DIE FROHE BOTSCHAFT! NR.9 30.1.2002
Tschernobyl
UN ZIEHT VERBLÜFFENDE SCHADENSBILANZ
Ein soeben veröffentlichter Bericht des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP)
und der UNICEF zum Reaktorunfall von Tschernobyl und seinen Folgen kommt
zu dem Schluss, dass die Zahl der Strahlenopfer weit niedriger liegt,
als gemeinhin angenommen. Laut UN-Angaben starben bisher 41 Nothelfer.
1800 Kinder erkrankten an Schilddrüsenkrebs, der zum Glück heilbar ist.
Wesentlich größeren Schaden als angenommen, richteten sachlich oft
unbegründete Zwangsumsiedlungen und gut gemeinte Hilfsmaßnahmen an. Sie
"zerstörten Gemeinden, zerrissen Familien, führten zu Arbeitslosigkeit,
Depressionen und Stress bedingten Krankheiten". Oksana Garnets, Chef
des UN-Tschernobyl-Programms sagt:"Der direkte Effekt der Strahlung ist
nicht derart gravierend, es gibt mit Sicherheit mehr psychosomatische
als Strahlen bedingte Krankheiten." Außerdem kritisiert sein Report,
dass die vielen Hilfsaktionen eine Abhängigkeitskultur geschaffen und
Millionen Menschen in Fatalismus gestürzt hätten. Die Hälfte der
Bevölkerung der Ukraine erklärt mittlerweile, dass ihre Gesundheit
Schaden genommen hat, 92000 Ukrainer ließen sich als Tschernobylopfer
registrieren."Es wird prämiert, sich als Opfer klassifizieren zu
lassen", sagt Garnets. Wer sich in Russland, Weißrussland und der
Ukraine als Tschernobylopfer meldet, erhält 50 verschiedene Privilegien
und Zuschüsse, einschließlich monatlicher Geldzahlungen, kostenlosem
Schulessen, medizinischer Behandlung und Sonderurlaub.
Einen ausführlichen Bericht darüber veröffentlichte der Observer am
6.1.2002. Link:
http://www.observer.co.uk/international/story/0,6903,628321,00.html
Ã-ko-Irrtümer
DÄNISCHER STÃ-RFALL
"The Sceptical Environmentalist", das von Buch Bjørn Lomborg, das wir in
der DFB Nr. 7 empfohlen haben, schlägt hohe Wellen. Die Creme der
angelsächsischen Untergangspropheten schießt aus allen Rohren auf den
dänischen Statistikprofessor, der es gewagt hat, die faktischen
Grundlagen ihrer Katastrophenszenarien zu überprüfen. Darunter Paul
Ehrlich ("Dr. Doom") der mit seien Prognosen seit vierzig Jahren
konsequent daneben liegt. Dies führte prompt dazu, dass Lomborgs Buch
zum best verkauften Umweltbuch in den Vereinigten Staaten aufstieg. Der
Däne wird von seinen Gegnern als Werkzeug des Bösen dargestellt, da
seine Argumente nur schwer zu widerlegen sind. Im eigenen Land scheint
der Prophet indes mehr zu gelten. Aus Kopenhagen erreicht uns das
Gerücht, dass der neue Umweltminister Lomborg zum Leiter eines in
Gründung befindlichen"Institute for Environmental Economic Assessment"
berufen will. Es soll sich um mehr Effizienz im Umweltschutz kümmern.
Das ist so, als hätte man Maxeiner & Miersch als Belohnung für das
Lexikon der Ã-ko-Irrtümer den Chefsessel des Umweltbundesamtes
angetragen. Die Lomborg-Schrecksekunde der deutschen Ã-ko-Elite dauert
derzeit noch an. Wir warten gespannt auf die ersten Verrisse, damit der
Mann auch hier bekannter wird.
