Altes Elliott-Wellen-Forum - Perspektiven: Bundestagswahl

Popeye 17.06.2002, 10:10	Perspektiven: Bundestagswahl Thread gesperrt
	Alle Vorzeichen des Wahlparteitages der CDU deuten darauf hin, dass sich die CDU nicht auf einen scharfen Reformkurs nach der Bundestagswahl einigen wird (Proteste von Wulf und Koch). Bleibt die FDP standfest??? steigen die Chancen für die Katastrophe: Große Koalition und es geschieht weiterhin nichts. Popeye <center> <HR> </center>

stocksorcerer

17.06.2002, 10:38

@ Popeye

Glaube nicht an grosse Koalition

Hallo Popeye,

In Sachen Geschlossenheit haben CDU/CSU schon ein Problem im Moment. Manche wollen reformieren, manche wollen weitermachen, wie gewohnt. Wenn ich Koch mal frei interpretieren darf: Wir dürfen nichts versprechen, dann brauchen wir auch nichts halten. [image]

Anders herum ist es witzig, dass der SchattenKanzler eine große Koalition ausdrücklich ausschließt, weil sie schlecht für Deutschland sei, der Schattenfinanzminister davon aber nichts hören will.

Wir dürfen gespannt bleiben, ob es heute irgendwas richtungsweisendes geben wird, oder ob das Störfeuer der unterschiedlichen Ansichten auch weiterhin anhält. Ich persönlich halte Diskussionsbedarf und Streitkultur ja auch innerhalb einer Partei für uneingeschränkt positiv. Politik heißt streiten. Gleichförmiges langweilt und ängstigt mich eher. Und Geschlossenheit klingt doch auch negativ, oder? So militaristisch.... Befehl & Ausführung. Wahrschau Dienstgrad! Bah.

Ich finde Streiten gut. Leider setzen sich die Politiker immer nur auf die Hinterbeine, wenn´s ums Gewähltwerden geht. Und die CDU/CSU Geschichte heute ist auch sicher weniger ein Findungsprozeß für die Basis....sondern eher ein kostenloser PR-Auftritt für die Wahl...

Danach - egal wer´s wird - gibts wieder Einheitsbrei für´s Volk und wieder 80 Millionen aufgenommene Schulden... oder so....

---

Ich denke, eine Regierungsbildung wird an der FDP nicht vorbeikommen. Und derjenige, der der FPD mehr Gestaltungsraum läßt, wird den Zuschlag kriegen. Bei vergleichabren Geboten liegen natürlich CDU/CSU mit Nasenspitze vorn. Da muß man kein Prophet sein.

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winkääää
stocksorcerer

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Popeye

17.06.2002, 12:49

@ stocksorcerer

Re: Glaube nicht an grosse Koalition

>Hallo Popeye,
>In Sachen Geschlossenheit haben CDU/CSU schon ein Problem im Moment. Manche wollen reformieren, manche wollen weitermachen, wie gewohnt. Wenn ich Koch mal frei interpretieren darf: Wir dürfen nichts versprechen, dann brauchen wir auch nichts halten. [image]
>Anders herum ist es witzig, dass der SchattenKanzler eine große Koalition ausdrücklich ausschließt, weil sie schlecht für Deutschland sei, der Schattenfinanzminister davon aber nichts hören will.
>Wir dürfen gespannt bleiben, ob es heute irgendwas richtungsweisendes geben wird, oder ob das Störfeuer der unterschiedlichen Ansichten auch weiterhin anhält. Ich persönlich halte Diskussionsbedarf und Streitkultur ja auch innerhalb einer Partei für uneingeschränkt positiv. Politik heißt streiten. Gleichförmiges langweilt und ängstigt mich eher. Und Geschlossenheit klingt doch auch negativ, oder? So militaristisch.... Befehl & Ausführung. Wahrschau Dienstgrad! Bah.
>Ich finde Streiten gut. Leider setzen sich die Politiker immer nur auf die Hinterbeine, wenn´s ums Gewähltwerden geht. Und die CDU/CSU Geschichte heute ist auch sicher weniger ein Findungsprozeß für die Basis....sondern eher ein kostenloser PR-Auftritt für die Wahl...
>Danach - egal wer´s wird - gibts wieder Einheitsbrei für´s Volk und wieder 80 Millionen aufgenommene Schulden... oder so....
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>Ich denke, eine Regierungsbildung wird an der FDP nicht vorbeikommen. Und derjenige, der der FPD mehr Gestaltungsraum läßt, wird den Zuschlag kriegen. Bei vergleichabren Geboten liegen natürlich CDU/CSU mit Nasenspitze vorn. Da muß man kein Prophet sein.
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>winkääää
>stocksorcerer

