Kartellamt verbietet Heirat von T-Online und Bild.de
Das von T-Online und dem Axel-Springer-Verlag geplante Portal bild.t-
online.de steht offenbar auf der Kippe: Nach Informationen von heise
online will das Bundes-kartellamt die vorgesehene 37-prozentige
Beteiligung von T-Online an Bild.de un-tersagen. Die Wettbewerbswächter
haben T-Online und Springer entsprechend in-formiert und zu einer
Stellungnahme aufgefordert.
Das Kartellamt begründet seine Absicht unter anderem damit, dass der
Zusammenschluss der beiden Medienunternehmen"im Bereich der
kostenpflichtigen In-haltevermarktung" eine"Verstärkung der
marktbeherrschenden Stellung von T-Online auf dem Markt der Internet-
Provider" mit sich bringen würde. T-Online könne als Tochterunternehmen
der Deutschen Telekom"deren Abrechnungssystem auch für die Abrechnung
kostenpflichtiger Angebote nutzen". Daher habe T-Online ge-genüber
allen anderen Zugangsanbietern ohnehin einen erheblichen Wettbewerbs-
vorteil.
T-Online und Springer hatten im April 2001 Details zum geplanten Joint
Venture Bild.de AG bekannt gegeben. Nach Angaben der Partner war die
konzeptionelle Entwicklung des bild.t-online.de-Portals damals bereits
abgeschlossen. Roland Tetzlaff, Managing Director bei bild.de,
schwärmte in höchsten Tönen:"Gemeinsam werden wir sukzessive neue
Angebote und Produkte präsentieren. bild.t-online.de ist mehr als eine
Website. Sie ist die multimediale Erweiterung der Marke BILD"
Ron Sommers damalige Statements klingen heute, als wären sie direkt der
Begründung des Kartellamts entnommen:"Das Joint Venture mit bild.de
baut zum ei-nen die Stellung von T-Online als Deutschlands und Europas
führendem Online-Provider aus und wird den Abstand zu unseren
Wettbewerbern weiter vergrößern. Gleichzeitig stärkt natürlich jede
Maßnahme, mit der eine unserer Tochtergesell-schaften ihre
Marktposition ausbaut, den Konzern auch insgesamt."
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