Pelz
KEINE ARTGERECHTE EXPERTENHALTUNG
Seit Anfang des Jahres berichten deutsche Medien mal wieder über üble
Haltungsbedingungen auf Pelztierfarmen. Als Beleg dient ein gerade
erschienener Bericht des wissenschaftlichen Ausschusses für
Tiergesundheit und artgerechte Haltung der EU-Komission. Titel: Das Wohl
der Tiere in der Pelzzucht. Der Bericht bestätigt die üblichen Vorwürfe,
die seit Jahren von Tierschutzorganisationen erhoben werden. Das
Zustandekommen des Papiers ist jedoch höchst problematisch. Führende
Wissenschaftler, die Daten und Forschungsergebnisse beisteuerten,
protestierten sofort nach Erscheinen gegen die aus ihren Arbeiten
gezogenen Schlussfolgerungen. Ohne ihr Einverständnis und ohne ihre
Kenntnis wurden in der Endfassung ihre Ergebnisse auf den Kopf gestellt.
Sie kamen beispielsweise zu dem Schluß, dass Pelztiere im Vergleich zu
anderen Nutztieren unter wesentlich bessere Haltungsbedingungen leben.
Eine wesentliche Aussage, die man im EU-Bericht einfach wegließ. Während
dieser Skandal von den Medien anderer europäischer Länder thematisiert
wurde, übernahmen deutsche Journalisten die Presseerklärungen von
Tierschutzorganisationen. Mehr Informationen unter:
http://www.helsinki-hs.net/news.asp?id=20020108IE10
Klima
VORSICHT SCHNEEGLÃ-CKCHEN
Apropos Pelz: Wer einen hatte war an Weihnachten froh, besonders im
Berchtesgadener Land. Dort wurde mit minus 45,9 Grad die kälteste Nacht
in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Dies
führte in der Tagespresse zu ein paar launigen Kurzmeldungen unter
"Vermischtes". Wie wäre es wohl gewesen, wenn man die wärmste Temperatur
seit Menschengedenken verzeichnet hätte? Etwa so:"Schneeglöckchen als
Unglücksboten". So überschrieb die Süddeutsche Zeitung am 10. Januar
einen Artikel über die politisch unkorrekte Winterkälte. Darin wird
fintenreich erklärt, warum man das kalte Januarwetter nicht auf die
leichte Schulter nehmen sollte, denn Wissenschaftler der TU München
hätten herausgefunden, dass Schneeglöckchen heute bereits
durchschnittlich sechs Tage früher als in den siebziger Jahren die
Menschheit bedrohen. Kurz darauf wurde es im Treibhaus Erde noch kälter.
Aus Moskau wurden über 300 Todesfälle durch Erfrieren berichtet (FAZ,
12.1.2002). Am 15.1. meldeten die Presseagenturen, dass sich die
Antarktis seit 1986 weiter abgekühlt hat und die Eismasse zunimmt.
Pinguineltern mußten 2001 besonders weit watscheln, um Fisch für ihre
Jungen zu besorgen. Alarmglöckchen am Südpol?
Brumm, brumm
WENDIGER ERBE
Henry Ford Junior, von Greenpeace und Klaus Töpfer mit ökologischen
Vorschußlorbeeren reich bedacht, hat nun endlich sein Erbe angetreten
und auf dem Chefsessel des Konzerns Platz genommen. Wie erwartet und
vielfach angekündigt führte er seine Firma in die ökologische Wende.
Erste Früchte seines Engagements waren soeben auf dem Detroiter
Autosalon zu bestaunen: Der Ford GT40 (5,4 Liter, 500 PS), der F350
Tonka (6,0 Liter, 360 PS) und der Lincoln Continental (6 Liter, 414
PS).
Tierrechtler
GEFAHR FÜR JOSCHKA FISCHER
Die Tierrechtsorganisation PETA hat die Gemeinde Fischen im Allgäu
aufgefordert, sich umzubenennen. Das Wort"Fischen" bezeichne ein
grausames Tätigkeit und sei daher nicht länger tragbar (Quelle: die Welt
vom 21.11.01). Angesichts der PETA-Offensive machen uns große Sorgen
über die Zukunft der Grünen. Hat nicht Cem Ã-zdemir in der Illustrierten
Max für PETA geworben? Worauf zielt er wirklich? Sind Joschka Fischer
und Oswald Metzger noch tragbar?
