~ EZB-Mitglied Wellink bezeichnet die Versuche zur Aufweichung des Stabilitäts- und
Wachstumspaktes als „bedauerlich“. Dies sei der erste Test des Paktes und man
solle nicht gleich bei den ersten Problemen schwach werden.
~ Die EU-Finanzminister haben einmütig ihr Ziel ausgeglichener Staatshaushalte bis
2004 bekräftigt. Nach Aussage des spanischen Finanzministers und Gastgebers,
Rato hat Frankreich außerdem zugesagt, seine geplanten Steuersenkungen ohne
Erhöhung der Neuverschuldung zu finanzieren.
~ Nach Angaben des französischen Budgetministers dürfte das französische öffentliche Haushaltsdefizit in
diesem Jahr rund 2,5% des BIP erreichen. Die Prognose der Vorgängerregierung stand bei 1,8-1,9%. Einer
Sprecherin des Präsidenten Chirac zufolge wird Frankreich den Stabilitätspakt weiterhin respektieren.
~ Frankreich kann nach Ansicht seines Finanzministers Mer das Ziel eines ausgeglichenen
Staatshaushaltes bis 2004 nur bei einem jährlichen Wachstum von mindestens
drei Prozent erreichen. (Diese Äußerung kam nach der Einigung der Finanzminister
auf ein Festhalten am Haushaltsziel)
~ Die Auftragseingänge in der Industrie in Italien sind im April mit 0,4% gg. Vm. (8,3% gg.Vj.) stärker
angestiegen als erwartet. Die Inflationsrate hat sich im Juni nach Daten aus
zwölf italienischen Städten auf 2,1% verlangsamt, nach 2,3% im Mai. Die Preise stiegen um 0,1% zum
Vormonat. Dämpfende Effekte gingen hauptsächlich von den Energiepreisen aus.
~ In Spanien hat der erste Generalstreik seit acht Jahren am Tag vor dem EU-Gipfel in Sevilla
stattgefunden. Gewerkschaften hatten aufgerufen gegen Pläne der Regierung das Arbeitslosengeld zu
kürzen, wenn angebotene Arbeitsplätze nicht angenommen werden, zu protestieren. Etwa ein Drittel der
Beschäftigten hat sich an dem Ausstand beteiligt.
~ Der englische Premierminister Blair bekräftigte gestern, dass ein Beitritt Großbritanniens zur
Europäischen Währungsunion von Vorteil für die britische Wirtschaft sei.
~ Nach einem kräftigen Anstieg im Vormonat sind die britischen Einzelhandelsumsätze im Mai mit —0,6%
gg.Vm. stärker gesunken als erwartet.
~ Der japanische Handelsbilanzüberschuss hat sich im Mai dank des stark gestiegenen Exports von Autos,
Computerchips und Flachbildschirm-Fernsehern im Jahresvergleich mehr als verachtfacht. Der Überschuss
stieg auf JPY 619,2 Mrd. Markterwartungen lagen bei lediglich rund JPY 340 Mrd. Die Ausfuhren stiegen
den fünften Monat in Folge. Die jüngste Aufwertung des JPY gegenüber dem USD läßt jedoch ein
Abschwächen des positiven Trends erwarten. Aus der Binnenwirtschaft kamen heute morgen schlechte
Nachrichten. Der All-Industries-Konjunkturindex fiel im April mit 1,3% unerwartet stark. Der Index für
den Dienstleistungssektor ging sogar um 1,5% zurück.
~ Die US-Regierung sieht nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen die jüngste Aufwertung des
Euro gegenüber dem Dollar ohne größere Sorge. Vielmehr beurteilt die Regierung in Washington diese
"Normalisierung" positiv.
~ Vargo (Verband des Verarbeitenden US-Gewerbes, NAM) begrüßt die Abwertung
des US-Dollars, die eine wichtige Stütze für die US-Unternehmen sei.
~ Finanzminister Shiokawa räumt ein, dass das Finanzministerium keine Macht habe,
den Devisenmarkt zu bestimmen. Man könne nur sehr genau beobachten.
~ Uruguay hat angesichts der Gefahr eines Übergreifens der Wirtschaftskrise im
benachbarten Argentinien den Wechselkurs des Peso vollständig freigegeben. Der
uruguayische Peso gab daraufhin deutlich nach und schloss zehn Prozent im Minus.
Das Wechselkursregime mit festen Bandbreiten hatte zehn Jahre bestanden.
~ Sowohl Moody’s als auch Fitch haben ihr Rating für Brasilien herabgestuft.
~ Wenige Stunden nach einem palästinensischen Angriff auf eine jüdische Siedlung
im Westjordanland ist die israelische Armee am Freitagmorgen in Nablus eingerückt.
~ Liest das eigentlich jemand? ;-) <center>
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