Hi,
Oldy schreibt an Theo was äußerst Interessantes:
"Ich habe schon einmal hier erklärt, daß Geldguthaben nur deshalb etwas wert sind weil nichts mit ihnen gekauft wird. Würde das getan, stellt sich sofort heraus, daß es nicht genug Waren für alle Guthaben und alles gehortete Bargeld gibt."
Wie kommt es zu den"Geldguthaben" beim lieben Mann im Wald? Sein Modell geht so:
Es gibt einen Erst- oder Anfangsbestand an Bargeld. Der wird den Banken oder den Bürgern geschenkt. Das Bargeld verbuchen die Banken aktiv als Bargeld (Summa 1000). Und passiv als"Eigenmittel" (1000). Dass das schon per se Unfug ist, muss nicht weiter stören. Denn jedem ist es unbenommen, Banknoten oder Bargeld entweder zum Papierwert zu verbuchen, also mit Null oder mit dem, was draufsteht.
Verbucht er Banknoten zum Papierwert, hat er das Finanzamt am Hals (Aktivseitenmanipulation), verbucht er sie zu dem was drauf steht, hat der den Staatsanwalt am Hals, weil er etwas als"Eigenmittel" deklariert, was keine Eigenmittel sind. Und wenn er es trotzdem tut, weil er sagt, das hat mir der Staat geschenkt, dann hat der Staat zuerst den Rechnungshof am Hals und dann die Wähler.
Denn die werden fragen: Wie kommt der Staat dazu, Geld zu verschenken?
Aber lassen wir das. Wir wissen natürlich, dass der Staat niemals Geld verschenkt hat, auch nicht bei der sog."Erstausstattung" bei der Währungsreform. Der Staat hat in Höhe dieser"Erstausstattung" eine Schuld gegenüber der Bundesbank am Hals (bis heute) und er hofft, dass er diese Schuld eines Tages mit Hilfe von Steuerforderungen irgendwie begleichen kann.
Wir freuen uns schon drauf, vermutlich wird es auf eine"Erstausstattungsbegleichungsteuer" hinaus laufen, die am besten wie der Soli gefordert wird oder noch einfacher als Zuschlag zum ohnehin steuerlich hübsch hoch belasteten Benzinpreis.
Die Banken - um zum Ausgangspunkt zurück zu kehren - haben jetzt etwas, das sie vermieten können. Verleihen können sie es nicht, da die Summa 1000 nicht aus einem Kreditakt stammt (in Oldys Welt). Sondern aus einem Geschenk. Die mit Summa 1000 bewerteten Banknoten (Sachen also, keine Forderungen!) geben sie an die Kunden ab. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob das Publikum direkt beschenkt wurde oder die Banken, wie wir gleich sehen werden.
Dafür verlangen die Banken einen"Zins", der in Wahrheit ein Mietzins ist. Sagen wir 10 % p.a. (Das Publikum, das ihr Geschenkgeld - damals so schön"Kopfgeld" genannt) an die Banken vermietet, kriegt natürlich weniger Mietzins, weil die Banken ja noch bei Verstand sind und nicht höhere Mieten ans Publikum bezahlen als das Publikum umgekehrt an Mietforderungen an die Banken hat. In welcher Reihenfolge Erst- und Weitervermietung Statt finden, spielt auch keine Rolle. Es kommt immer nur auf die Mietdifferenz an.
Nun gibt also der Kreislauf diese Sache Banknoten wieder an die Banken zurück. Die dafür 5 % p.a. gutschreiben. Der Kreislauf kann auch die Banknoten horten, was aber dann nur 0 % Zinsen gibt.
Dass dies kein Mensch macht, ist klar. Denn niemand mietet sich eine Wohnung (Sache) für 1000 im Monat und vermietet sie für 500 weiter. Oder (der berühmte Fall"Hortung"): Jemand mietet sich eine Wohnung für 1000 und lässt sie anschließend leer stehen.
Nun kömmt's zum Schröcknis.
Die Banken können immer weiter die ihnen zugeflossenen Banknoten (Sachen!) wieder zu 10 % p.a. vermieten und da sie für die an sie zurückgegebenen Banknoten nur 5 % p.a. Miete bezahlen müssen, ist das für die Banken ein Bombengeschäft.
So werden die Banken immer reicher und fetter. Da kein Mensch die Miete aber bezahlt, schreiben sie die nicht gezahlte Miete immer weiter dem Mietkonto zu und erhalten nach einigen Jahren Billionen von Mietforderungen (Oldy ="Geldguthaben").
Außerdem werden die Leute, die an die Banken die Banknoten an die Banken vermietet haben auch immer reicher und fetter. Denn sie kriegen jedes Jahr für die nur ein einziges Mal an die Banken vermieteten Banknoten ebenfalls den Mietzins gutgeschrieben, den sie aber ebenfalls stehen lassen und auf die Zinseszinsreise schicken.
So haben wir am Schluss Banken mit Giga-"Forderungen" an diejenigen, denen sie Banknoten vermietet haben. Und die Leute, die ihrerseits Banknoten an Banken zurückvermietet haben, und den Mietzins auch immer weiter stehen ließen, haben Mega-Forderungen.
Giga minus Mega = die jeweils hochgezinste Zinsdifferenz.
Dann wird's wirklich förchterlich.
Mit ihren Mietforderungen (Oldy nennt sie"Geldguthaben") wollen sich die Banken eines Tages dann doch etwas kaufen und die Leute mit ihren"Geldguthaben" auch. Und beide stellen fest, dass sie gar nichts dafür kriegen können, an"Waren" nämlich. Was natürlich nicht verwundert. Würden alle Mieter 10 Jahre lang auf den Mietzins verzichten und ihn immer schön hochbuchen, und erscheinen sie im 11. Jahr und wollen sich jetzt mit ihren"Geldguthaben" etwas kaufen, gibt's außer Stützstrümpfen vermutlich gar nichts mehr für sie.
Das"Modell Oldy", also seine Deutung der wirtschaftlichen Wirklichkeit ist
a) Beim Vermieter (Banken) jemand, der zwar jeden Monat Miete kassieren könnte, dies aber nicht tut. Und
b) beim Publikum (Banknoten-"Ausleiher") das Beispiel des Mieters, der 1000 p.m. Miete bezahlt und anschließend entweder für 500 zurückvermietet, woraufhin er wenigstens die Hälfte des Mietzinses, den die Banken fordern, mit den Mietforderungen seines Vermieters (Banken) verrechnen kann oder überhaupt nicht weiter vermieten, also die leere Wohnung sogar hortet.
Dass dieses"Modell" mit der Wirklichkeit der real existierenden Wirtschaft nicht Mal in Ansätzen übereinstimmt, muss nicht weiter stören.
Es kann auch immer gern wieder aufgetischt werden, weil es amüsant ist, möglichst noch mehr davon zu hören.
Auf geht's also zum nächsten Posting, dass es"Geld netto" gibt (als Sache!), das sich netto dann auch noch rätselhafterweise vermehrt (US-Banknoten in 50 Jahren von ca. 25 auf ca. 500 Mrd $"gestiegen" - wer hat sie wohl an wen verschenkt?).
Und das anschließend immer wieder und immer weiter vermietet werden kann, ohne dass die Mieten (= hier sich aus der Vermietung von Banknoten ergebende"Geldguthaben") jemals fällig oder gar eingetrieben werden. Denn wie sollte es sonst jemals zu den riesigen Summen von"Geldguthaben" gekommen sein?
Ich freue mich schon sehr.
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |