Die Hoffnung schwindet
geg. Derzeit wird jede Zahl bis zur Unkenntlichkeit auf ihre
Prognosefähigkeit analysiert. So auch die neuesten Zahlen
über Auftragseingänge im Maschinenbau. Der
Auftragseingang ist im Mai gegenüber dem Vorjahr um 19
Prozent eingebrochen. Der Streik in der Metallindustrie trägt
ebenso dazu bei wie die Schwäche bei großen
Abnehmerbranchen, vor allem im Automobilbau. Aber trotz
aller Relativierungen bleibt die Tatsache, daß es für den
Maschinenbau, und das ist eine der größten Branchen in
Deutschland, der schlechteste Monat des Jahres war. Und
es ist auch kein Ausreißer. Die neuesten Zahlen setzen eine
negative Entwicklung fort, die seit Monaten anhält. Im
Monats- wie im Dreimonatsvergleich sinken die
Auftragseingänge kontinuierlich. Und ein Ende dieses Trends
ist nicht absehbar. Ganz im Gegenteil. Man muß nach den
jüngsten Verschiebungen der Währungsrelationen
Euro/Dollar sogar um die bisher noch relativ stabile
Auslandsnachfrage fürchten, wie die Zahlen mehr als
deutlich zeigen. Der Verband hat zwar recht, wenn er davor
warnt, ein Monatsergebnis auf das ganze Jahr
hochzurechnen. Aber noch immer von einem Jahresergebnis
auszugehen, das nur knapp den Vorjahreswert verfehlt, ist
nicht zu rechtfertigen. Die Zahlen aus dem Maschinenbau
zeigen ganz deutlich die größer werdende Unsicherheit über
die weitere Entwicklung angesichts einer sich
verschlechternden Lage.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.2002, Nr. 147 / Seite 15
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