Aus der FTD vom 29.1.2002 www.ftd.de/ig-metall
<font size=5>IG Metall beginnt Tarifrunde mit Streikdrohungen </font>
Von Maike Rademaker, Berlin
<font color="#FF0000">Die Tarifrunde 2002 hat am Montag die IG Metall mit ihrer Forderung von 6,5 Prozent Tariferhöhung eröffnet. Alle Appelle zur Zurückhaltung angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung sind an der Gewerkschaft damit abgeprallt</font>.
Der Vorstandsvorsitzende der IG Metall, Klaus Zwickel, steht mit geballten Fäusten vor dem Werbeplakat zur Tarifrunde 2002.
<font color="#FF0000">Trotz der Mäßigungsappelle aus Politik und dem Arbeitgeberlager forderte die IG Metall am Montag eine Einkommenserhöhung im Gesamtvolumen von 6,5 Prozent für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Metallindustrie</font>. Außerdem soll der Einstieg in ein gemeinsames Entgeltsystem für Arbeiter und Angestellte vereinbart werden. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel <font color="#FF0000">betonte in Frankfurt die Streikbereitschaft der Betriebe</font>. Während die Metallarbeitgeber sich nur zurückhaltend zu der Forderung äußerten, bezeichnete sie der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, als"im hohen Maße unverantwortlich".
Der Gewerkschaftsvorstand billigte damit die von den Bezirken aufgestellte Forderung. Bei einer von der Bundesregierung aufgestellten Prognose von 0,75 Prozent Wirtschaftswachstum für 2002 <font color="#FF0000">droht damit eine der härtesten Tarifauseinandersetzungen seit Jahren</font>. <font color="#FF0000">Beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall wird bei einem Erfolg der Gewerkschaft mit Entlassungen und dem Austritt von Firmen aus dem Verband gerechnet</font>.
Streik nicht ausgeschlossen
<font color="#FF0000">Die IG Metall begründete ihre Forderung mit einer Preissteigerungsrate von bis zu zwei Prozent, einer gesamtwirtschaftlichen Produktivitätssteigerung von ebenfalls bis zu zwei Prozent sowie einem Nachholbedarf</font>. Die Tarifverträge sollen eine Laufzeit von zwölf Monaten haben."Unsere Tarifforderungen sind angemessen und bezahlbar", sagte Zwickel. Streik schließt die IG Metall seit vergangenem Freitag nicht aus, als es im Bündnis für Arbeit zum Streit über die Tarifpolitik kam.
Der Präsident von Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, appellierte angesichts der aufgeheizten Atmosphäre vorsichtig für"vernünftige Lohnabschlüsse". Die Umsatzrendite der Metall- und Elektroindustrie sei im zweiten Halbjahr 2001 unter zwei Prozent gefallen. Nur Lohnerhöhungen im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Produktivität erlaubten es den Unternehmen, Arbeitsplätze zu erhalten", sagte Kannegiesser.
<font color="#FF0000">Die Verhandlungen in der Metallbranche beginnen am 7. Februar in Bayern. Zu Ostern läuft die Friedenspflicht aus</font>. Am Dienstag will die IG Chemie, Bergbau und Energie (IGBCE) ihre Forderungsempfehlung abgeben. Sie soll nach Angaben ihres Vorsitzenden Hubertus Schmoldt von der IG Metall abweichen.
© 2002 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
Quelle: http://www.ftd.de[/b]
http://www.ftd.de/pw/de/FTDA5C6UZWC.html?nv=hpm[/b]
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