Hallo Taktiker,
>Die Planwirtschaft ist jüngst erst einmal nur gescheitert, weil sie mit einem Kapitalismusmodell konkurrieren mußte, welches sich in einer Welle 5 (vielleicht wars auch erst eine 3) befand. Hier verlor zuerst, wer im globalen Kreditwahn keine neuen Kredite bekommen konnte.
>Vielleicht erweist sich ja ein planwirtschaftliches System als"attraktiver", wenn sich die"kapitalistische Welt", also die westlichen Gesellschaften in einer langandauernden 3welligen Abwärtsphase befinden?!
dazu hat Galiani dankenswerterweise schon geantwortet. Dennoch zur Verdeutlichung: Bitte nicht Ursache und Wirkung verwechseln!
>Ich vergleiche das z.B. im kleinen mit Arbeitgebern in der IT-Industrie (wo ich arbeite): Vor 2 Jahren wollte viele zu einem aufstrebenden"New Economy"-Unternehmen wechseln, weils dort viel bessere Incentives, Stock Options und das gewisse Laissez-faire bzgl. der Unternehmenskultur gab. Kein Wunder, diese Firmen wurden damals fett mit Geld beworfen.
Geld und Mitarbeiter kamen zu den Firmen, die Chancen auf höheren Gewinn boten...
>Nachdem sich das ganze als größtenteils gehaltlos herausstellte und in Massen gefeuert werden mußte, ist heute jeder froh, bei einem konservativen, möglichst trägen IT-Unternehmen mit dem Background einer großen Mutter möglichst aus der sogenannten"Old Economy" zu arbeiten. So ändern sich die Zeiten und mit ihren die Parameter, was als"attraktiv" gilt.
... und als sich einiges davon nicht realisieren liess, zogen sich Geld und Mitarbeiter zurück.
>Mit einem Wertewandel weg vom Konsum und weg von zu starker Dynamik aber verlieren die hochdynamischen kapitalistischen Systeme an Anziehungskraft. Wenn andere Werte als der schnelle Profit und die unbedingte Optimalität jedes Wirtschaftens an Bedeutung gewinnen, verblaßt der Kapitalismus.
Das hat alles nichts mit dubiosen Werten zu tun, sondern mit Verwertung. Und zwar von Kapital und Arbeit.
>Die Menschen picken sich gern die Rosinen heraus, und so wollte halt jeder bei der großen Welle-3-Party mitmischen und so viel am möglichst freien Markt teilhaben, wie es nur geht. Kontrahiert das ganze dann folgerichtig und wird auf seine eigentliche Größe reduziert, dann wollen alle die Sicherheit eines regulierten, trägen Systems.
Menschen wollen besser leben. Wo immer ihnen das geboten wird, dorthin gehen sie.
>Genauso wie bzgl. der Arbeitgeber in der IT-Industrie wechseln die Maßstäbe und man kann nicht per sé sagen, das eine sei grundsätzlich"besser" oder"mächtiger" oder"fortgeschrittener" als das andere.
Natürlich nicht. Aber Du führst ja ständig diese moralischen Kategorien ein, wo sie nichts zu suchen haben. Es geht einzig und allein darum, wo Arbeit und Kapital jeweils bessere Verwertungschancen sehen. In einer freien Marktwirtschaft können sie frei auswählen - in einer Planwirtschaft eben nicht.
Gruß zurück,
Zardoz
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