontierte (von der ZB in Banknoten oder ZB-Geld verwandelte) Schuld. Heute gibt es kein Goldgeld mehr, also ist heute jeder Geldschein nichts anderes als ein Schuldschein.
Ein Papierzettel ist niemals Geld, sondern bleibt ein Papierzettel, auch wenn"Geld" draufsteht.
>Selbst wenn hinter der D-Mark, dem Dollar, dem Euro nie Schulden gestanden wären, dann wäre das Geld trotzdem umgelaufen.
Das Geld hätte niemals umlaufen können, da es niemals hätte ausgegeben werden können.
>Nochmals: 99,99% der Bevölkerung wissen gar nichts davon, daß hinter dem Geldschein Schuldpapiere stehen - würde man es ihnen sagen, dann würden sie nur mit den Schultern zucken und sagen:"Was geht mich das an..."
Stünden hinter Geldscheinen keine Schuldpapiere (= Kreditvereinbarungen mit Zeitablauf und Erfüllungsdruck) würde die Bevölkerung keineswegs mit den Schultern zucken, sondern rasch in die Geschäfte eilen. Denn dann würde die Bevölkerung eine Hyperinflation erleben.
>Das BEWEIST doch schon, daß JEDE Form der Geld-Deckung Mumpitz ist nichts weiter. Das Geld ist allein durch die ihm gegenüberstehende Arbeitskraft und Waren gedeckt.
Geld kann nur durch Arbeit und Waren gedeckt sein, wenn diese auch geleistet oder produziert würden. Schuldgeld erzwingt zusätzliche Arbeit bzw. Produktion, weil dem Schuldgeld noch nicht erfüllte Titel als Besicherung unterliegen, deren Erfüllung nur durch zusätzliche (nicht vergangene!) Arbeit und Produktion als Besicherung erfolgen kann.
Schuldgeld basiert auf Schulden und Schulden können nur durch zusätzliche Arbeit bzw. Produktion abgearbeitet werden.
Da ohne Schuldendruck - dokumentiert in Schuldtiteln - jeglicher Zwang zum Arbeiten und zur Produktion entfiele bzw. zur Vermarktung dieser fehlte, entfielen bei schuldfreiem Geld Arbeit (Einsatz von Arbeitskraft) und Produktion.
>Deshalb hat auch Oldy keinerlei Probleme seine Gogos an den Mann zu kriegen - da fragt niemand nach irgendeiner Deckung.
Der Mann, der Gogos erhält, akzeptiert diese nur, wenn er weiß, dass er damit etwas erhalten kann. Da ihm die Gogos geschenkt werden, sind die Gogos Geschenkgutscheine und werden so eingelöst wie alle anderen Geschenkgutscheine auch. Kaufleute, die Gogos akzeptieren, verschenken ihre Waren.
>Wichtig für den einzelnen ist nur, daß er mit dem Schein die Waren kaufen kann, die er haben will und die Währung preisstabil ist - mehr interessiert den Bürger gar nicht.
Die Waren werden nicht gekauft, sondern verschenkt. Gogos können deshalb niemals eine stabile Währung sein, da die Gogoscheine zu dem bereits vorhandenen Dollarscheinen bzw. -Guthaben treten, was je nach Summa der verschenkten Gogos eine eine Konkurrenz von [b]mehr Geld bei gleich gebliebenen Waren auslöst und damit eine Preissteigerung.
>Die Argentinienkrise ist doch das beste Beispiel dafür, was für Unsinn solch eine Deckung ist. Dort wurde behauptet, daß der Pese durch Dollar gedeckt sein müßte. Ergebnis: Keine Dollar, keine Peso - Bankrott.
Falsch. Der Bankrott bezieht sich nicht auf Peso-, sondern auf Dollarforderungen. Ergebnis zusätzlicher schuldfrei ausgegebener Pesos ("ohne Deckung"): Hyperinflation, gemessen in Pesos.
>Und das gleiche wird mit dem Gold auch passieren - kein Gold, kein Geld - Bankrott. Ist das denn so schwer zu verstehen?
Fehlt Gold, wird es produziert. Kann es nicht im Lande produziert werden, wird es importiert, was automatisch der Fall ist, weil bei fehlenden Goldgeld im Lande dort die Waren billiger werden, also Waren dort gekauft werden, also exportiert werden - gegen Goldimporte. Damit strömt wieder Gold ins Land und gleicht den Fall der Warenpreise aus.
>Allerdings gibt es interessierende Kreise, die sehr wohl diesen Irrglauben, daß Geld noch durch Gold, Dollar oder Schulden gedeckt sein müßte, schüren und aufrechterhalten - man verdient gut daran.
Die einzigen Keise, die an einer Nichtdeckung des Geldes interessiert sein können, sind Banken, die dann keine Schuldtitel mehr bei der ZB abliefern müssen, sondern das Geld kostenlos zugeteilt bekämen. Nach welchem Schlüssel auch immer. Daran verdienen die Banken sehr viel Geld, da sie zur Entgegennahme von Bargeld keine Schuldtitel mehr abliefern müssen. Sie kassieren die Zinsen auf diese Schuldtitel anschließend netto.
Außerdem können sie das ihnen kostenfrei zugeteilt Bargeld gegen Zins verleihen, was ihren Profit noch mehr steigert.
Gäben die Banken das Geld zinsfrei weiter, könnte sich jeder zinsfreies Geld bei den Banken abholen, nach welchem Schlüssel auch immer.
Da das Publikum das schuld- und zinsfeie Geld auch nie mehr zurückzahlen müsste, hätten es Geld, ohne anschließend dafür arbeiten zu müssen, eben um es zurück zu zahlen. Wenn sich jeder kostenlos (zinsfrei) Geld bei den Banken abholen kann, muss er für die Summe des Geldes, die er so erhalten kann, nicht arbeiten bzw. produzieren.
Außer den Banken sind an Kostnix-Geld also jene interessiert, die nicht arbeiten bzw. produzieren wollen. Und da bekanntlich niemand arbeiten bzw. produzieren will, sondern lieber nicht arbeitet bzw. nicht produziert, maximiert Kostnix-Geld das Nichtstun.
Am Ende steht jeder Menge Kostnix-Geld jede Menge Nichtarbeit und Nichtproduktion gegenüber. Resultat: Hyperinflation.
Gruß
d.
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