Telekom bekommt Zusatz-Finanzpolster von zwölf Milliarden Euro
Mittwoch, den
23.08.00 20:37
aus den Bereichen Telcos, Provider
Die Deutsche Telekom hat von einer Gruppe aus sechs internationalen Banken eine Kreditlinie von zwölf Milliarden Euro (knapp 23,5 Milliarden Mark) eingeräumt bekommen. Das Geld sei nicht für die Bezahlung der UMTS-Mobilfunklizenz in Deutschland gedacht, betonte ein Telekom-Sprecher am Mittwochabend in Bonn gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Angaben zur möglichen Verwendung des Geldes machte er zunächst nicht. Die Kreditlinie sei zudem bislang nicht genutzt worden, es handele sich lediglich um eine"Reserve, die uns zur Verfügung gestellt worden ist". Damit könne das Unternehmen kurzfristige Liquidität überbrücken. Wenn das Geld in Anspruch genommen werde, dann indes lediglich"für ein paar Monate".
Die Kreditlinie stammt nach Angaben des Telekom-Sprechers von der niederländischen Bank ABN Amro, des US-Instituten Chase Manhattan und Citibank, Deutscher Bank, Dresdner Bank und der britischen HSBC. Die in der vergangenen Woche in Mainz ersteigerte UMTS-Lizenz für den deutschen Mobilfunkmarkt werde das Unternehmen indes"mit unseren eigenen Mitteln bezahlen".
Bei der Auktion hatte die Telekom eine UMTS-Lizenz für insgesamt 16,7049 Milliarden Mark (8,541 Milliarden Euro) bekommen. Andere Lizenznehmer wie e-plus oder Mannesmann Mobilfunk kündigten an, in den nächsten Jahren zwischen acht und zehn Milliarden Mark in den Aufbau eines Netzes für multimediafähigen Mobilfunk zu stecken.
Erst im Juni hatte die Telekom mit einer Großanleihe von 14,6 Milliarden Dollar (fast 32 Milliarden Mark/16,3 Milliarden Euro) neue Maßstäbe in der Wirtschaftsgeschichte gesetzt: Dies war die größte Industrieanleihe, die jemals an den internationalen Kapitalmärkten begeben wurde. Nach Ansicht von Analysten wollte sich der Konzern mit der Schuldverschreibung ein Finanzpolster für die verschiedenen UMTS-Auktionen zum Mobilfunk der dritten Generation in Europa und für mögliche Zukäufe im Ausland verschaffen. Am Donnerstag sollte in Italien die UMTS-Bewerberfrist ablaufen.
(rsi/afp)
aus: www.onlinekosten.de
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