> Sehr geehrter Herr: > > Noch immer hat die politische Klasse in Deutschland aus den Ereignissen in > anderen Ländern nicht gelernt, was geschieht, wenn sie die Kluft zwischen > ihren alten politischen Formeln und den Meinungen der Menschen immer > größer werden lässt. Obwohl das jeden Demokraten tief beunruhigen müsste. > > > Das gilt insbesondere auch für den Umgang mit der Politik der Regierung > von Ariel Sharon. > > Diese stößt in aller Welt auf immer deutlichere Ablehnung. Nicht nur > meiner Meinung nach zu Recht, denn sie tritt unablässig dem > internationalen Recht ins Gesicht. > > Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat dies in aller Deutlichkeit > wiederholt angeprangert. Die Regierung Sharon geht eiskalt und zynisch > darüber hinweg. > > Alle Welt tritt für Israels anerkannte Existenz in gesicherten Grenzen und > > für einen gleichberechtigten Staat Palästina ein. > > Aber die Partei Sharons, der Likud, verhöhnt die Staatengemeinschaft mit > dem Beschluss, es werde keinen Staat Palästina geben. > > Alle Welt fordert das Ende des Baus weiterer israelischer Siedlungen auf > palästinensischem Boden. > > Sharon erklärt ungerührt, alle Siedlungen blieben bestehen und neue würden > gebaut. Und so weiter und so weiter. > > So gerät durch die unverantwortliche Politik der Regierung Sharon der Nahe > Osten immer näher an den Rand eines großen Krieges, eines gefährlichen > Flächenbrandes. > > Natürlich rechtfertigt das in keiner Weise Selbstmordattentate. Und > natürlich hat auch Yassir Arafat große Fehler gemacht. > Den Weg zum Frieden aber kann nur Israel freimachen, weil es der Stärkere > ist. > > Zu all dem sagen jene nichts, die mich als Antisemiten abstempeln wollen. > Wo ist die Kritik des Zentralrats der Juden an dieser Politik der > Regierung Sharon? > > Herr Friedman hat schon sehr, sehr lange vor der Diskussion in diesen > Tagen immer wieder versucht, mich mundtot zu machen, indem er mich in die > Nähe des Antisemitismus rücken wollte. > > Was ich an seinem anmaßenden Auftreten kritisiere, finden viele Menschen > in Deutschland schon seit vielen Jahren genau so unerträglich. > > Darunter sind nicht wenige aus der religiösen Gemeinde der Juden, die mir > das in diesen Tagen in bewegenden Briefen wieder schreiben. > > Dass die alte politische Klasse in ihren alten Formeln - merkwürdig > wortgleich - jede echte Kritik an der israelischen Regierung als > unzulässig verurteilt, nimmt ihr das Volk nicht mehr ab. Und unser Volk > ist nicht antisemitisch. > > Indem sich die alte politische Klasse in den Medien gegenseitig bestätigt, > übersehen sie das unabhängige Urteil der Wähler, Leser und Zuschauer. > > Immer mehr Menschen verlangen, dass die Politik Unrecht immer und überall > Unrecht nennt und Verstöße gegen die Menschenrechte überall und immer > zurückweist. > > Deshalb werde ich ungeachtet des Wirkens der alten politischen Klasse als > ein freier Demokrat in einem freien Land weiter mit Leidenschaft, Ausdauer > und Konsequenz für meine kompromisslos liberale Überzeugung im allgemeinen > und für einen gerechten Frieden im Nahen Osten im besonderen kämpfen. > > Jetzt erst recht. > > Ich rufe jene in Deutschland lebenden Christen, Juden, Muslime und > Religionslosen auf, die für einen gerechten Frieden im gleichberechtigten > Nebeneinander der Staaten Israel und Palästina sind, der FDP beizutreten > und mich in diesem Engagement zu unterstützen. > > Ich bitte alle, die für Meinungsfreiheit und Menschenrechte sind, gerade > dann für beide einzutreten, wenn es unbequem ist. Das kann doch nur die > Lehre aus unserer Geschichte und aus unserer geschichtlichen Schuld sein. > > Ich möchte nicht warten, bis auch bei uns in Deutschland Rattenfänger > auftreten, die nicht für die offene Gesellschaft, die Herrschaft des > Rechts und Demokratie sind. > > Es wird auch nicht verfangen, dass mich die alte politische Klasse in die > Nähe solcher Rattenfänger schieben will, um die FDP und mich > einzuschüchtern. > > Wer das tut, wird sich über die Zahl der Menschen noch wundern, die uns > gerade deshalb ihre Stimmen geben werden. > > Unter den 20.000 Zuschriften der letzten zehn Tage befindet sich eine > große Zahl, die je zur Hälfte sagt, bisher hätten sie CSU, CDU oder SPD > gewählt, dieses mal würden sie beide Stimmen der FDP geben. > > Wir wenden uns nicht an die verschwindend kleinen Grüppchen jener, die > extremen politischen Parolen nachlaufen. > > Nach den beiden Sitzungen des Bundes- und des Landesvorstandes gilt: Was > zu sagen war, ist gesagt, was zu tun war, ist getan. Jetzt konzentrieren > wir uns wieder voll auf das Projekt 18 und die Präsentation des > Wahlprogramms. > > Ich möchte, dass die FDP als moderne liberale Partei eine konstruktive und > optimistische Alternative zu den mut- und ziellosen anderen Parteien > bietet. > > Das ist unser Angebot an die Millionen Menschen in Deutschland, die sich > von der politischen Klasse enttäuscht und angewidert abwenden. > > So wollen wir mit unserem klaren Programm und unserem Kanzlerkandidaten > Guido Westerwelle gewinnen, der für eine neue Politik steht. > > Dafür kämpfe ich. Dafür bitte ich Sie um Ihre beiden Stimmen für die FDP > bei der Bundestagswahl am 22. September. > > Bitte werben Sie dafür auch in Ihrer Familie, bei Ihren Freunde, > Bekannten und Kollegen. > > Bitte treten Sie in die FDP ein (1). Wenn Sie schon Mitglied sind, bitte > werben Sie neue Mitglieder für die FDP. Damit wir sie gemeinsam zu dem > notwendigen großen Erfolg führen können: im Interesse einer guten Zukunft > für alle im Volk. > > > Mit freundlichen Grüßen > Jürgen W. Möllemann > > (1) Bitte wenden Sie sich dazu an meinen Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim > Kuhl: kuhl@fdp.de oder per Fax 0211 - 4970950 > > FDP-Fraktion > www.nrwbrauchttempo.de
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