Nachruf auf Euro-Stabilitätspakt (Die Welt)
In ebenso polemischer wie zutreffender Weise hat Die Welt am 13. Februar auf die de facto-Aufgabe der mit dem Wort"Stabilitätspakt" ausgesprochen höflich umschriebenen"Kriterien" des EU-Vertrages von Maastricht bzw. Amsterdam reagiert. Trotz - oder gerade wegen - der hektischen Aktivität, mit der die rot-grüne Bundesregierung jetzt einen"blauen Brief" der Brüsseler Kommission verhinderte, ist in letzter Zeit immer deutlicher geworden, daß diese drakonisch-monetaristischen Bestimmungen - u.a. ist es den EU-Staaten explizit verboten, das klassische Mittel der Wahl zur Ankurbelung der Produktion, die produktive Kreditschöpfung, einzusetzen - absolut keine Chance zur Überwindung der Wirtschaftskrise bieten, ja die depressiven Auswirkungen der systemischen Finanzkrise nur noch verschlimmern.
In Aufmachung einer großen Todesanzeige - immerhin umfaßt diese"Anzeige" eine halbe Zeitungsseite - beklagt Die Welt prominent auf Seite 3 mit beißender Ironie das Ende der monetaristischen Wirtschaftspolitik der EU mit folgenden Worten:
Stabilitätspakt
*Dublin, 16. Dezember 1996
+Brüssel, 12. Februar 2002
In seiner kurzen Lebenszeit war er uns ein strahlendes Vorbild.
Fassungslos stehen wir vor seinem tragischen Ende.
Anstelle von Blumen und Kränzen bitten wir um Spenden an Hans Eichel unter dem Stichwort"Blauer Brief"
<ul> ~ Quelle: Büso</ul>
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