Als falsch stellte sich indessen ein Gerücht heraus, dass das Bistum
München die bayerischen Gemeinden Petting, Titting und Poing
aufgefordert habe, ihre Ortsschilder zu verhängen.
Anatomie
DREI IST EINER ZUVIEL
So tierisch ernst wie PETA gibt sich auch der Deutsche Werberat. Sein
Sprecher empörte sich gemeinsam mit vielen Protestanrufern aus der
Bevölkerung, über ein Reklameplakat von Media Markt, dass zur
Weihnachtszeit in deutsche Innenstädte hing. Darauf war eine Fotomontage
zu sehen, die eine Frau mit drei Brüsten im BH zeigte. Der Text dazu
verkündete:"Mehr drin als man glaubt." Nach diesem Aufstand der
Anständigen entfernte die Firma bundesweit 15000 Plakate. (Quelle: Focus
online 28.12.01)
Anti-Terror-Kampf
GESICHT ZEIGEN AUF ITALIENISCH
Ganz ähnlich verhielt sich die italienische Fluggesellschaft Alitalia.
Sie entfernte das Logo der Fastfood Kette McDonald's von ihren Maschinen
des Typs MD 82. Das Unternehmen befürchtet, dass das die typisch
amerikanische Buletten-Werbung den Hass islamistischer Fundamentalisten
anheizen könnte (Quelle: Die Welt 21.11.01). Wie heißt das schmalste
Buch der Welt?, fragt ein alter englischer Witz. Antwort: Lexikon
italienischer Kriegshelden. Wir finden diesen Witz diskriminierend und
geschmacklos, womit wir nichts gegen Engländer gesagt haben wollen.
Ã-ko-Hysterie 1
WIE MAN FALSCHEN STAUB AUFWIRBELT
Lucian Haas, ehemaliger Sprecher des BUND, kritisierte sich in der
Frankfurter Rundschau (22.1.2002) die Stiftung Warentest. Unter der
Überschrift"Geschäfte mit der Angst vor Umweltgiften", schildert er,
dass die von der Stiftung angebotenen Hausstaub-Analysen"manchmal mehr
Hysterie schüren als der Aufklärung dienen." Beispielsweise wird im
Wohnungsstaub häufig der Weichmacher DEHP festgestellt. Doch oftmals
stammt die vermeintlich hohe Belastung aus dem Material der
Staubsaugerschläuche, mit denen die Probe eingesaugt wird. Wer
Genaueres wissen will:
http://www.frankfurter-rundschau.de (auf"Archiv" gehen und den Namen
des Autors eingeben)
Ã-ko-Hysterie 2
DAS RASENDE ARTENSTERBEN, EIN ARTEFAKT?
Stirbt eine Art pro Jahr aus oder drei in der Stunde? Diese und alle
dazwischen liegenden Schätzungen kann man überall hören, sehen und
lesen. Was ist dran? Michael Miersch hat Wissenschaftler befragt und den
Stand der Dinge für Die Zeit zusammengefaßt. Link:
http://www.zeit.de/2001/50/Wissen/200150_n-artensterben.html
Gentechnik 1
MONARCHY IN THE USA
Der Monarchfalter, Lieblingsschmetterling amerikanischer Naturschützer,
erlangte 1999 weltweite Berühmtheit als Kronzeuge gegen grüne
Gentechnik. Wissenschaftler hatten Monarch-Raupen im Labor mit
schädlingsresistentem Bt-Mais gefüttert. Einige davon gingen ein. In den
Monaten darauf wurden diese Untersuchungen als methodisch falsch und
nicht reproduzierbar kritisiert. Davon unbeeindruckt stieg der hübsche
orange-schwarze Schmetterling zum Wappentier der Gentechnik-Gegner auf.
