>Auch wenn du jetzt meinst das schon x-mal gepostet zu haben, für mich wird da kein Schuh draus....
>Du schreibst:
>>> Und warum ich kein direktes Musterdepot mache, habe ich hundertfach erklärt. Wenn man es mir nicht abnimmt, kann ich es auch nicht ändern. Es ist aber so: Niemand, der eine (große) eigene Position hat, kann objektiv sein! Niemals. Die Lösung mit Labrador ist auch nicht optimal, denn ich kenne das Depot ja.
>>Aus dem Grund können Banken NIE objektiv sein, aber das wissen wir ja alle. Und n-tv ist ein Bankensender.
>Dazu folgendes
>Punkt 1:
>Selbstverständlich kann ein Analyst der deutschen Bank, die x % an der Allianz hält, nichts negatives erzählen bzw. wird immer wieder eine fundamentale Begründung finden, warum die Aktie denn doch so toll ist, schließlich ist es sein Job.
Na bitte. Dieser Punkt ist ein Anti-Punkt.
>Natürlich werden auch die N-TV- Fritzen nichts negatives erzählen, sonst ist der Sponsor weg. Bei beiden geht es somit um die Existenz.
Wieder na bitte. Wieder ein Anti-Punkt.
>Du bist doch völlig unabhängig. Egal, ob du eine Aktie bullisch oder bearisch analysierst, du hast keine Konsequenzen zu fürchten.
>Insofern ist das für mich der berühmte Äpfel - Birnen - Vergleich.
Teilweise richtig. Leben tue ich davon nicht. Jeder hat eben eine persönliche Erfahrungs- und Gewissenswelt. Ricoletto könnte auch denken"was solls, ist doch nicht meine Geld". Tut er aber nicht.
Es IST für mich ein Riesenunterschied, ob ich MEIN Geld einsetze oder (auch indirekt) das anderer Leute. Und je konkreter ich werde, desto größer wird die Verantwortung. Was glaubst du, wie schwer es mir fiel, die gerade gesehenen 500+ Dow-Punkte so konkret anzukündigen? In diesem Fall gebe ich dir Recht, da hätte ich auch einen Put in ein Musterdepot stellen können.
Konsequenzen sind weniger finanzieller Art oder"Job verlieren", viel mehr weh täten mir Misserfolge.
>Punkt 2:
>Du machst z.B. eine Dow-Analyse indem du aus drei möglichen Zählungen eine auswählst. Bereits hier ist m. M. nach die Objektivität futsch.
Das ist eine völlig andere Ebene. Wenn ich analysiere, ist alles andere ausgeschaltet. Bevor ich mit einem Update (zu schreiben) anfange, ist die Entscheidung schon gefallen, und dabei bin ich völlig objektiv - wenn ich keine Positionen habe oder"führe". Das Schwierige ist dann, es zu formulieren.
Du erarbeitest dir unter Zeit- und Arbeitsaufwand eine für dich wahrscheinliche Analyse, die du dann auch nicht beim ersten kleinen Abweichler verwirfst. Da gibt’s halt die eine oder andere Extension, aber NOCH könnte der Chart stimmen usw.
>Die ABSOLUTE Objektivität kann es gar nicht geben, sobald du eine mögliche Zählung für dich aufstellst wirst du subjektiv, egal ob du nun auch noch zusätzlich einen Trade machst oder nicht.
Da ist was dran, zugegeben. Aber die Schwelle, eine Analyse zu verwerfen, nur weil ich vorher eine andere hatte, ist relativ gering - aber wiederum nur dann, wenn nicht noch mehr dran hängt.
>Wenn ich nach deinem Satz gehe, dass jemand, der einen Trade aus seiner eigenen Analyse heraus eingeht, nie objektiv sein kann, dann dürfte niemand an der Börse Gewinn machen. Denn er meint ja richtig zu liegen auch wenn es verkehrt herum läuft. Mit diesem Ansatz kann man aber keinen Blumentopf gewinnen.
