Guten Morgen, Zardoz.
Ich empfehle Dir nochmals das Buch"Schwarzbuch des Kapitalismus" von Robert Kurz. Eine hervorragende Beleuchtung der"Marktwirtschaft" und seiner"liberalen" Apostel. Dann vergißt Du vielleicht Deinen Staatshaß, denn dieser Staat ist der feste Garant dieses kapitalistischen Wirtschaftsmodells, in keinem Falle sein Widersacher.
>>...sich in den USA in"Gated Communities" verschanzen
>So wie europäische Sozialisten sich in der Festung Europa verschanzen?
Soll das eine Antwort sein? Was haben denn die"Sozialisten sich in der Festung Europa" anderen weggenommen. Denn das war das ursprüngliche Thema. Sich verschanzen mit seinem aberwitzigen Reichtum, den man anderen zuvor abgenommen hat, das war das Thema.
> Mit Brot (aka Sozialleistungen) und Spielen (anscheinend bevorzugt Fussball) für's Volk?
Genau! Das ist das Opium. Aber wovon soll es ablenken? Vom Staat? Ha!!! Wohl kaum, aber von den bescheidenen Lebensverhältnissen für die Mehrheit der Menschen in dieser Gesellschaft. Bescheiden nicht nur materiell (aber zunehmend), sondern vor allem spirituell.
>>oder...Security Patrols in den Villenvierteln patroullieren
>Privater Wachschutz, so what? Gibt's hier auch.
Klar gibts den hier auch. Es ging auch nicht um USA oder Europa, sondern um reich (Dieb) und arm (bestohlen), wie im Anstoß für diesen Thread. Dass Du Dich argumentativ so eklatant vertust, läßt mich zweifeln, dass Du wirklich konzentriert bist. Hier liegt eventuell der Ursprung für Deine Halsstarrigkeit bzgl. des Untergangs des kap.Modells.
>>oder...ausgefeilte Alarmsysteme den Besitz bewachen
>Vernünftig.
Das ist nun allerdings zynisch. Wie kann man es als"Vernunft" bezeichnen, wenn einige wenige Millionen anhäufen und viele Millionen an der Armutsgrenze entlang scheppern?...und dann noch die Vernunft bemühen, wenn diese Diebe sich mit hohen Zäunen abschotten? mama mia! was ist das für ein Menschenbild?
>>oder...staatliche Prügelkommandos in bewährter Allianz mit dem Großkapital gegen sozial motivierten Protest einschlagen (Genua)
>Hast Du den Staat als notwendiges Übel erstmal akzeptiert, wirst Du dummerweise auch die Kämpfe um die Macht im Staate akzeptieren müssen.
Es geht nicht um die Macht im Staate, sondern um die ökonomische Macht, andere Menschen abhängig zu halten. Der Staat ist die Ordnungsmaschine des Kapitals.
>Oder meinst Du wirklich, ein Mammut zu erlegen sei das reine Honigschlecken gewesen?
Also Mammuts zu erlegen brauchte man schon viele Jahrhunderte vor dem kapitalist.Zeitalter nicht mehr. Es geht um den Grad der Arbeitsteilung. Diese ist bis zu einem gewissen Punkt fortschrittlich, darüberhinaus zerstörerisch. Wir sind bereits viel zu weit gegangen. Das ist das Problem.
Sozialismus heißt für mich nicht Hängematte und"alles ist egal", sondern weiterhin Leistungsorientiertheit, aber nicht in der totalitären Form des unumschränkten Preisdiktats.
Eine Kuh kann eben keine Eier legen. Und ein Huhn gibt keine Milch. Beide Viecher haben ihre"Stärken", also muß ich das gegeneinander aufwiegen und sie konkurrieren lassen? Oder akzeptiere ich sie so, wie sie sind:"Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seiner Bedürfnissen". In einem maschinenartigen preisdiktierten System wird die Kuh gedrillt, möglichst noch Eier zu legen und das Huhn übt sich in der Milchproduktion. So weit sind wir heute.
>Was Du bescheidene mittelständische Verhältnisse zu nennen beliebst ist ein Lebensstil, von dem in diesen ach so hervorragenden Kapitalismusfreien Jahrhunterttausenden wohl nicht einmal ein Mensch zu Träumen wagte.
Aber das würde ich bezweifeln! Was das gewisse techn.Raffinessen angeht, sind wir"fortschrittlich." Was soziale oder kommunikative oder schöngeistige Funktionen betrifft, sind wir fast zurück beim Affenmenschen. Aber das ist eben wieder die Ossi/Wessi-Problematik: Der Westler mißt diesem Spirituellen eben nur wenig Bedeutung bei. Dabei ist das eine der materiellen ebenbürtige Seite des Lebensstandards.
>Ein anarchischer Kapitalismus würde vermutlich permanent ein wenig kriseln. Für die wirklich großen Krisen benötigt man schon die krankheitsverschleppenden Wirkungen des sozialen Wohltäterstaats.
Ich sehe richtig große Krisen nun gerade nicht im sozialen Europa, sondern gerade in den USA. Solche Slums wie dort findet man in Europa einfach nicht. Aber was mußt Du Dich schon mit Slumbewohnern beschäftigen, oder?! Das ist natürlich keine Krise...solange die Alarmanlagen der Reichen gut funktionieren, was?!
>>Ach ja, ich vergaß: Die kapitalistische Pädagogik ist ja bereits so weit, dass auch die Krisen für immer abgeschafft sind und diesmal alles anders ist.
>Du musst nicht alles glauben was Du so liest.
Wie aus meinem Satz klar hervorgeht, bin ich kein Anhänger der"This time its different"-Theorie, also was soll Deine Antwort aussagen? Es ist doch gerade so, dass eben DU glaubst, dass es (zwar"permanent"), aber eben nur"ein WENIG kriseln" wird im anarch.Kap. DU GLAUBST ES JA GERADE, Zardoz! Nicht ich!
Bitte mehr konzentrieren, Zardoz.
Dat war wirklich nix, was Du da schriebst.
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