Hallo allerseits,
Gleichgültig, ob wir davon ausgehen, daß die Kaufkraft des Goldes in Inflations-/Deflationszeiten steigt oder fällt, zeigt die Debatte jedenfalls, daß das Gold nach wie vor starke Emotionen wachzurufen vermag.
Wie verhält sich der Goldpreis bzw. die Kaufkraft des Goldes nun wirklich unter verschiedenen wirtschaftlich-monetären Umständen?
Prof. Jastram von der Universität of California, Berkeley, hat in seinem 1977 erschienen Werk,"The Golden Constant" (Wiley & Sons), den Goldpreis und die Kaufkraft des Goldes bzw. die Großhandelspreise von der Gegenwart bis ins 16. Jhd. akribisch rekonstruiert und zurückverfolgt.
Jastram untersucht in seinem Buch tiefer ins Detail gehend mehrere Inflations- und Deflationsperioden; z.B. für die USA: Inflation: 1808-14; 1843-57; 1861-64; 1897-1920; 1933-1951; 1951-1976 (Das Buch wurde 1977 veröffentlicht.) Deflation: 1814-30; 1864-97; 1929-33.
Fazit: Die Kaufkraft des Goldes sank - mal mehr, mal weniger - in fast allen angeführten Inflationsperioden (Ausnahme: der vorübergehende Goldpreisanstieg nach der Wahl Carters 1976). Selbst in der Greenback-Periode (1861-64), in der der Preis des Goldes (gegen Banknoten) scharf anstieg, verlor dessen Kaufkraft 6%, weil die Warenpreise noch schneller stiegen als der Goldpreis.
Umgekehrt zeigt sich, daß in den angeführten Deflationsperioden die Kaufkraft des Goldes ausnahmslos stark anstieg.
Ich glaube also, daß die von Reinhard Deutsch gegebene Begündung für diesen Sachverhalt zutrifft.
Grüße
G.
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