Jetzt ist das perfide Insekt seinen neuen Freunden in den Rücken
gefallen. Während auf vielen Millionen Hektar transgener Mais
angepflanzt wird, vermehren sich die amerikanischen Monarchen wie die
Karnickel. Ende 2001 schätzten Experten eine Rekordbestand von 170
Millionen Exemplaren. So viel wie seit sechs Jahren nicht mehr (Quelle:
FAZ, 5.12.01).
Gentechnik 2
SCHÃ-N, DASS WIR DARÜBER REDEN
Aus dem Verbraucherministerium ging uns die spektakuläre Meldung zu,
Renate Künast habe soeben den"Diskurs zur grünen Gentechnik eröffnet".
Endlich sollen"Chancen und Risiken der grünen Gentechnik in Deutschland
diskutiert werden" (Quelle: Informationen des Verbraucherministeriums
Nr. 51 vom 14.12.01). Dies läßt uns ratlos mit der Frage zurück: Worüber
reden wir eigentlich seit 20 Jahren? Auch auf diesem Gebiet scheint die
goldene Regel zu lauten: Es ist schon alles gesagt worden, aber noch
nicht von allen.
Tierschutz
AUS FÜR KAVIAR-FARMEN
Der WWF und andere Artenschützer kämpfen seit Jahren für die Rettung der
hoch bedrohten Störbestände im Kaspischen Meer und in der Wolga. Laut
dem internationalen Handelsabkommen für bedrohte Arten CITES ist der
Fang seit Sommer 2001 völlig verboten. Leider geht die Raubfischerei zur
Gewinnung von echtem Kaviar dennoch weiter. Abhilfe könnte ein Verfahren
der United Food Technologies (UFT) schafffen. Die Fuldaer Firma züchtet
Störe in Aquakulturen. Unter Aufsicht von Tierärzten werden die Weibchen
betäubt, um Ihnen per Bauchschnitt den Rogen zu entnehmen. Danach wird
die Wunde vernäht. Während die Wolgastöre für eine Entnahme getötet
werden, können die Zuchtstöre bis zu viermal Kaviar liefern. Doch
Tierschützer kritisieren"die Zufügung von Schmerzen infolge der
operativen Gewinnung von Luxusgütern, zur Befriedigung unwesentlicher
Bedürfnisse begüterter Konsumenten". Daraufhin haben die hessischen
Behörden in Rücksprache mit dem Sozialministerium die Methode untersagt.
Russlands Raubfischer können sich jetzt bei den deutschen Tierschützern
bedanken, dass die Preise steigen. Pech für die Wolgastöre und den
Artenschutz.
Franz Alt
ALTLASTEN
Im Naturschutz sorgt die Ausbreitung von gebietsfremden Pflanzenarten
(Neophyten) seit Jahren für Diskussionen. Auch Fernsehprediger Franz Alt
hat die exotische Vielfalt mit einer neuen Spezies bereichert. Als
Kollateralschaden seines Buches"Schilfgras statt Atom" steht dieses
Gewächs nun überall in der Rheinebene und im Kanton Schaffhausen
ungeerntet herum, kritisiert Helgo Bran, ehemaliger energiepolitischer
Sprecher der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg. Noch vor dem
Atomausstieg erfolgte offensichtlich der Ausstieg aus der Schilfenergie.
Franz noch Älter
HASEN WÜRDEN Ã-KO KAUFEN
Unter dieser pfiffigen Überschrift berichtet Franz Alt in der
Januarausgabe der Zeitschrift Natur & Kosmos über Versuche des
Ludwig-Boltzmann-Instituts in Wien. Nagetiere hatten bei Wahlversuchen
Ã-ko-Lebensmittel bevorzugt. Den jungen Kollegen des von uns hoch
geschätzten Magazin Novo (Ausgabe Januar/Februar 2002) fiel zu dieser
Untersuchung ebenfalls eine pfiffige Überschrift ein:
"Fäkalien-gedüngtes Biogemüse von Ratten bevorzugt." Ein wunderbares
Beispiel für die Bandbreite bei der Interpretation von Studien.
