>>Wer den Kapitalismus abschaffen will, muß den Menschen abschaffen.
>So war das nicht gemeint! Dein Horizont ist zu klein.
>Menschen waren in ihrem Zusammenleben zwar immer auch ökonomisch geprägt, aber der Kapitalismus verabsolutiert das. Er bekämpft nichtökonomische Sachverhalte menschlicher Gemeinschaft.
Die nun wahrlich kapitalistische Schweiz hat die höchste Wohltäter- und Spendenquote aller Länder der Welt. Man kann letztlich immer nur verteilen und verschenken, was man vorher erarbeitet hat.
>Die eiskalte Marktlogik, mit hier im Board zuweilen argumentiert wird, ist zum Kotzen. Bezeichnend dafür die Kritik am Staat und an sozialen Leistungen.
Dann lass' die ganzen sozialen Leistungen doch aus ordentlich erhobenen Steuern zahlen und nicht auf Pump (Sozialhilfe, Sozialversicherung, in letzterer steht doch der Konkurs wie wir alle wissen, in der Tür).
Verschieb doch nicht immer alles auf die"nächste" Generation. Ich kann auch 1 Million verschenken und sagen: Meine Kinder zahlen das schon.
>Jede Art von Solidarität ist dem kalten Marktprinzip FERN,
Das Marktprinzip ist freiwillig und rational, das bitte nicht mit"kalt" verwechseln. Solidarität muss genau so freiwillig sein und bleiben, wie Autokaufen.
>auch wenn uns die Schönmaler kapitalistischer Grausamkeiten und kapitalistisch motivierten Massenmords wie z.B. Zardoz immer wieder die"Effizienz" (ha, da ist sie schon wieder) eines auf freiweilligen Donationen potenter Geldsäcke basierenden sozialen Sicherungsystem schmackhaft machen wollen.
Du kannst gern soziale Sicherungssysteme aufs Zwangsbasis aufbauen (wie Haftpflichtversicherung). Dann muss aber jeder, der sich absichern muss, auch sich selbst absichern und sich nicht von der nächsten Generation bezahlen lassen, wie heute. Jeder heutige Rentner hat - via Sozialversicherung - nicht einen Cent selbst für sein Alter zurück gelegt.
>Markt, Angebot und Nachfrage sind nur EINE Facette des Menschen.
Völlig klar.
>Den Kapitalismus ausrotten heißt nicht den Mensch abschaffen, sondern ihn wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
Mach's doch. Aber verlang nicht, dass dann noch irgendjemand für einen anderen, ihm Fremden sorgt, außer für sich und seine Familie. Dazu hat er dann nämlich schlicht kein Geld, alias Surplus-Waren. So was gibt's dummerweise nur im Kapitalismus.
>Für Kapitalistensäcke zählt nur der Zaster, und Menschelndes ist dann genehm, wenn es sich vermarkten lässt.
Wenn Du wüßtest, was die Kapitalistensäcke gerade für Probleme haben! Frag' mal rum. Auch ein Mittelständler ist, da er mit Kapital arbeiten muss, nichts anderes als ein Kapitalistensack. Ob groß oder klein, spielt kein Rolle. Kirch hat auch schon besser geschlafen und die Jungs von JPMorgan ebenfalls.
>Ich wiederhole nochmal das Anfang Januar Gesagte: Geborene BRDler haben mangelnde Kompetenz, sozialistisch geprägte mit kapitalistischen Systemen zu vergleichen. Was sie nie fühlen werden, ist, dass man so wunderbar Mensch sein kann, ohne sich dem Marktdiktat in allen Bereichen des Lebens unterwerfen zu müssen. Wer nie in der DDR gelebt hat, kann das nie nachfühlen.
Das Marktdiktat war weg. Und was war da? Das Politikdiktat.
>Es ist ja das Innigste eines WIRKLICH totalitären Systems, dass es von seinen versklavten Bewohnern besonders stark geliebt wird.
Jeder Sklave liebt seinen Herrn. Nur beim Herrenwechsel wird's halt problematich. Man kann nicht dem Herren Sozialismus entkommen und glauben, dem Herren"Marktdiktat" ausweichen zu können.
Der wirklich"freie" Mensch ist nur, wer ohne Herrschaft und Markt auf eigenen Grund und Boden mit Familie arbeitet und die Früchte seiner Arbeit für sich un die Seinen hat. Dann lass' uns doch alle zur Eigenhof-Wirtschaft ohne König, Grundherrn oder Staat und ohne Markt sowieso zurückkehren. Ich mache sofort mit.
>Ein System, welches von seinen Bewohnern kritisch betrachtet und teilweise gehaßt wird (wie z.B. DDR, Ostblock etc.), dokumentiert die innere Unabhängigkeit der Menschen. Es mag äußere Repressalien geben (die es im Westen ja auch zur Genüge gibt, ganz sicher nicht so scharf), aber die Menschen bleiben innerlich unabhängig.
Hauptsache, sie werden nicht abgehört. Ich kenne genügend Leute, die innerlich unabhängig waren, auch unter dieser Diktatur. Aber ihre Unabhängikeit mussten sie dann im tiefen Wald im Flüsterton ausleben.
>Ein System, welches so geliebt wird, wie der Kapitalismus von Galiani und Zardoz vergöttert werden, zeigt dagegen einen unerreichten Grad der Gehirnwäsche und Versklavung.
Hier wird nichts vergöttert. Hier wird beschrieben, wie es ist. Ich bitte, den Unterschied zu beachten.
>Zardoz ist z.B. so sehr ein Sklave des Geldes, dass seine größte Urangst darin besteht, ein anderer, z.B. ich, könnte es ihm wegnehmen.
Das ist doch Krampf. Jeder hat Angst, dass ihm jemand etwas wegnimmt. Warum haben denn die Leute im Sozialismus ihre Scheibenwischer nachts mit rauf genommen, oft sogar die Räder abmontiert, wenn sie mal auf Reisen waren?
>Deswegen besteht das größte Vergnügen ja auch darin, diesen Leuten ihren Fetisch möglichst schmerzvoll zu entreißen. Mit jedem verlorenen Taler des Zardoz sind wir also der Befreiung des Zardoz ein wenig näher, und damit dem Ende des Kapitalismus.
Und wer hat den Taler dann? Ein Nicht-Geldfetischist? Er klaut Zardoz den Taler und wirft ihn ins Meer?
>Der letzte Sieg des Kapitalismus ist zugleich seine Niederlage. Deswegen wird er nie verlieren, aber irgendwann einfach weg sein.
Das ist ein ganz anderes Thema. Es spitzt sich auf die Frage zu: Was kommt danach? Siehe oben.
Gruß
d.
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