Diesen Text fand ich in den Goldseiten zur Erklärung des Goldstandardes und scheint irgendwie wurmstichig zu sein. Hatte R.Deutsch nicht darauf hingewiesen?
[b]Ein praktisches Beispiel
Die Hauptlieferanten des Goldes, die Goldminen, benötigen zur Förderung des Goldes Maschinen und Arbeiter. Die Maschinen kosten Geld in Form Anschaffungs- und Finanzierungskosten, die Minenarbeiter erhielten Löhne. Da der Goldpreis festgesetzt war, konnten nur die Zinssätze der Kredite verändert werden. In den Goldstandard-Ländern bis 1914 waren übliche Zinsen: 2-3 Prozent für Kapital und 0,25 bis 1,75 % für den Geldmarkt. Die Zinsen erhöhten oder verringerten die Produktionskosten der gesamten Wirtschaft, einschließlich der Goldminen. (Zinsentwicklung 1876-1944 in Dtl.) [b]
Wurde nun aufgrund von Produktivitätssteigerungen der Minen oder durch neue Goldfunde zuviel Gold bei der Notenbank abgegeben, hebt die Notenbank den Zinssatz für Kredite an. Die höheren Zinsen verteuern die Kredite und demzufolge stiegen die Finanzierungskosten (für Maschinen, Anlagen, LKW,...) nicht nur der Minen, sondern auch der gesamten Wirtschaft. Die Herstellungspreise der Produkte steigen, aber auch die Löhne, da die Arbeiter höhere Löhne verlangen, um die Differenz zu den alten Preisen bezahlen zu können.
Da aber der Abgabepreis für Gold festgesetzt ist, lohnt sich bei einigen Minen die Goldförderung nicht mehr. Unrentable Minen werden geschlossen, die geförderte Goldmenge (= Geldmenge) nimmt ab. (Inflation)
Der Umkehrfall (Deflation) setzt ein, wenn die Kosten (z.B. Maschinen, Löhne, Zinsen...) der Goldminen geringer werden, so dass die Firmen wieder anfangen, unrentable Minen in Betrieb zu nehmen. Die Goldmenge steigt.
Das kann doch so nicht stimmen. Wenn bei einer Zentralbank z.B. die Mindestdeckungsgrenze 30% und Höchstgrenze 35% beträgt, werden bei Überdeckung die Zinsen sinken. Gold wird abgehoben und tritt in Konkurrenz zum neugeförderten Gold. Der Goldpreis sinkt durch das Überangebot an Gold, das zur Verteuerung von Waren, Produkten und Löhnen führt, einige Minen werden unrentabel und schließen. Die Fördermenge sinkt wieder und es stellt sich wieder ein Gleichgewicht zwischen der Nachfrage nach dem Warengeld Gold und den übrigen Waren ein. Die Deckungshöchstgrenze wird unterschritten und die Zinsen können langsam wieder steigen.
Man kann das Gold nicht gleichsetzen mit unserem heutigen Geld. Da Gold auch eine Ware ist, auch im Goldstandard, kann eine regelrechte Marktsättigung an Gold entstehen.
Denk' ich mir so. Kommentare und Verbesserungen erbeten.
Theo
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