~ Aus der deutschen Industrie gab es gestern zudem auch einige positive Nachrichten. In einem Interview
des Fernsehsenders CNBC sagte Siemens Vorstandschef Heinrich von Pierer, er gehe davon aus, dass das
laufende Geschäftsjahr wesentlich erfolgreicher verlaufen wird als das vergangene. Zwar kritisierte er die
derzeitigen Lohnforderungen der IG Metall als viel zu hoch, dennoch glaube er, dass im Metallbereich bald
eine vernünftige Einigung ohne ausgedehnten Streik erzielt werden könne. Neben Siemens präsentierte
auch Daimler-Chrysler gestern besser als erwartete Quartalsergebnisse. Auch Lufthansa und T-Mobile
äußerten sich optimistisch zu den Geschäftsaussichten für dieses Jahr.
~ Die britischen Einzelhandelsumsätze fielen im März schwächer als erwartet aus, was darauf hindeuten
könnte, dass dem lang anhaltenden Konsumentenboom in Großbritannien allmählich die Puste ausgeht. Die
Einzelhandelsumsätze stiegen im März nur um 0,1% gg. Vm. (DB Prognose: 0,5%) nach einem Zuwachs
von noch 1,1% im Februar. Die schwächeren Einzelhandelsumsätze könnten dazu beitragen, etwaige
Inflationssorgen der Bank von England zu dämpfen.
~ Die südkoreanische Regierung versuchte gestern durch verbale Intervention, den Aufwärtstrend des Won
zu stoppen. Aus Kreisen des Finanzministers war zu hören, dass starke Bewegungen gegenüber dem
Dollar unerwünscht seien und die Regierung ggf. Maßnahmen treffen werde, um dies zu verhindern.
~ Die heutigen Datenveröffentlichungen in Japan unterstrichen, dass sich dieses Land derzeit in der
Übergangsphase zwischen Ende des Abschwungs und beginnendem Aufschwung befindet. Zwar lagen die
Einzelhandelsumsätze und Haushaltsausgaben im März weiter deutlich unter Vorjahresniveau (um 1,5%
bzw. 1,2%), dies aber nicht mehr so stark wie im Vormonat. Gleichzeitig dauert die Deflation an: Im März
lagen die gesamten Verbraucherpreise um 1,2% unter Vorjahr, und im April verzeichnete der Großraum Tokio sogar wieder eine Inflationsrate von -1,3% gg. Vj. Die Arbeitslosenquote sank dagegen auf 5,2%
blieb damit aber für japanische Verhältnisse auf sehr hohem Niveau.
~ Der japanischeWirtschaftsminister Heizo Takenaka beschreibt
die aktuelle Konjunkturlage Nippons als ernst,
sieht aber nach eigenen Angaben Anzeichen, die auf ein
Erreichen der wirtschaftlichen Talsohle hinweisen.
~ US-Finanzminister Paul O?Neill hat sich optimistisch zu den
Konjunkturaussichten in den USA geäußert. Die Wirtschaft
solle in diesem Jahr kontinuierlich wachsen und in
den kommenden Jahren ein robustes Wachstum aufweisen,
das über dem Potenzialwachstum liege.
~ Gary Stern, Präsident der Fed von Minneapolis rät zu einer
vorsichtigen zinspolitischen Haltung. Die Gewinne
der Unternehmen seien immer noch unter Druck, was
das gesamte Wachstumsbild störe.
~ Der Gouverneur der Neuseeländischen Notenbank Don
Brash hat sein Amt niedergelegt, da er sich nach eigenen
Angaben als Kandidat für die National Party aufstellen
lassen will. Der Neuseeland-Dollar gab daraufhin gegenüber
dem US-Dollar leicht nach.
~ Die Polnische Notenbank hat gestern aufgrund des
günstigeren Inflationsumfeldes sowohl den Lombard- als
auch den Diskontsatz um 100 Basispunkte zurück. Der
Zielsatz für das Tagesgeld wurde um 50 Basispunkte gesenkt.
~ Auch die Tschechische Notenbank senkte ihren Leitzins
um 50 Basispunkte, um einer stärkeren Aufwertungsdruck
der Krone entgegenzuwirken.
<center>
<HR>
</center> |