Ã-ko-Optimismus
SCHNÄPPCHENJÄGER AUFGEPASST
Der Rowohlt Verlag hat die Preisbindung der Taschenbuchausgabe unseres
Buches Ã-ko-Optimismus aufgehoben. Ab Mitte Februar bieten viele
Buchhandlungen diesen"neuen Klassiker der Umweltliteratur" (amazon) für
etwa vier Euro an. Wer mehr als zwanzig Exemplare abnimmt (z.B. als
Geschenk für die Ortsgruppe von Greenpeace) kann telefonisch bei
Avus-Taschenbuch in Köln bestellen (Tel. 0221/9649320). Mehr Optimismus
für weniger Geld gibt es nie wieder. Leider verdienen Autoren an
Ramschexemplaren keinen Pfennig mehr, weshalb wir bei dieser Gelegenheit
freundlich auf unsere sonstigen Bücher aufmerksam machen, die nach wie
vor im regulären Handel angeboten werden. Inhaltsangaben und Kritiken
finden Sie auf unserer Website (http://www.maxeiner-miersch.de)
Kommentare 1
81 gegen 68
Bei der Debatte um den Anti-Terror-Krieg in Afghanistan haben sich zwei
Lager herausgebildet, die sich von jeher herzlich verabscheuen.
Einerseits die Köpfe der 68er Generation, wie Dany Cohn-Bendit und Peter
Schneider, die die entschiedene Verteidigung westlicher Werte
befürworten. Auf der anderen Seite die 81er. Zur Erinnerung: Das Jahr 81
markierte den Höhepunkt der Friedensbewegung, die Stalinisten und
Pfarrer einte. Heute holen sie ihre alten antiamerikanischen Reflexe
hervor und leiden mit den Taliban. Ein Kommentar von Michael Miersch in
Die Welt vom 21.11. 2001. Link:
http://www.welt.de/daten/2001/11/21/1121fo297089.htx
Kommentare 2
DER GRÜNE HAIDER
Seit der flotte Jörg die Ã-sterreicher gleichzeitig gegen Atomkraft und
Zuwanderung mobilisiert, wächst zusammen was zusammen gehört. Nicht nur
in Ã-sterreich bilden sich Koalitionen der Zukunftsangst, die linke und
rechte Stimmungen gleichzeitig bedienen. Ein Kommentar von Michael
Miersch erschienen in Die Welt vom 18.1.2002. Link:
http://www.welt.de/daten/2002/01/18/0118fo308596.htx
Webtipps 1
http://www.henryk-broder.com
Einer unserer Lieblingsautoren erfreut unser Herz mit einer ebenso
informativen wie unterhaltsamen und erfrischenden Website. Deutsche
Schwerintellektuelle werden hier auf ihren geistigen Zustand untersucht
und mit spitzer Feder auf das ihnen gebührende Normalmaß gestutzt. Eine
umfangreiche und häufig aktualisierte Site mit vielen Gastbeiträgen und
Links. Besonders haben uns Broders Kindheitsfotos gefallen. Wer hätte
gedacht, dass hinter diesen unschuldigen Kulleraugen die schärfsten
Verrisse lauern?
Webtipps 2
http://www.buena-vista-neoliberal.de/html/bvn_sites_land.html
Ein netter Mitarbeiter der PDS-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftuung machte uns
freundlicherweise darauf aufmerksam, dass eine von uns empfohlene
Sammlung neoliberaler Links (DFB! 7) ihre Adresse geändert hat. Wer
wissen will, wo die Freunde der Freiheit und des Marktes in Bangladesch
oder Tansania zu finden sind, geht auf die oben genannte Seite.
Webtipps 3
http://www.activistcash.com
Der britisch-holländische Unilever Konzern unterstützt mit vielen
Millionen Dollar Globalisierungsgegner und andere Protestbewegungen. Wie
das? Ganz einfach: Er übernahm nicht nur die amerikanische
Speiseeiskette Ben & Jerrys, sondern auch deren großzügige
Spendenzusagen ans linksalternative Milieu. So stands im Kaufvertrag.
