Hallo Wal,
Schöne Ausgrabung, was du da gefunden hast. ;-)
>Refundierung vs. Rückzahlung
>Die Frage, ob eine sich ständig vergrößernde Schuld jemals zurückgezahlt werden könne, ist falsch gestellt.
Nein, sie ist goldrichtig gestellt.
>Private Schulden müssen zwar früher oder später zurückgezahlt werden, da die Haushaltführung zeitlich begrenzt ist;
Die Argumentation rührt mich zu Tränen. Gerade die zeitliche Begrenzung würde bedingen, daß private nicht leisten. After me the sin-flood - oder soll der Gläubiger den Sarg pfänden?
Es gibt hierzu ein wunderbares Buch:"Die broke, live well", Untertitel:"Your last cheque should bounce."
>die öffentliche Schuld muß dagegen nicht zurückgezahlt werden, da das Budget und die Wirtschaft auf Dauer angelegt sind.
Demnach müssten auch Kapitalgesellschaften ihre Schulden nicht zurückzahlen. Sind schließlich auch"auf Dauer" (was ist das??) angelegt.
>Wenn ein bestimmtes Papier fällig wird, so wird es eingelöst, die notwendigen Mittel dazu jedoch durch Ausgabe neuer Papiere beschafft.
Loch auf, Loch zu. Gläubiger nix mehr glauben an Loch, nix mehr Loch aufmachen könn, Deckel drauf und Loch auch zu, dann endgültig.
>Die Schuld wird „refundiert“.
Wunderbares Sprech.
>Während früher Refundierungsoperationen sehr komplizierte Prozeduren darstellten,...
Früher wollten die Leute halt ihr Geld zu Lebzeiten wieder haben. Und dummerweise mußte Gold/Silber geliefert werden. In der Tat"kompliziert", ja so war das.
>bei denen eine genaue Schätzung der Erträge, die der Markt verlangte, erforderlich war, haben die in den letzten Jahren entwickelten Techniken diese Angelegenheiten stark vereinfacht.
Preisfrage: Wie heißt diese neue Technik?.
Hinweis 1: So neu ist diese Technik eigentlich gar nicht.
Hinweis 2: Sie wurde von einem gewissen Gutenberg erfunden.
Neu hingegen ist, daß diese"neue" Technik mittlerweile besser vor dem Publikum versteckt wird, als in den primitiven Anfängen.
>Neue Papiere werden nunmehr über ein Auktionssystem ausgegeben, bei dem die Interessenten feste Gebote abgeben und gemäß dem Eingang ihrer Gebote bedient werden.
Und wenn die Interessenten ausbleiben und neue Gebote nicht einlangen, dann hat es sich aus"refundiert".
>Der zunehmende Rückgriff auf kurzfristige Papiere, die mit einem Diskont ausgegeben werden und keine Zinserträge erbringen, hat diese Entwicklung möglich gemacht.
Ein Diskont ist also kein Zins? Wenn immer kurzfristiger verschuldet wird, dann muß öfter refundiert werden. Wo ist da der Vorteil?
Merke: je kürzer die Fristigkeiten, desto nervöser die Gläubiger. Kurze Fristigkeiten sind ein letztes Alarmzeichen vor dem Ausbruch von Finanzkrisen.
>Kurz gesagt, Refundierungsoperationen sind ein Managementproblem und die Frage, ob die Schuld „zurückgezahlt“ werden kann, stellt sich nicht.
Exakt, die Frage stellt sich nicht. Es wurde nicht geleistet, es wird nicht geleistet und es wird auch nicht geleistet werden. So einfach ist das. Man muß es sich halt leisten können, nicht zu leisten. Um soweit zu kommen, haben Regierungen und Banken viel geleistet.
>Statt dessen ist zu fragen, wie der Zinsendienst die Wirtschaft berührt
Nun die Antwort: Solange man die Zinsen einfach zu den Schulden dazubucht und die Gläubiger damit nichts kaufen wollen, berührt der Staatschulden Zinsendienst die Wirtschaft gar nicht.
>...und wie die Außenstände in die Liquiditätsstruktur der Wirtschaft eingehen.“
Antwort: Es wird mehr von dem produziert was die Dummschwätzer wollen und weniger von dem was die Leute wollen.
Die Liquiditätsstruktur ist nur ein nettes Wort für Schuldengebirge. Echte Liquidität würde Gold voraussetzen.
>Aus: R.A. Musgrave, P.B. Musgrave, L. Kullner: Die öffentlichen Finanzen in Theorie und Praxis 3; vierte überarb. Auflage 1992, UTB Wissenschaft 542, 140f.
Also für den Schmarren ist der Nobelpreis für Wirtschafts"wissenschaft" das mindeste(übrigens nicht von Nobel selber gestiftet wurde) Wann wurde den Obrigen je derart elegant nach dem Mund geredet? Wer könnte ihnen besser in den Allerwertesten kriechen? Und das über mehrere Bände.
Ich geh mir morgen noch ein paar Unzen holen, ich glaub es einfach nicht, man reiche mir einen Schnaps!
Gruß
Diogenes
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