>Moin,
>in so einigen Diskussionen tauchte dies immer wieder auf: Ist der Tatbestand, dass ein anderes Land einfach die deutschen Banknoten als Zahlungsmittel verwendet (Bosnien-Herzegowina!), für die deutsche Volkswirtschaft im Ergebnis eher positiv oder negativ zu werten?
Wogegen haben sie die Noten erhalten? Darum geht es.
Die Noten waren zuerst in der ZB, dann gg. NB-Steuersatz an die Banken, dann per Bankzins ins Publikum.
Auf die ZB in BRD (Euro-Raum) kann keine Bank ziehen, die nicht selbst im €-Raum sitzt. Banco di Montenegro geht nicht. Also müssen sie erst über Euro-Banken laufen.
Dort sind sie nur gg. Sicherheit bzw. kurzfristigen Geschäftskredit bei erstklassiger Bonität (Konzern) beschaffbar.
Montenegriner könnten nur Sicherheiten in EU-Raum bieten (Haus in D) oder hier Großgeschäft betrebebn. Unwahrscheinlich.
Könnten ihre Währung über Kurs in DM gewechselt haben (Yugo-Währung damals nur mit großer Mühe unterzubringen). Unwahrscheinlich.
Bleiben aufaddierte Lohnzahlungen: dt. Firmen mussten sich bei Banken verschulden, gesamthaft, um DM zu kriegen. Zedieren die Noten in Form von Lohn & Gehalt an Montenegriner, die sie in die Heimat mitnehmen. Dort laufen sie weiter um.
>Negativ-Fraktion argumentiert: Darauf müssen ZB-Zinsen gezahlt werden - erhöhen letztendlich die Kreditzinsen und Bankgebühren - erhöhen die Preise, damit zahlen wir alle.
ZB-Zinsen = Steuern, gehen an Bund ("Zinserträge" der ZB). Ansonsten: Höhere Zinssätze (Bankzinssätze Derivat der ZB-Steuern) nur am kurzen Ende. Preiseffekt vorhanden, aber gerade Kurzfristzinsen schwer zu überwälzen, da sie aufgrund fehlender Liqui letztlich entstehen, die ihrerseits bereits Preise und Kalkulationen (Angebotspreise) voraussetzen. Lassen sich Umsätze nicht in Höe und Termin realisieren ---> kurzfristiger"Überbrückungskredit".
Über höhere Preise entscheiden letztlich nur Langfristsätze. Kredit gegeben, muss in Bar ausgezahlt werden = zusätzlicher Liqui-Bedarf.
>Und: Höhere Zinsen blockieren, bzw. dämpfen die Konjunktur.
Höhere Zinsen am langen Ende immer Resultat von Angebot und Nachfrage nach alten Langfristtiteln. Lässt Nachfrage, die nur per Liqui möglich, nach, fallen Kurse dort, steigen Renditen und damit Zinssätze für neue Kredite. Höhere Zinsen daher Ausdruck der Verwendung von Liqui nicht zur Titel-, sondern Güternachfrage. Liqui bzw. deren Verwendung schiebt Konjunktur (real). Höhere Zinsen führen zu noch höheren erwarteten Zinsen, was Prozess dynamisert (lieber schnell investieren, Haus kaufen, Zinsen steigen schon wieder).
Also: Steigende Zinssätze Ausdruck besserer Konjunktur (Resultat von mehr Nachfrage real), erst"zu hohe" Zinsen stoppen den Prozess, da Zinsen über Kalkulation nicht mehr als Liqui zurückholbar erscheinen.
Die ZB spielt da keinerlei Rolle, zieht mit den Sätzen immer bloß nach. Setzt also Zinsen nicht (Konjunktursteuerung per"Geldpolitik"), zumal es keine auf"Kredite" sind, da ZB niemals Kredite vergeben kann, sondern nur Kredittitel in Liqui gg. Steuer verwandelt. ZB-Satz runter = letztlich im Effekt wie Steuersenkung und vice versa.
>Positiv-Fraktion argumentiert: die gezahlten ZB-Zinsen kommen letztendlich, weil Staatseinnahme, uns allen zugute (der Staat ist ja nicht nur eine Krake ;-) )
Staat kein Miezekätzchen, sondern Raubtier. Mieze verpflichtet uns zum Futterkauf, freiwillig. Raubtier fragt nicht, ob wir uns freiwillig als Futter anbieten, sondern packt uns.
Ein"uns allen zugute" Denkfehler!
Das wären Tribute (keine Gegenleistung des Tributforderers), die wir von fremden Völkern kassieren. Es gibt aber keine Tribute die im INNEREN erhoben werden könnten, so dass es"ALLEN" zugute kommt. Gruppe A zahlt Steuern, Gruppe B kassiert. Staat mit Steuern (innen) immer Nullsummenspiel, Beispiel: alle zahlen je 100 Steuern und kriegen sie pro Kopf zu je 100 zurück. Was käme wem"zugute".
Steuern immer Umverteilung qua Zwang abzüglich Zwangsausübungskosten (Bürokratie).
