Rohstoffe
<font size=5>Goldpreis sendet Lebenszeichen</font>
6. Feb. 2002 <font color="#FF0000">Leben Totgesagte wirklich länger? Beim Blick auf den Goldpreis drängt sich dieser Eindruck fast auf. Denn trotz aller Unkenrufe ist das Edelmetall zuletzt angesprungen</font>. Im australischen Handel kam es am Mittwochmorgen zu einem weiteren Plus von 2,6 Prozent auf 297,55 Dollar je Feinunze - das höchste Niveau seit Oktober 2000. Seit 29. Januar hat Gold damit um 7,1 Prozent zugelegt.
<font color="#FF0000">Mit 300 Dollar je Feinunze wurde sogar eine erste, aus dem Jahr 1996 herrührende Abwärtstrendlinie überwunden. Rein charttechnisch gesehen würde dies nun für weiter steigende Preise sprechen</font>.
Australischer Goldindex auf Fünfjahreshoch
Darauf scheinen auch die Aktionäre von Goldaktien zu setzen. Der Goldindex der australischen Börse hat jedenfalls am Mittwoch ein <font color="#FF0000">neues Fünfjahreshoch </font>markiert. Die Schlussnotiz von 1.307,2 Punkten (plus 4,3 Prozent) war so hoch wie seit August 1996 nicht mehr. Angeführt wurden die Kursgewinne von Normandy Mining (plus vier Prozent auf 2,37 Austral-Dollar) und Lihir Gold (plus sechs Prozent auf 1,58 Austral-Dollar).
<font color="#FF0000">Fundamental betrachtet kommen dem Goldpreis derzeit verschiedene Faktoren zu Gute</font>. Positiv aufgenommen wurde beispielsweise die Entscheidung von Anglogold und von Normandy Mining, <font color="#FF0000">künftig weniger Preisabsicherungen </font>vorzunehmen. Dies wurde als Indiz dafür gewertet, dass die großen Unternehmen auf Grund eines sinkenden Angebots an Gold künftig die Gefahr eines weiter fallenden Goldpreises geringer als zuletzt einschätzen. Für dieses Szenario spricht auch der <font color="#FF0000">anhaltende Konzentrationsprozess in dem Sektor</font>.
<font color="#FF0000">Günstig wirken zudem die Unsicherheiten, die wegen der schwammigen Bilanzierungspraktiken über den Aktienmärkten schweben und natürlich auch die Gefahr, die von dem in Deflation steckenden Japan ausgeht. Dort hat die Sorge vor einem Bankenkrach zuletzt zu einer massiv gestiegenen physischen Nachfrage nach Gold geführt</font>.
Grundprobleme bleiben
Skeptiker werden natürlich einwenden, auch früher habe es bereits ähnliche Preissprünge beim Gold gegeben. <font color="#FF0000">Nur seien sie rückblickend immer wieder im Sande verlaufen</font>. Als beispielsweise Placer Dome im Februar 2000 Ähnliches beschlossen habe wie jetzt Anglogold und Normandy, sei der Preis für die Feinunze auch um 15 Porzent angesprungen. Schon einen Monat später seien die Gewinne aber wieder aufgezehrt gewesen.
Strukturell betrachtet spreche gegen Gold außerdem die Tatsache, dass es nicht mehr als Reservewährung diene und zudem noch immer <font color="#FF0000">latenter Abgabedruck von Seiten der Notenbanken zu spüren sei</font>.
Leichte Akzentverschiebung zugunsten von Gold spürbar
Bislang haben diese Argumente sicherlich auch gestochen. Und auch in Zukunft werden sie gewichtig bleiben. Gleichzeitig dürfen Akzentverschiebungen zugunsten des Goldpreises nicht übersehen werden. <font color="#FF0000">Die genannten Pluspunkte könnten durchaus auch für eine gewisse nachhaltige Belebung bei den Preisen sorgen</font>.
Über die enorme Hebelwirkung könnten dann auch die Goldaktien, die im Übrigen nicht erst seit gestern steigen (auch der US-Branchenindex Philadelphia Stock Exchange Gold and Silver markierte am Dienstag ein Zweijahreshoch), tendenziell weiter profitieren. <font color="#FF0000">Wer mitmischt, sollte aber darauf achten, dass charttechnisch betrachtet der Goldtraum bei einem Rückfall unter 278 Dollar je Feinunze wieder ausgeträumt sein dürfte</font>.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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