>Geld unterscheidet sich also von anderen Dingen, so daß Wettbewerb nicht unbedingt Vorteile erzeugen muß.
So, Mich juckts mal wieder in die Tasten zu greifen. Hallo erstmal.
Das hier gesagte kann man natürlich nicht so stehen lassen. Erst mal zur Fragestellung: Wettbewerb unter Geldemittenten. Heute haben wir das nirgends, denn Ausgabe von Geld wird als staatliche Prejorativ (Vorrecht) verstanden.
In einem gedachten System mit Konkurrenz zwischen verschiedenen Emittenten würde es deutliche Unterschiede geben.
1) Unterschiedliche"Währungen": Entweder würden unterschieliche Emissionsbanken Währungen mit untersciedlicher Bezeichnung in Verkehr setzten (Phantasiebeispiele:"Dresdner Mark","Deutsche Bank Pfund", usw.), oder es würden unterschiedliche Banken Noten auf einen vereinheitlichten Standard ausgeben, z.B. ein bestimmtes Gold- oder Silbergewicht, wie es in der Geschichte sehr oft so gewesen ist. Letzteres natürlich wieder mit"gebrandeten" Noten (Commerzbank, Schmidtbank), usw, so dass eine Unterscheidung leicht möglich ist.
Dann ist es weiterhin kaum vorstellbar, dass irgendwo ein echtes Konkurrurenz-Fiat-Money gibt. Weil: wenn eine Währung gibt, die nirgends einen Markt hat, auf dem Menschen für ihre Alltag auf sie -- auf Gedeih und Verderb -- angewiesen sind, dann wird sie kaum Akzeptanz finden, ohne dass es durch den Emittenten ein starke und glaubwürdige Einlösegarantie gibt -- was ach immer ihr hier einfällt zu garantieren: Gold, Silber, Erdöllagerscheine, Grund. (Meiner Ansicht nach ist Gold und Silber besser geeignet als anderes und würde nach meiner Schätzung obsiegen, aber es scheint mir nicht *ganz* klar zu sein, dass das so sein muss. War aber immer so in der Geschichte.)
Und jetzt zur Konkurrenz: selbstverständlich gibt es hier Unterschiede. Die Frage ist: was wird von der Bank diskontiert?! Nur das allerbeste Papier, oder jeder Schrott? Solche Informationen würden bei einer Wahlmöglichkeit jeden Tag in der Zeitung verfolgt werden. Hat eine Notenbank ihre Risiken verändert. Wer verhält sich konservativ im Markt, wer will schnell verdienen, usw. Das nächste Kriterium sind dann -- bei vergleichbarer Risikostruktur -- natürlich die Zinsen. Wo bekomme ich Noten zu eine geringeren Diskont, und wo ist es teurer?
Vermurlich würden Emissionsbanken sich auf dieses Geschäft spizialisieren: Banken ohne die Risiken von Indutriekrediten würden auf dem Emissionsmarkt als stabiler wahrgenommen werden. Es würde keine Zentralbank geben, die im Zweifel eingreift: kein"lender of last resort" -- jede Bank ist ihre eigene Reserve. Das heisst nicht, dass nicht gemeinsame Einlagensicherheitsfonds und dergleichen errichtet würden. Die einzelnen Gesellschaften der Brache hätten Interesse an einem insgesamt stabilen Brachenimage. (Vergleichbar damit heute die internationale Ächtung von sicherheitsbezogener Werbung unter Fluglinien: oder hat mal jemand eine Airline mit Sicherheit werben sehen?! Das ist Absicht: Sicherheit soll nie in Zweifel gezogen werden.)
Wichtig ist es zu erkennen, wie stark sich ein solches System mit seinen eigenen Zwängen modellieren würde. es würde natürlich sehr viel anders organisiert sein, als das aktuelle. Aber fast alles ist ausprobiert und in Geschichtsbüchern nachzulesen, viel anders sollte es nicht werden. Es gibt auch keine Gründe anzunehmen, dass es nicht in die moderne Landschaft passen würde: elektronischer Zahlungsverkehr, und dergleichen überschätzte Veränderungen.
Der Vorteil wäre vor allem die Zurückweisung von zweifelhaften Wertpapieren aus Eigeninteresse, etwas was heute weitgehend nicht zu erwarten ist, bzw politischem Kalkül unterliegt.
Unterschieden würde sich unterschieliches Geld -- nochmal -- in seiner wahrgenommenen Sicherheit und im Zins -- und sicher wären diese sich widersprechende Indikatoren: mehr Zins und weniger Sicherheit. Banken würden sich im Versuch, mehr von den eigenen Noten in Umlauf zu bringen enweder auf zu niedrige Zinsen oder zu schlechtes Papier einlassen, bis sich einer die Finger verbrennt. Konkurs -> Krise -> Besinnung auf konservative Standards. Es gäbe aber keinen Grund anzunehmen, dass das überall gelichzeitig passiert, so wie heute überall geichzeitig langfristig wertlose Staatspapiere sammeln, nur weil sie einmal auf dem freien Markt platziert werden konnten.
Das System hätte -- wie man in der IT-Netzwerktheorie sagt -- keinen"singel point of failure" -- keine einzelne Stelle, die alles zum Zusammenbruch bringen kann. Die FED ist sehr wohl ein solcher SPOF, der IMF auch.
Das sind aus meiner Sicht die Vorteile von Währungskonkurrenz. Wer irgendwo extrem anderer Meinung ist soll posten.
Gruss,
-caspar
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