~ BundesbankprÀsident Welteke beurteilt die Aussichten auf eine Erholung der deutschen
Wirtschaft vorsichtig optimistisch. Deutschland profitiere von einer immer
lebhafteren Weltkonjunktur. Vor diesem Hintergrund werde die deutsche Wirtschaft
bis zum Jahresende wieder an Fahrt aufnehmen. Ăberrascht habe die Bundesbank
das zurĂŒckhaltende Konsumverhalten der privaten Haushalte.
~ Nachdem in der Urabstimmung der IG Bau ĂŒber 98 % fĂŒr einen Arbeitskampf
gestimmt haben, beginnt heute im Baugewerbe der erste Streik der Nachkriegszeit.
~ In der zweiten und entscheidenden Runde der französischen Parlamentswahl hat
das konservative Lager um PrÀsident Chirac einen Erdrutsch-Sieg errungen. Die Linke
verlor ihre bisherige Mehrheit, die rechtsextreme Front um Le Pen konnte keinen
Sitz gewinnen. Damit ist die âCohabitationâ der letzten fĂŒnf Jahre beendet.
~ Die Inflationsrate lag in Deutschland im Mai endgĂŒltig bei 1,1% 1,6%), 0,1%-Punkte
niedriger als nach der vorlÀufigen SchÀtzung. Damit erreichte die Teuerung den niedrigsten Stand seit
November 1999. FĂŒr den starken RĂŒckgang in der Jahresrate war vor allem ein Basiseffekt verantwortlich.
GegenĂŒber dem Vormonat blieben die Preise unverĂ€ndert.
~ Die Industrieproduktion in Italien ging im April um 1% gg.Vm. zurĂŒck. Konsenserwartungen lagen bei
einem Monatsanstieg von 0,4%. Ein Generalstreik hatte zu einem RĂŒckgang der gearbeiteten Stunden
gefĂŒhrt und die Produktion belastet. Die Jahresrate stieg auf -3,6% von â4,1% im MĂ€rz.
~ WĂ€hrend das Norwegische BIP-Wachstum ohne Ă-l und Schiffbau im ersten Quartal mit 1,1% gg.Vq.
stĂ€rker als erwartet gewachsen ist, fĂŒhrte ein krĂ€ftiger ProduktionsrĂŒckgang im Ă-l- und Schiffsbausektor zu
einem unerwartet starken Fall des Gesamt-BIPs um 0,3% gg.Vq.
~ Im Mai ist die Arbeitslosigkeit In GroĂbritannien auf den tiefsten Stand seit Oktober 1975 gefallen. Die
Zahl der EmpfÀnger von Arbeitslosenhilfe fiel um 7000 auf 944.600, die Arbeitslosenquote damit auf 3,1%.
Der Markt hatte im Schnitt einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. Obwohl die
Durchschnittsverdienste in den drei Monaten bis April um 3,3% anstiegen, fielen die Verdienste ohne
Boni auf 4% und lagen damit unter der 4,5%-Marke, die als konsistent mit dem Inflationsziel der
Englischen Notenbank angesehen wird.
~ Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Leitzinsen wie erwartet unverÀndert gelassen. Das
Zielband fĂŒr den Dreimonats-Libor liegt damit weiter bei 0,75 bis 1,75%. PrĂ€sident Roth bekrĂ€ftigte, es gĂ€be
keine Tendenz (Bias) bei den Zinsen, trotz der bestehenden Risiken derzeit sei ein Ăbergang zu einer
restriktiveren Geldpolitik verfrĂŒht. Die Schweizer Wirtschaft werde bis Mitte 2002 nur Ă€uĂerst moderat und
unterhalb ihres Potenzials wachsen.
~ Niedrigere Energiekosten haben die Inflationsrate in Kanada im Mai auf 1,0% gg.Vj. gedrĂŒckt nach noch
1,7% im April. Damit lag die Rate am unteren Ende des Zielbands der Kanadischen Notenbank von 1 bis
3%. Die Kernrate lag allerdings noch mit 2,2% gg.Vj. ĂŒber dem Mittelpunkt des Zielbands.
~ Konjunkturdaten aus den USA waren insgesamt enttÀuschend. Die US-Industrieproduktion ist im Mai
zwar den fĂŒnften Monat in Folge gestiegen. Das Produktionswachstum lag mit 0,2% gg.Vm. jedoch leicht
unter den Erwartungen. Die LagerbestÀnde der Industrie- und Handelsunternehmen in den USA sind im
April gegenĂŒber MĂ€rz wie erwartet leicht gefallen. Die VorrĂ€te sanken um 0,2% USD 1,1 bn und erreichten
damit den niedrigsten Stand seit Oktober 1999. Der Index des Verbrauchervertrauens der UniversitÀt
Michigan fiel im Juni ĂŒberraschend krĂ€ftig auf 90,8 Punkte nach 96,9 im Mai. Konsenserwartungen lagen
bei einem deutlich höheren Indexstand von 96,8 Punkten.
~ Die AbschlusserklÀrung des G7-Finanzminister-Treffens in Halifax enthÀlt keine
Stellungnahme zu WĂ€hrungsthemen. Ăber den globalen Konjunkturausblick zeigte
man sich optimistisch. Der japanische Finanzminister Shiokawa sagte bereits vor
dem Treffen, dass die G7 nicht gemeinsam in den Devisenmarkt eingreifen werden.
US Finanzminister OâNeill bekrĂ€ftigt, dass die USA eine Politik des starken Dollars
verfolgen und nicht beabsichtigen, diese zu Àndern.
~ Nach Ansicht des ehemaligen Fed-Gouverneurs Meyer wird die US-Notenbank auf
eine Dollar-SchwÀche sowie auf die Aktienmarkt-Entwicklung nur indirekt reagieren.
Jede geldpolitische Reaktion sollte rein auf die ökonomischen Folgen der Abwertung
gerichtet sein, nicht auf die Abwertung selbst. Fed-Offizielle wĂŒrden sich
kaum öffentlich ĂŒber die Abwertung besorgt zeigen.
~ US-PrÀsident Bush hat nach Informationen der Washington Post den CIA angewiesen,
fĂŒr die Entmachtung des irakischen PrĂ€sidenten Saddam Hussein zu sorgen
und ihn notfalls zu töten. Man bevorzuge einen unerwarteten und schnellen Zugriff.
~ Nach Ansicht des scheidenden OPEC-GeneralsekretÀrs Rodriguez ist es durchaus
möglich, dass die Ă-l-Förderquote noch vor dem OPEC-Treffen im September erhöht
wird. Grund sei die Aussicht auf eine steigende Nachfrage im vierten Quartal.
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