Hallo,
ein repressives System kann immer dann funktionieren, wenn die Ordnungshüter das System erfolgreich gegen - hier: bürgerliche - Widerstände verteidigen, weil sie daraus einen Vorteil ziehen oder ideologisch sich einesetzen aus Überzeugung.
Jetzt kommt es darauf an, wie stark die Widerstände sind, und wie groß die Belohnung der Unterdrückungstruppe.
Wenn, auf unsere Verhältnisse bezogen, jetzt Polizisten, Soldaten, V-Leute ;-), Staatsanwälte, Richter und VerHassungsschützer ihre Nachbarn unterdrücken sollen, verlieren sie ja selber ihr Eigentum.
Ist das realistisch?
Adolf mußte die Bevölkerung"rassisch" spalten, Stalin machte es nach sozialen Schichten, aktuell könnte man sie analog Stalin nach 1) noch Besitzenden und 2) Besitz-weggenommenen spalten und aus der letzteren Gruppe die Unterdrücker rekrutieren.
Es wäre sicher kein Problem, einen Pleite-Spekulanten zu Breuer und Kollegen zu entsenden.......
Ich denke, die beamteten Sicherheitsorgane sind schon in Gefahr, ihre soziale Sicherheit zu verlieren, abzusteigen, denn die Pensionsansprüche sind ja eine Zeitbombe.
Aber, wodurch will man sie derart besserstellen, damit sie gegen die Stimmung der ggf. gegnerischen Bevölkerung vorgehen?
Bei Adolf gab es eine gewisse Fügung in die Staatsidee aufgrund des vorgezeigten Feindes"Kommunismus", den es durch einen Gegenpart abzuhalten gelte (denk ich mal).
Warum soll jetzt bei uns eine Fügung der Exekutivorgane und der Bevölkerungsmehrheit entstehen, wonach die Abschaffung von Eigentum erstrebenswerter sei als die Beibehaltung?
Das kann nur durch vorherige breite Vermögensvernichtung geschehen, so daß die Mehrheit nicht mehr betroffen wäre.
Ist dies realistisch?
Die Wohneigentümer sind momentan nicht in der großen Mehrheit, wenn bei vielen die Finanzierungen platzen, wäre es denkbar, daß eine Grundenteignung mehrheitlich akzeptiert würde.
Aktien und Wertpapiere? Vielleicht auch.
Eigentum an Betrieben? Gilt nur für Bevölkerungsminderheit. Konnte historisch aber immer nur mit defacto-Kriegsrecht umgesetzt werden.
So gesehen wäre eine heftige Wirtschaftskrise durchaus in der Lage, Nutznießer und Leidtragende einer Enteignung prozentual soweit zu verschieben, es möglich zu machen......
Lenin sagte angeblich, 5% einer Bevölkerung reichen zur Revolution.
Jetzt ist die Frage, worin bestünde die Gegenwehr der enteigneten Bevölkerung?
Ich denke, die Mehrheit der Dann-Noch-Eigentum-Besitzenden ist tendenziell älter, hochgebildet, voller anerzogener Skrupel und völlig gewaltfrei.
Drewermann sagte neulich, der Wehrdienst diene dazu, diese Skrupel wegzudrillen, aber das ist so weit zurückliegend, daß da nichts mehr vorhanden sein wird, im Gegensatz zum regelmäßigen Drill der Staatsorgane zum Einsatz gegen Rechtsbrecher, zu denen dann plötzlich auch besitzende Normalbürger gehören.
Die, die sich gegen die Enteignung wehren würden, wären also eine eher kleine Gruppe, aber wiederum mehr als 5%.
Der Natur der Sache nach wird bei einer offenen Gegenwehr das Eigentum selbst gefährdet, Grund- und Gewerbeeigentum kann in Registern zwangsausgetragen werden, Gebäude können zerstört werden (siehe Palästina), Bankguthaben können gepfändet werden.
Unter diesen Umständen geht also das Eigentum ohnehin verloren....wozu den Kopf riskieren?
Sofern nicht bürgerliches Eigentum und eine gewisse Wehrbereitschaft in den Genen vererbt wird (SCHWEIZ), sehe ich die Chancen für maßgeblichen Widerstand als sehr gering an.
Frankreich, Italien, überall herrscht mehr Aufbegehrbereitschaft als in Deutschland (Ruhe ist die erste Bürgerpflicht).
Vielleicht läuft es im Fall des Falles darauf hinaus, daß die Renitenten versuchen, abzuhauen, statt sich herumzuschlagen, unter Inkaufnahme eines teilweisen Vermögensverlustes, irgendwohin in dünnbesiedelte 3-Welt-Länder, wo die Obrigkeit weit weg ist und Bakschisch mehr gilt als ein Gesetz.....
die Zögernden, die Alten, die Gutgläubigen trifft es, wie immer......
Miese Aussichten, fürchtet der Baldur, es könnte tatsächlich so kommen, obwohl ich hoffen möchte, daß ein derartiger immerhin denkbarer Umsturz in Rotfrontverhältnisse nicht ohne jeglichen Widerstand verlaufen würde.
(P.S.: die Änderung des Waffengesetzes paßt hierzu wie die Faust aufs Bürgerauge...www.fwr.de, schließlich stand im Entwurf offen drin, Waffen seien nur ein Mittel des Staates im Einsatz gegen seine Bürger, aber nicht in Bürgerhand erwünscht.........ein Schelm, der sich dran stößt)
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