Diesen schönen Artikel muss man aus der Schmollecke (Systemfehlerforum) holen und hier kund tun.
Geschrieben von Bankmaus am 18. Juni 2002 22:09:11:
Aber, aber,
wer wird denn S.M., dem Zinseszins nicht die Referenz erweisen wollen?
Das Ganze läuft doch auf die einfache Frage hinaus: Worin wird getilgt? Oder besser: Kann in dem, worin bei Fälligkeit bezahlt werden muss, überhaupt getilgt werden?
Wenn wir das Hin- und Hergeschiebe auf Konten (= Forderungen und deren Abtretung, wodurch keine Forderung verschwindet) außen vor lassen, ist das, womit bezahlt werden kann, ausschließlich das"gesetzliche Zahlungsmittel".
Hübscher Name, aber nehmen wir ihm die Maske ab.
Dieses"Zahlungsmittel" ist, und dabei lassen wir die bösen Banken mal außen vor, das von der Zentralbank ausgegebene Geld. In Noten oder ZB-Guthaben, die von der ZB zugelassene"Geschäftspartner" bei selbiger halten. Partner sind zwar heute nur noch Banken, doch die können wir uns wegdenken, um zum Kern zu kommen. Banken braucht's eh nicht und sie"redimensionieren" sich schon saftig.
Das"Gesetzliche" gibt nur die ZB aus und nur, indem bei ihr Schuldtitel (BRD: Pfandbriefe, Bankschuldverschreibungen usw.) verpfändet werden. Bekannt, geschenkt.
Diese Titel aber laufen ab und müssen durch Titel ersetzt werden, die noch"Laufzeit" haben. Die ablaufenden Titel wiederum müssen mit dem"Gesetzlichen" bezahlt werden. Eine"Tilgung" ist das nicht. Logo.
Hätten die"außerhalb" der ZB keine solchen Titel (keine Sola-Papiere, bittschön!) mehr im Nostro, könnten sie sich kein"Gesetzliches" mehr besorgen und ein Konkurs-Katarakt wäre die Folge. Denn womit tilgen?
Also zum"Gesetzlichen". Das wird nicht gegen Zins von der ZB ausgegeben. Das hört sich nur so an, aber die ZB selbst hat kein Geld (etwa aktiv verbucht), das sie gegen Zins verleihen könnte, sondern"schafft" es.
"Geld", also das"Gesetzliche" gibt's erst, wenn es über den Tresen der LZB gewandert oder in ihren Büchern passiv gelandet ist (gegen die erwähnte Verpfändung).
Der ZB-Zins ist also kein Zins, sondern und das hatten wir schon mit kW, sondern ein Schnippeln an dem Zinssatz, der auf den Schuldtiteln selbst liegt. Klartext: Eine Steuer. Banknoten- oder ZB-Geld-Steuer.
Die ZB nimmt sich vom Zinssatz, der auf den bei ihr liegenden Schuldtitel als Pfänder, dann das Ihre, nennt das frech"Zins" und verlangt von denen"außerhalb" von ihr, dass sie den geschnippelten Zins in"Gesetzlichem" an sie geben oder buchen.
Also: Pfand = 100, Zinssatz darauf 5 %. Bliebe der Titel außerhalb der ZB würde der Titelhalter die 5 % bei Laufzeit-Ende oder anteilig pro rata temporis kassieren. Aber in was könnte er kassieren?
Also sind wir beim ZWANG, sich bei der ZB das"Gesetzliche" beschaffen zu müssen. Einmal ZB, immer ZB. Die Gläubiger (ex Titel) sind in toto durchaus gezwungen, sich bei der ZB zu verschulden!
Warum? Eben, weil es ohne"Gesetzliches" keine Ablösung ihrer alten Forderungen plus Sofort-Verwandlung in neue geben könnte. Zwischendurch soll auch mal was gekauft werden, Waren richtig zum Anfassen und so. Die werden aber nicht bezahlt, in dem Sinne, dass damit die Forderung, die der Käufer vor dem Kauf hat, erlischt, sondern der Käufer tritt nur seine Forderung an den Verkäufer ab.
Die ZB verlangt nun z. B. 2 %. Dann muss das bei ihr liegende Pfand, eben der Titel, mit 102 ausgelöst werden. Woher die 2 nehmen, die es doch gar nicht gibt? Die ZB hat doch nur 100 für das Pfand 100 als"Geld" emittiert.
Also müssen in Höhe der 2 zusätzliche"Gesetzliche" her, was wieder nur gegen Verpfändung von Titeln mit Noch-Laufzeit möglich ist. Und weil das"Gesetzliche" nicht erst am Ende der Laufzeit des Titels in die ZB zurück muss (sonst müsste sich die ZB selbst ums Inkasso beim Titelschuldner kümmern, dazu sind sich die Herren zu fein), sondern schon vorher, muss also das Rondo (weitere Titel mit noch späterem Laufzeit-Ende) weiter gehen.
Der Gag des Ganzen: Der von der ZB geforderte Zins-Anteil (am vorübergehend bei ihr verpfändeten Titel) kann selbst niemals getilgt werden. Denn die ZB fordert als Rückgabe eben das"Gesetzliche" und das ist IMMER etwas, das auf einem Schuldtitel basiert und so immer frisch"prolongiert" wird. Die ZB fordert nicht etwa eine Sache (Gut,"Ding"), auch wenn's so ausschaut, da man Banknoten"anfassen" kann. Sie sind nur leider wertloses Papier.