Hallo stocksorcerer,
Koch sperrt sich gegen einen scharfen Reformkurs weil im Frühjahr 2003 in Hessen LT-Wahlen sind (ebenso in Bremen). Wulf argumentiert ähnlich.

Die FDP hat derzeit keine gemeinsame Basis mit der SPD. Ich halte rot/gelb im Herbst für absolut nicht machbar. Wenn sich also CDU/CSU nicht mit der FDP verständigen können (auch wegen dem Arbeitnehmerflügel der CDU) bleibt der FDP nur die Opposition. Und dann?
Grüße Popeye

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stocksorcerer

17.06.2002, 13:44

@ Popeye

...dann würde Politik mal wieder super spannend werden

Hallo Popeye,

....allerdings wäre das für Deutschland das schlimmste, was passieren könnte. Eine Minderheitsregierung, wenn die kleinkarierten Parteipolitiker sich für eine große Koalition nicht erweichen lassen, würde vier Jahre lang einzig und allein Politikverhinderung bedeuten. Die Zeit haben wir einfach nicht. Dann wäre Deutschland wirklich und endgültig im A.... [image]

Komme was wolle.... wir brauchen eine funktionsfähige Regierung mit Mehrheiten, damit Politik stattfindet. Und damit man den Leuten nachher die Schuld auch nachweisen kann, wenn es irgendwann wieder alles nichts gewesen ist. Am besten schafft die kommende Regierung auch die Mehrheit in der Ländervertretung. Meine Meinung.

Falls die kommende Regierung - wie auch immer sie heißt - nichts tut, denke ich mit Angst an Weimarer Zeiten....... was denkst Du?

winkääää
stocksorcerer

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Popeye

17.06.2002, 17:26

@ stocksorcerer

Re:...dann würde Politik mal wieder super spannend werden

>Hallo Popeye,
>....allerdings wäre das für Deutschland das schlimmste, was passieren könnte. Eine Minderheitsregierung, wenn die kleinkarierten Parteipolitiker sich für eine große Koalition nicht erweichen lassen, würde vier Jahre lang einzig und allein Politikverhinderung bedeuten. Die Zeit haben wir einfach nicht. Dann wäre Deutschland wirklich und endgültig im A.... [image]
>Komme was wolle.... wir brauchen eine funktionsfähige Regierung mit Mehrheiten, damit Politik stattfindet. Und damit man den Leuten nachher die Schuld auch nachweisen kann, wenn es irgendwann wieder alles nichts gewesen ist. Am besten schafft die kommende Regierung auch die Mehrheit in der Ländervertretung. Meine Meinung.
>Falls die kommende Regierung - wie auch immer sie heißt - nichts tut, denke ich mit Angst an Weimarer Zeiten....... was denkst Du?
>winkääää
>stocksorcerer

Hallo stocksorcerer
das Versagen der Weimarer Republik (neben allen anderen äußeren Gründen) war m.E. vor allem ein Versagen des"aufgeklärten Bürgertums" einer Schicht, die in Deutschland immer noch unterentwickelt, dünn und verführbar ist - erkennbar am Abschmelzen der Zentrumsparteien in der fraglichen Zeit (siehe Link).
Ob wir wieder in diese Richtung steuern? Ich weiß es nicht, die 5-Prozent-Klausel wird dies sicherlich erschweren.
Grüße Popeye
<ul> ~ http://www.eglofs.rv.schule-bw.de/m2.htm</ul>
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