~ Nach einem Bericht der"Bild"-Zeitung ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland
im Mai unbereinigt um 77.600 auf 3,946 Millionen gesunken. Die unbereinigte Ar-beitslosenquote
ist laut"Bild-Zeitung" auf 9,5% von 9,7% im April zurückgegan-gen.
Der Kursanstieg des Euro ist nach den Worten von Finanzstaatssekretär Koch-Weser
zurzeit keine Gefahr für die Konjunkturerholung in Deutschland, sondern eher ein
Nutzen für die Preisstabilität und niedrige Zinsen.
~ Die EZB beließ den Refi-Satz wie erwartet bei 3,25%. EZB-Präsident Duisenberg ließ Besorgnis hinsichtlich
des Wachstumsszenarios und des weniger günstigen mittelfristigen Inflationsausblicks erkennen.
~ Aufgrund der überraschend kräftigen Inlandsaufträge (+4,6% gg. Vm.) fielen die Auftragseingänge in
Deutschland im April deutlich besser als erwartet aus (+2,3% gg. Vm.). Insbesondere die inländischen
Auftragseingänge für Investitionsgüter schnellten mit 7,1% deutlich in die Höhe. Der Rückgang der
Auslandsorders um 0,8% gg. Vm. ist vor allem als Korrektur nach dem Anstieg im Vormonat zu werten [meint die Deuba...].
~ Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, hat sich über den
Anstieg der deutschen Industrieaufträge im April gefreut. Dies seien sehr gute Zahlen,
aber von einem Indikator könne noch nicht auf die konjunkturelle Trendwende
geschlossen werden.
~ ~ Die schwedische Riksbank beließ den Reposatz bei 4,25%. Sie begründete ihre Entscheidung mit dem
Rückgang der Kerninflation und der Ungewissheiten bezüglich der inländischen und weltweiten Konjunkturerholung.
Die gestern veröffentlichten BIP-Daten für Q1 bestätigten diese Auffassung (0,3% gg. Vq.). Das
Wachstum wurde vor allem durch den Lageraufbau gestützt; die Investitionen fielen relativ schwach aus.
~ Der französische Finanzminister Francis Mer hat mit der Äußerung, der europäische
Stabilitätspakt sei"nicht in Stein gemeißelt", für Verwirrung gesorgt. Mer hat in einem
Interview mit dem französischen Radiosender"Europe 1" betont, dass Inhalte
dieses Pakts hinterfragt werden könnten.
~ Dank des robusten privaten Verbrauchs verzeichnete die Schweiz in Q1 ein Wachstum von 0,7% gg. Vq.
(sb. Jahresrate) bzw. 0,2% gg. Vj. Die Expansion übertraf damit die Erwartungen.
~ Die Bank of England ließ die Leitzinsen wie erwartet unverändert, bei 4%. Die Notenbank hegt weiterhin
Besorgnis hinsichtlich der schwachen Erholung: seit sechs Monaten wird Nullwachstum verzeichnet, das
verarbeitende Gewerbe befindet sich weiterhin in der Rezession, und die Aussichten für den
Unternehmenssektor sind ungewiss.
~ Nach Angaben des Präsidenten der Federal Reserve Bank von San Francisco, Robert
Parry, sind die realen kurzfristigen US-Zinsen nahe bei Null und müssten demnach
steigen. Ein ausgeglichenes Zinsniveau, bei dem die Zinsen eine neutrale Wirkung
auf Angebot und Nachfrage hätten, liege zwischen 2% und 3,5 %. Wenn sich die
Wachstumsbelebung durchgesetzt habe, müssten die Tagesgeldzinsen steigen.
~ Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2002 nach der Rezession des vergangenen
Jahres erstmals wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt ist in den
Monaten Januar bis März zum Vorquartal um 1,4 Prozent gestiegen.
Dagegen hielt die Schwäche bei den Unternehmensinvestitionen
(-3,2% gg. Vq.) an.