Die ZB"vollstreckt" bei Terminablauf (= Rückgabezeitpunkt des Gesetzlichen) niemals in Sachen (Güter, Dinge), sondern immer in Titel, also verzinsliche Titel, die wieder zu ihr wandern müssen. Eben solange es das"Gesetzliche" gibt.
Würde der Titel"außerhalb" platzen, wg. Schuldner pleite, wäre es so:
Der Titelhalter"außerhalb" müsste in die Sicherheit DIESES Titels vollstrecken: Beim Pfandbrief also ins Häuschen usw. Damit wäre die Schuld verschwunden. Die Leistung, die der Gläubiger"außerhalb" erhält, ist dahero entweder etwas, das er (als Forderung, die an ihn abgetreten wurde) akzeptiert oder akzeptieren MUSS: Letztlich eben das Pfand, das seine Forderung als DING (Sache, Gut, Arbeitsleistung, usw.)"besicherte".
Damit die perverse Situation: Ist die ZB im Spiel, die eine"Forderungsposition" auf das"Gesetzliche", noch dazu immer mehr als ausgegeben, und nicht auf"Güter" (Sachen, Dinge, Arbeit) hält, kann es keine Tilgung geben, da eben gegenüber der ZB als"Gläubiger" (besser:"Scheingläubiger") niemals mit Gütern getilgt werden kann, sondern nur mit Hilfe jeweils später fälliger Titel.
Drum: Heutiges System hat wg."Gläubiger" ZB, der niemals mit Gütern befriedigt werden kann - im Gegensatz zum privaten Gläubiger, der immerhin zum Schluss in Gütern (Grundstücke usw.) sich befriedigen lassen MUSS, beim Schuldnerkonkurs halt - den"Systemfehler" schlechthin:
Die ewig unbefriedigte ZB.
Die ZB hat dadurch, dass sie das Monopol aufs"Gesetzliche" hat, alles andere auch ruiniert. Es wird nicht mehr geleistet, kann auch gar nicht mehr (Arbeitslose!) und die Leistung (als Güter, Sachen, Dienste, Arbeit) kann gar nicht mehr so akzeptiert werden, dass dadurch die Schuld verschwindet.
Sondern es wird immer weiter und immer mehr"vorgetragen", also in etwas"bezahlt", was selbst leider nur ein Zahlungs-"Versprechen" ist bzw. etwas, das auf einem Zahlungsversprechen (Titel) basiert. Und Tilgung? Zero!
Der Zinseszins ist damit schon wg. ZB-System unausweichlich.
Der Rest der Wirtschaft (Unternehmer, Arbeitnehmer) wird automatisch reingesogen wie in einen Schlund.
Folgen: Immer miesere Verteilung, rapidissimo wachsendes Arm-Reich-Problem, falsche Allokation aller Ressourcen (die Banker und Assekuranten nennen ihre Titel und Titel-Derivate logischerweise"Produkte", um abzulenken, dass die Konstruktion neuer Forderungs-Mätzchen nichts PRODUZIERTES, sondern nur GEBUCHTES sind), immer weiteres Hochbuchen, immer größere Überschuldung, immer gewaltigere Anreize, Neuverschuldung zu schaffen (wealth effect, ick hör dir trapsen...) oder zu machen (Staatsschulden notfalls), usw.
Ein Pyramidenspiel ist zu bestaunen, gegen das die Nummern der Albaner der 90er Jahre wie Anfängerübungen wirken.
Wenn's endlich kracht, und das tut's mit Bestimmtheit, wann auch immer, geht's mit dem Ausbuchen los und zum Schluss beim Mega-Konkurs, werden die letzten Gläubiger, die noch in Sachen (Dinge usw.) vollstrecken können (sehr fraglich bei dem Durcheinander dann), die einzigen bleiben, die"bedient" werden, mit den Pfändern nämlich (SACHLICH!), mit denen ihre Titel besichert waren.
Wenigstens haut's die ZBs dann auch endlich um.
Vor allem jene, die wie die Fed, nur noch dinglich völlig unbesicherte Staatstitel halten. Die Fed kann dann gern in US Government"vollstrecken". Freu mich schon drauf.
Und nach dem Kladderadatsch geht's wieder los, mit welchem"Geldsystem" auch immer. Mit einem schuldtitel-basierten gewiss nicht.
Guter Rat von Fachfrau bis dahin: jede Forderung besichern lassen! Auch die gegen"gute Banken". Schließlich ist sie Schuldner.
Und beim nächsten"Kauf" von Bundeswertpapieren mal den Freddy am Banktresen fragen:
"Womit sind die denn besichert?"
Wenn der Freddy blöd guckt, dann ihm sagen:"Sie verlangen doch auch von mir Sicherheiten, wenn ich einen Kredit will!"
Wenn der Freddy dann sagt:"Aber der Staat ist doch sicher!" dann lächeln:"Dann geben Sie mir doch die Sicherheit und ich gebe dem Staat dann den Kredit."
Und wenn der Freddy stöhnt:"Aber der Staat kann doch Steuern erheben..." - dann sagen:"Warum tut er's denn nicht jetzt schon?"
Dann schnallt der Freddy ab. Bisschen mehr als Kleingeld muss freilich schon Sache sein.
Also Kinnings: Nicht leimen lassen, sondern immer fest den Geld- und Kreditkriminellen im Auge behalten. Ist schließlich nur einer.
Grüße & Potzdonner (draußen) -
Bankmaus
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