Während wir in den letzten Tagen und Wochen einen massiven Ausverkauf an den
Börsen, den Devisen-Märkten: US-Währung, und sogar teilweise in Immobilien
erleben, gibt es neben den allen bekannten Tatsachen, welche dazu führten, noch
folgendes zu bedenken.
Die Super-Power-Nation USA (we are the greatest-mentality) ist in eine ratlose
und depressive Phase eingetreten. Die am 11.9.01 entstandenen Gefühle der
Verletzbarkeit haben insgesamt kontraproduktive Kräfte geweckt, welche immer
stärker hervortreten. Was nicht sein darf, wird mit allen Mitteln bekämpft,
nicht realisierend, dass dieses Land mit jedem Tag noch verletzbarer wird.
Nachdem politisch, militärisch kaum mehr staatstragende Erfolge verbucht werden
können, es gibt eigentlich nur Flops zu verbuchen, ergeht sich der amtierende
Präsident und sein Stab immer häufigerf in scheinbar unüberlegte Reaktionen.
'Die Achse des Bösen', einmal ausgesprochenes Fait-a-complit dient immer
wieder als Basis für Weiterungen und Drohungen gegen den angeblichen Feind.
Einmal sind es die Geheimdienste welche beauftragt wären alles vorzubereiten,
ein andermal sind es irgendwo aufgegriffene El-Kaida-Sympathisanten, welche
herhalten müssen, um den empfindlichen Gesichts-Verlust irgendwie auszugleichen
oder mindestens dem Bürger vorzugaukeln, - man hat alles im Griff.
Die Tatsache, dass Amerika durch solches Gehabe und Auftreten, massive psychologische Fehltritte begeht, zeigt mit jedem Tag mehr, dass etwas faul ist in United States. Der Vergleich mit Pearl-Harbour trifft 1:1 zu, nur dass sich die Verhältnisse seither mit einer ungeheuren Potenz vervielfacht haben.
Was bedeutet dies für die Finanz-Märkte?
Die bis vor ganz kurzer Zeit noch blühende Fantasie der Weltmacht-Anbetung ist
sozusagen über Nacht einer Realität gewichen, welche gegenwärtig noch gar nicht
genügend evaluiert, bzw. eingeschätzt werden kann. Vergleiche mit dem ein-
stürzenden Kartenhaus sind m.E. nicht übertrieben, nur die Folgen davon werden
wir bis in die hinterste Ecke zu spären bekommen. Es war zu einfach während den
vergangenen 20 - 30 Jahren mittels Gelddruckerei von Boom zu Boom zu wirtschaften und zu leben, in der kaum hinterfragten Zuversicht, irgendwie
wird es schon gehen und irgend jemand wird es schon richten. Der irreperable
letzte Boom mit TMT hat dem ganzen schliesslich die Krone aufgesetzt und jede
und jeder in eine Sackgasse einfahren lassen - wo ist der Ausgang?
Die laufende und noch langandauernde Ent-Dollarisierung bilden nur einen Teil der Break-away Psychologie, welche Amerika erfasst hat. Die Nachhaltigkeit dieser Korrektur wird ungeahnte finanz. Opfer fordern, und das Land vermutlich
in die grösste Wirtschaftskrise aller Zeiten stürzen. Die Ausuferungen bleiben
nicht auf Amerika beschränkt, sondern ergreifen die gesamte Weltwirtschaft:
auch hier wird die Globalisierung schnell, jedenfalls schneller als uns lieb
sein kann, ihre Opfer fordern.
Da sich eigentlich die Mehrheit der MARKT-TEILNEHMER dieses Szenarios überhaupt
nicht bewusst ist, muss man mit katastrophalen Folgerungen rechnen. Bis heute
kommuniziert kaum eine Regierung oder eine Institution den rasch voranschreitenden wirtschaftlichen Niedergang. Hoffnungs-Träger in Rein-Kultur!
Was hier interessiert ist der Zeit-Faktor dieser voraussichtlichen Entwicklung.
Nachdem der Welt-Konsum nicht zuletzt dank den Börsen-Gewinnen in den letzten
Jahren eigentlich erst recht auf Hochtouren angelaufen ist, wird dieser Motor
jetzt von Monat zu Monat mehr abgewürgt und die auf Pump lebenden Amerikaner
werden zu hunderttausenden, wenn nicht millionenfach Konkurs anmelden. Die
Zahlen für Europa sind b.a.w. wegen den Sozial-Netzen, weniger rasch wachsend.
Die Märkte nehmen diese Tatsachen jetzt mit grösserer Schnelligkeit wahr, denn
diese verstärken massiv die bereits aussichtslosen Aufschwung-Phantasien und
die Unehrlichkeiten in allen Schichten des Managements und der Polit-Kader.
Lügen und Betrügen können in einer wirtschaftlichen Schönwetter-
Phase vorübergehend als 'Sonnenbrille' dienen, bei Nacht und Nebel laufen die
Träger derselben frontal in die Wand.
Mit dem Konsum-Einbruch und den Zahlungsunfähigkeiten, welche bis heute kaum
kommuniziert wurden, gelangen b estandene Firmen in Turbulenzen, wo nicht
Wachstum sondern nur noch Ueberleben als Strategie herhalten werden. Was dies
für die jetzt immer noch viel zu hohen KGV's bedeutet kann jeder selbst nach-
vollziehen.
Die vermutliche Krise, dieses Wort wird in Zukunft eher verstärkt ausgeschrieben,
dürfte mindestens zwei b is vier Jahre benötigen, bis sich neue Horizonte erblicken lassen.
In der Zwischenzeit werden wir uns alle unsäglich anstrengen müssen zu über-
leben. Während es kaum an Nahrung fehlen dürfte, erwarte ich für Renten,
Versicherungen, Aktien und Immobilien einen nie gesehenen Korrektur-Zyklus,
welcher am ehesten mit Bargeld und Gold überdauert werden kann. Es wird
herrliche und einmalige Gelegenheiten geben zu gegebener Zeit diese
Sicherheits-Aufbewahrungs-Mittel wieder in Aktien und andere 'Liebhabereien'
umzutauschen.
Emerald.
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