Weitere Meldungen:
~ Kirch erringt Etappensieg vor Gericht
Der Medienunternehmer kann über seinen Springer-
Anteil vorerst weiter selbst verfügen. Verkauf mög-
lich. Im Streit mit der Deutschen Bank hat Leo Kirch
am Donnerstag vor dem Landgericht München einen
Etappensieg errungen. Nach einer gut vierstündigen
Verhandlung einigten sich die Verteidiger Kirchs mit
der Deutschen Bank auf einen Vergleich. Demnach
darf die Deutsche Bank frühestens am 30. August
über die 40-prozentige Beteiligung der KirchGruppe
am Axel Springer Verlag verfügen. Kirch hatte den
Erlass einer Einstweiligen Verfügung beantragt und
wollte damit ursprünglich erreichen, dass die Bank
frühestens am 11. September von ihrem Pfandrecht
an dem Springer-Paket Gebrauch machen kann.
Dass der Termin in dem Vergleich nunmehr nahe an
diesem angestrebten Termin liegt, werteten die An-
wälte Kirchs als großen Erfolg."Dass die Deutsche
Bank sich darauf eingelassen hat, spricht für sich",
sagte Franz Enderle, einer von drei Kirch-Vertei-
digern.
http://www.sueddeutsche.de/
~ Ministerium für Heimatschutz: Bushs Anti-Terror-Zentrum
Die US-Geheimdienste haben im Vorfeld des
11. September versagt. Das hat US-Präsident
George W. Bush ein einer Fernsehansprache
eingeräumt. Als Konsequenz kündigte Bush an,
ein neues Ministerium für Heimatschutz einrichten
zu wollen. Bush betonte, er glaube nicht, dass
die Anschläge vom 11. September hätten ver-
hindert werden können. Aber im Wissen um
Tausende Personen, die zum Töten ausgebildet
seien und Anschläge auf die USA planten, müsse
nun anders gehandelt werden.
http://www.n-tv.de/
~ EU-Gericht pfeift Monti zurück
Der Europäische Gerichtshof hat erstmals ein Fu-
sionsverbot der Europäischen Kommission aufge-
hoben. Der EuGH annullierte am Donnerstag die
Entscheidung von Wettbewerbskommissar Mario
Monti, die Übernahme des britischen Reiseunter-
nehmens First Choice durch den Konkurrenten
Airtours zu verbieten."Angesichts zahlreicher
Beurteilungsfehler der Kommission gelangt das
Gericht erster Instanz zu der Auffassung, dass
die negativen Auswirkungen des Zusammen-
schlusses auf den Wettbewerb nicht hinrei-
chend nachgewiesen wurden", erklärten die
Luxemburger Richter. Das Urteil und seine Be-
gründung sind ein schwerer Schlag für die Brüs-
seler Fusionskontrolle. Es bestärkt jene Kritiker,
die Monti und seiner Behörde seit langem vorwer-
fen, die Fusionsregeln zu praxisfremd auszulegen.
Der Kommissar gerät nun bei der bereits eingelei-
teten Reform der Fusionskontrolle in der EU zu-
sehends in die Defensive.
http://www.ftd.de
~ Gewaltige Unwetter in der Innerschweiz
Rekordverdächtige NiederschlägeHeftige Gewitter
mit gewaltigen Regengüssen haben am Donnerstag-
abend vor allem in der Innerschweiz zu Überschwem-
mungen, Erdrutschen und Verkehrsbehinderungen
geführt. Hunderte von Kellern wurden überflutet.
Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Bahnhof
Luzern war vorübergehend lahmgelegt. Besonders
stark betroffen waren die Region Luzern und Teile
des Kantons Schwyz. In Luzern goss es nach 20 Uhr
buchstäblich wie aus Kübeln. Innerhalb einer Stunde
maß die Meteo Schweiz 58 Liter Regen pro Qua-
dratmeter. Bis am Freitagmorgen waren es 106 Liter -
eine Menge, die im vergangenen Jahrhundert nur
zweimal überschritten wurde, wie der Meteorologe
Ludwig Z'Graggen auf Anfrage sagte. Da es auch am
Freitagmorgen noch regnete, könnte der höchste 24-
Stunden-Wert von 111 Litern aus dem Jahre 1944
übertroffen werden.
http://www.nzz.ch/
[Hat das jemanden betroffen?]
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