~ Der Handelsblatt-Frühindikator ist im Juni zum vierten Mal in Folge gestiegen. Der
Indexstand lässt für das dritte Quartal auf ein europäisches Wachstum von 1,3 %
schließen. Wichtigster Konjunkturmotor ist derzeit Frankreich, während Deutschland
noch deutlich hinterherhinkt.
~ Die deutschen Einzelhandelsumsätze verzeichneten im April einen starken Zuwachs um (real) 1,8% gg.
Vm. Dies ging teilweise auf die üblicherweise beobachtbare Frühjahrsbelebung bei Kleidung (+0,5% gg.
Vm.), Möbeln (+0,3% gg. Vm.) und Freizeitgütern zurück. Hinzu kam ein nachlassender Preisdruck, v.a. im
Lebensmittelbereich, der ebenfalls umsatzförderlich war. Die positive Umsatzzahl sollte aber nicht darüber
hinweg täuschen, dass die Einzelhandelsumsätze immer noch relativ schwach sind. Dies wird auch daran
deutlich, dass die Umsätze im Vorjahresvergleich im negativen Bereich liegen (real -1,9% gg. Vj.).
Außerdem folgt auf einen umsatzstarken Monat üblicherweise eine gewisse Korrektur im Folgemonat.
~ Italien verzeichnete in Q1 2002 ein BIP-Wachstum von 0,2% gg. Vq. (0,1% gg. Vj.), nach —0,2% gg. Vq.
bzw. 0,6% gg. Vj. in Q4 2001. Die vorläufigen Daten von ISTAT wurden damit bestätigt.
~ In Großbritannien stiegen die Erzeugerpreise im Mai um 0,3% gg. Vm. bzw. 0,1% gg. Vj. Die
Einstandspreise der Erzeuger gingen dagegen infolge der gesunkenen Rohölpreise überraschend stark um
0,7% gg. Vm. bzw. 6,1% gg. Vj. zurück. Insgesamt zeigen damit die Vorstufenpreise in Großbritannien
einen sich weiter verringernden Preisdruck an.
~ Der Medienmogul Murdoch erklärt in einem Interview mit der FT, in seinen Zeitungen
(u.a. Times und Sun) gezielt Position gegen einen britischen EWU-Beitritt
beziehen zu wollen. Die britische Regierung solle im Fall eines Referendums nicht
auf seine Unterstützung zählen.
~ In Norwegen stieg die Kerninflationsrate im Mai mit 0,5% gg. Vm. bzw. 2,6% gg. Vj. stärker an als
erwartet. Sie lag damit erneut leicht über dem Inflationsziel der Norges Bank (2,5% gg. Vj.). Dies gibt der
Zentralbank ein weiteres Argument für eine baldige Zinsanhebung an die Hand.
~ In Dänemark verlangsamte sich die Teuerungsrate (HVPI)
dagegen im gleichen Monat auf 1,9% gg. Vj. (April: 2,3%) und fiel damit etwas besser aus als erwartet.
~ US-Justizminister Ashcroft gibt bekannt, dass US-Stellen ein Mitglied der Terror-Organisation
El Kaida festgenommen haben, das einen Anschlag mit einer
„schmutzigen Atombombe“ geplant hat. (Eine schmutzige Atombombe ist ein
herkömmlicher Sprengsatz, der radioaktives Material enthält, aber noch keine atomare
Kettenreaktion auslösen kann. Bei der Explosion werden dennoch große
Gebiete radioaktiv verstrahlt). Die Festnahme erfolgte bereits am 8. Mai.
~ McTeer (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied) warnt, dass das US-Wachstum noch
nicht ausreiche, um den Arbeitsmarkt deutlich zu beleben. Die Konjunkturerholung
verlaufe aber dennoch „in ordentlichem Tempo“. Um sicherzugehen, dass
der Arbeitsmarkt sein Tief durchschritten habe, müsse man aber noch einige Monate
beobachten. Der Schlüssel zum Aufschwung liege in den Unternehmensgewinnen.
~ Die japanischen Auftragseingänge im Maschinenbau stiegen im
April um 8,4% gg. Vm. an. Auf Jahresbasis wurde zwar noch ein Negativwachstum verzeichnet (-17,9%)
allerdings waren die Daten besser als erwartet und fielen günstiger aus als im Vormonat.
~ Der australische NAB Geschäftsklimaindex ist im Mai von +8 auf +9 gestiegen, was einem
jährlichen BIP-Wachstum von 4,5 % entspricht.
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