Hallo, zusammen,
ich denke, man sollte mal grundsätzlich etwas festhalten und unterscheiden:
- was an Krigesverbrechen derzeit durch I. in Palästina passiert, passiert ungeniert vor der Weltöffentlichkeit, und vor allem mit dem provokanten Anspruch, gerecht, gerechtfertigt, und selbstverständlich straflos so zu handeln.
- demgegenüber ist als Allgemeingut festgestellt, daß Aktionen deutscher WKII-Streitkräfte im Generalverdacht des Verbrechens stehen.
- die fallweisen hier zitierten //Vergeltungsmaßnahmen//- der deutschen Streitkräfte im WKII wurden vielleicht durch vorangegangene Grausamkeiten von Partisanen seitens der Ausführenden als angebracht erachtet, aber sie wurden von den Siegermächten selbst dann als Verbrechen verurteilt, wenn sie selbst gleiches straflos taten und das Kriegsrecht die Vergeltungen //zuließ//.
Unzählige Angehörige von Truppenteilen, die in solche Geschehen verwickelt waren, wurden unabhängig von persönlicher Schuld für schuldig befunden, gequält, getötet.
Man scheut sich nicht, 93-jährige vor den Richter zu ziehen, während 13-jährige Mörder heute straflos bleiben.
Auch wenn es Fälle geben mag, die nicht geahndet wurden, so wurden doch alle noch so heimtückischen oder besonders grausamen Taten von Partisanen als edel gerechtfertigt und die Abwehrmaßnahmen der Streitkräfte pauschal als verbrecherisch dargestellt.
Man vergleiche auch die Greueltaten von afghanischen Kämpfern an russischen Truppen. Niemand kümmert sich darum.
Es wurde also ein für alle Mal klar gemacht, was die Weltöffentlichkeit dulden soll, und was nicht.
Jetzt paßt dieses Bild nicht mehr ins Szenario, denn der Addressat ist auf einmal nicht mehr der Böse, sondern der Gute.
Resolutionen des Weltsicherheitsrates werden nicht in Kraft gebombt, sondern verschämt vergessen.
Man soll aufgrund geschichtlicher Rechtfertigungen heute stattfindende Verbrechen straflos stellen und somit gutheißen, Rechtsbruch unterstützen, Massaker ignorieren und als Notwendigkeit hinnehmen.
Nein, ich könnte dies mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, selbst wenn ich Angehöriger des, Zitat: Volkes der Mörder Zitatende bin - ich hab niemanden ermordet und habe nicht vor, dies jemals zu tun.
- der //Völkermord//, der die Einmaligkeit der deutschen Schuld begründet, vollzog sich nicht im Lichte der Weltöffentlichkeit, sondern war erst nach dem Krieg im heute gegebenen Ausmaß für die Welt, und auch für die meisten Deutschen, ins Bewußtsein getreten. Ich kenne zumindest keinerlei alliierte allgemein verbreitete Berichterstattung, die auf den im Osten stattfindenden Völkermord aufmerksam gemacht hätte.
Gerne wird so getan, als hätten unsere Großeltern von allem in allen Einzelheiten gewußt, so, wie wir heute alles frei Glotze kriegen.
Meine Großeltern hatten damals zu tun, selbst über die Runden zu kommen. Der Horizont endete spätestens nach 80km, weiter kam keiner, außer ins Feld und von dort nicht mehr zurück ;-(.
Somit ist es eben nicht vergleichbar, ob damals Verbrechen vermutet werden mußten, aber der Weltöffentlichkeit nicht bekannt wurden (es gab nur Wochenschauen, selbst Radios waren Luxusgüter!), oder, ob heute ganz ungeniert alle Regeln zivilisierten Miteinanders mit Füßen getreten werden und dann auch noch erwartet wird, man habe das als angebracht hinzunehmen.
Da zieht für mich auch das Argument nicht, ohne das dritte Reich hätte es kein Problem Israel-Palästina im Jahre 2002 gegeben. Man kann Kausalketten nicht beliebig weit ausdehnen. Es gab auch vor dem Krieg Siedlungsbestrebungen in Palästina. Selbst wenn, werden hierdurch nicht Verbrechen an Unschuldigen gerechtfertigt.
Das deutsche Volk hat für die Geschehnisse genug gebüßt, meine ich.
Es wird außer einer Handvoll verdächtiger Zeitgenossen niemanden geben, der diese Gewalt oder Verbrechen verherrlichen, rechtfertigen oder gutheißen würde, auch nicht, wenn sie damals im Namen des deutschen Volkes angerichtet wurden.
(Allerdings gibt es wohl Leute, die nach einer sogenannten Aufklärungssendung im Fernsehen ihren Opa oder einen anderen Bekannten dieses Alters fragen, wie es damals denn wirklich war, und eher einem Zeitgenossen glauben als einem Herrn Kopp.)
Aber gerade deswegen sind wir aufgerufen, Parallelen nicht zu verdrängen, wenn sie heute in unserer Aufmerksamkeit stattfinden (wir können heute nicht sagen, nix zu wissen), noch dazu mit Waffen, die vielleicht aus deutschen Wiedergutmachungsleistungen bezahlt wurden, die heute Leid und Elend in die Palästinensergebiete tragen.
Jegliche Kritik mit der Antisemitismuskeule niederzumachen, spricht doch für sich selbst - wenn die Argumente ausgehen, macht man es sich einfach, man zieht den Stecker raus.
Nur wahrer wird es davon nicht.
Ich lerne aus den aktuellen Geschehnissen folgendes: die Politiker der Jahre 1930ff. waren nicht anders als die der Jahre 2000ff.
Was wir heute sehen, gab es damals genauso, nur die Namen und Gesichter waren anders. Geschichte wiederholt sich.
Und langsam wird es Zeit, sich vor dem nächsten charakterlichen Taucher der Menschheit in Sicherheit zu bringen - nur, diesmal, WOHIN NOCH?
Seit dem 11.9. ist es klar wie Kloßbrühe, wer die Leine in Händen hält auf der Welt, und was wir von dem ganzen Gesülze halten können, wir seien als Bürger der Souverän und die Eumel da oben würden Schaden von uns abhalten und unser Wohl mehren......
Ich hör jetzt auf, sonst platzt mir die Galle.
Beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center> |