Staat tut"Gutes" = brain wash. Ideologie: Verteidigungsausgaben müssen sein, Polizei muss sein, Bildung muss sein, Forschung muss sein, Bauern müssen sein, Windkraft muss sein - und alles muss subventioniert werden. Läuft insgesamt auf Gewalt- und Hoheitsmonopol hinaus, bzw. Zwangsagabenverwendung durch Macht-Clique (Parlament).
Nur mal vorstellen: Alle Einnahmen, alle Ausgaben (Staats-Haushalt) müssten jedes Jahr von der Bevölkerung insgesamt verabschiedet werden. Quorum dabei nicht einfache, sondern qualifizierte Mehrheit. d.h. Etat, der nicht von allen (100 % der Wähler müssen entscheiden) verabschiedet wird, tritt nicht in Kraft. Dann ab neuem Jahr keine Einnahmen, keine Ausgaben - solange bis alle entscheiden. Denn es gibt keinen, der nicht betroffen wäre (Steuern oder Renten oder Subventionen usw.).
>und schließlich haben die Verwender der DM in Bosnien letztendlich für die DM Leistung abgeliefert, aber sich mit bedruckten Papier zufrieden gegeben.
Wert des Papiers = Verwendbarkeit (ausschließlich) zur Zahlung gesetzlicher Abgaben. Papier hat also Kurs (Preis). Wie den Peso wiederbeleben? Staatshaushalt ins Gleichgewicht. Steuern nur in Pesos, Steuererhöhung massiv, um Etat auszugleichen. Schlagartig werden Pesos gesucht, um die höheren Steuern zu bezahlen. Alternative Nichtsteuerzahlung = Gefängnis.
Argentinien also über Nacht zu sanieren: Der Zwangsabgaben-Vorabbezug (Staatsschulden) müssten sofort in laufende Abgaben verwandelt werden. Den Leuten sagen: Ihr hattet doch das Geld schon bekommen (Füllhorn-Staat), jetzt muss es zurück (Inkasso-Staat). Falls dann Revolution, Staatstitel wertlos, Ersparnisse darin verdampft. Nächste Runde. Argentinien erlebt de facto eine Variante zum Staatsbankrott, der nicht auf einen Schlag, sondern möglichst"gestreckt" ablaufen soll.
>Sie fordern nie Leistung zurück, weil sie die Banknoten ständig verwenden. Es ist doch quasi ein"Geschenk" an die deutsche Vowi.
Umgekehrt: Sie haben die Leistung schon selbst erbracht, sonst hatten sie keine €. Würden alle in Bosnien liegenden € nach D zum Einkaufen gehen, wären das nur Zession von"Guthaben"-Titel (Bargeld) an Deutsche, die alle € ohnehin am Ende wieder an die ZB zurückgeben bzw. dort gegen ZB-Steuer prolongieren müssten. Geschenk wäre auch möglich, dann aber alle Bosnier schenken Deutschen ihre €. Dies wäre aber kein Geschenk an eine Vowi (ist statistische Fiktion, keine Rechtsperson), sondern an konkrete natürliche oder juristische Personen.
>Ich selbst neigte immer zu der Positiv-Fraktion. Ist es mit dem Dollar nicht ähnlich? Haben die Amis sich nicht gut eingekauft in aller Welt. Reele Leistung erhalten und Papier geliefert?
Amis haben nicht mit Sorten eingekauft, sondern mit Devisen = höher als Fed-Satz (Notensteuer) verzinslichen Schuldtiteln. Devisen liegen nicht im Publikum, sondern bei Banken und ZB. Die könten die Titel an Amerikaner zedieren (= Dollarkurs fällt), aber, da bei Banken und ZB befindliche Devisen nur US-Gov-Titel, niemals in US-Gov vollstrecken.
USA nur Variante zum Thema: Wer hat die größte Macht? Der darf die höchsten Schulden machen.
>Nur eins darf (aus Sicht der Amis) nicht passieren: Dass man mit den ganzen Dollars auf der Welt in USA einkaufen geht.
Dollarhalter (Devisenhalter) kaufen nicht un USA ein (Buba kauft nicht Cola in Ohio oder macht permanente Betriebsausflüge in Rocky Mountains). Dollar-Devisen müssten erst an US-Titelhaltungswillige zediert werden (Kursrutsch bei Dollar-Titeln in USA = scharfer Zinsanstieg = Börsencrash).
Mit der Liqui (täglich fällige Konten in USA, lautend au US-Dollar) könnte dann - siehe oben - in USA geshoppt werden. Bitte immer alles unter Aspekt: Ablauf über Zeit beurteilen.
>Wenn ich richtig informiert bin, befinden sich doch mehr Dollar Banknoten außerhalb der USA als bei inländischen Nichtbanken.
Gut möglich. Noten aber Sorten, keine Devisen. Kamen sie direkt aus Fed (Treasuries dagegen an Fed verkauft) bleibt's bei der ZB-Steuer (Fed-Satz).
Nicht vergessen: Fed vernichtet die bei ihr erscheinenden Treasuries nicht, sondern hält sie aktiv und kassiert bei US-Gov die Zinsen. Zu: Was macht Fed mit ihren Gewinnen = Zinsen ex Treasuries bei ihr) siehe ausführliches früheres Posting.
Vielleicht findet es noch jemand.
Gruß!
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