Unilever ist nicht der einzige masochistische Konzern. So hat das
Capital Research Center (http://www.capitalresearch.org)
herausgefunden, dass amerikanische Unternehmen 1997 fast viermal soviel
an Organisationen links von der Mitte spendeten, wie an Befürworter der
Marktwirtschaft. Die oben genannte Webadresse enthält ebenfalls gute
Hintergrundinformationen über Geldquellen von Aktivisten aller Art
(darunter auch PETA).
Buchtipps 1
Arne Hoffmann
SIND FRAUEN BESSERE MENSCHEN?
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001
Die Anliegen der sozialen Bewegungen der achtziger Jahre (Frieden,
Frauen, Umwelt) gehören heute weitgehend zum gesellschaftlichen Konsens.
Besonders nachhaltig hat der Feminismus die allgemeine Deutungshoheit
erobert."Wir leben in dem absurden Zustand," schreibt Arne Hoffmann,
"dass sich hierzulande Frauen beklagen, das unterdrückte Geschlecht zu
sein, während in Wahrheit die weibliche Sichtweise der Dinge die einzig
genehme und gültige ist." Oder um es mit den Worten des Journalistin
Meike Winnemuth zu sagen:"Frauenfeindlichkeit endet vor Gericht,
Männerfeindlichkeit auf einem Autoaufkleber." Hoffmann weist nach, dass
allgemein akzeptierten feministischen Weisheiten nicht nur ideologisch
unsinnig sondern auch faktisch falsch sind. Das stolze Gedankengebäude
der Frauenbewegung wurde zum einem Großteil auf völlig irrigen
Grundannahmen errichtet. Ein sehr lesenswertes, überaus informatives und
überfälliges Buch.
Buchtipps 2
Roland Baader (Hrsg.)
LOGIK DER FREIHEIT
Ott Verlag, Thun 2000
Dieses Ludwig von Mises Brevier versammelt die besten Zitate des großen
Ã-konomen und Sozialphilosophen. Wie sein Schüler Hayek argumentiert
Mises, dass die Freiheit immer in Gefahr gerät, wenn es der
Marktwirtschaft an den Kragen geht. Freiheit der Menschen und Märkte ist
grundsätzlich besser als alle Formen von Kollektivismus und Etatismus.
Besonders beeindruckend sind seien ökonomischen vergleiche von
Kommunismus und Nationalsozialismus."Man verkennt den
Nationalsozialismus," schreibt Mises,"wenn man nicht beachtet, dass er
Sozialismus sein will. Im Kommunistischen Manifest werden zehn
Programmpunkte entwickelt. Acht von diesen zehn Forderungen sind von den
Nationalsozialisten im Deutschen Reich verwirklicht worden."
Wir verabschieden uns bis zur nächsten Ausgabe von DIE FROHE BOTSCHAFT!
mit einem Zitat des Satirikers Tim Cavanaugh aus San Francisco. Er
wendet sich gegen die Kulturpessimisten, die nach dem 11. September in
USA eilfertig"das Ende der Ironie" verkündeten, so wie ihrer deutschen
Geistesverwandten"das Ende der Spaßgesellschaft"."Nicht Ironie und
Skeptizismus sind am Ende," schreibt er,"sondern die Glaubwürdigkeit
einer moralischen Elite, die dauern behauptet, der heutigen Jugend
geht's viel zu gut."
Nachtrag in eigener Sache: Wir freuen uns mächtig, wenn dieser Rundbrief
weiterhin von Kollegen aufgegriffen wird und Inspiration für Themen und
Recherchen liefert. Besonders große Freude macht es uns, wenn dafür
gelegentlich auf DIE FROHE BOTSCHAFT! oder unsere Website
(http://www.maxeiner-miersch.de) hingewiesen wird.
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