Habe ich nicht ganz verstanden. Jedenfalls kann man auch mit Subjektivität, d. h. Entscheidung für ein bestimmtes Szenario, richtig liegen. Man MUSS sich sogar für eins entscheiden. Was nützen mir drei Szenarien, wenn ich mich nicht entscheide? DARIN liegt doch gerade die Erfahrung. Drei Alternativen kann ich sofort basteln, wenn ich ein bisschen Elliott gelesen habe.
>Ergo: Die Frage ist nicht, bin ich objektiv oder subjektiv, sondern: Wie kann ich meine Subjektivität begrenzen bzw. im Zaume halten,
Genau das! Und ein Musterdepot ist genau die falsche Richtung: ERHÃ-HUNG der Subjektivität!
Antwort: Risikomanagement.
Jawoll. Darin bin ich aber leider kein Spezialist. Diesen Part muss jeder selber machen, ich liefere im Wesentlichen nur die"Richtung". Durch Nennung von Stops oder Warnung vor OS aus dem Geld (die Beispiele kennst du ja sicher) versuche, vor Fehlern zu schützen, aber mein Job sind Elliott-Progosen, keine Fondsverwaltung.
>Schließlich soll es ja Leute geben, die an der Börse Geld verdienen ;-). Was meinst du, wie die das machen?
Mit Elliott? ;-)
>Und nun sag nicht, dass es einen Unterschied macht, ob du für dich oder für andere analysierst.
Verstehe es bitte: JA, es ist ein großer Unterschied! Und weil das leider so ist, muss ich alle weiteren"Verantwortungen" (Musterdepot) so klein wie möglich halten.
Du bist bereits nach Auswahl deiner Analyse subjektiv, bist subjektiv wenn du einen eigenen Trade dazu machst und bist subjektiv, weil du weißt, dass einer der Abonnenten auf Grund deiner Analyse einen Trade machst.
>Und das geht jedem, der hier selbst handelt, ebenso!
Richtig, das sind alles Hindernisse, aber damit komme ich inzwischen klar. (Eigene Trades sind zudemm meist Spielgeld. Der letzte DAX-Put hatte einen Einsatz von 350 EUR! Trotzdem habe ich mich über + 60 % gefreut. Und wenn es weg gewesen wäre - so what?)
Weitere Hindernisse verkrafte ich nicht, jedenfalls bisher.
>Punkt 3:
>Jeder ist subjektiv sobald er eine Analyse erstellt, denn er lässt seine Erwartungen oder Erfahrungen darin einfließen. Er ist subjektiv sobald er einen Trade macht, denn er hofft, seine Erwartungen erfüllt zu bekommen.
>Nun haben wir ein Mittel, diese fraglos vorhandene Subjektivität in den Griff zu bekommen: rigoroses Risikomanagement, soll heißen: knallharte Stops.
Daran wird niemand gehindert. Aber das ist nicht meine Aufgabe.
>Wenn du für eine Aktie bullisch bist setzt du von vorneherein einen Stop.
Ja, einen menalen ;-) Wie lautet der berühmte Spruch bei Devisenhändlern?
"Bei Erreichen des Limits bitte streichen" ;-)
Und wenn der schon am nächsten Tag ausgelöst wird, dann war´s halt Pech und die Zeit für die Analyse für die Katz´. Aber nur so stehe ich langfristig auf der Gewinnerseite!
Na dann ist ja alles bestens.
>Aber das weißt du ja selbst! Ich darf einen Satz von dir höchstpersönlich von gestern aus dem Aboforum zitieren: > „Was lehrt uns das? Nur solche Positionen eingehen, bei denen man 50 % oder mehr Verlust locker hinnehmen kann, dann kann man auch bei + 50 % ruhig bleiben. Oder natürlich striktes stop-loss-Management, wie du es machst.... „
Nochmal: Moneymanagement muss jeder selber machen! Jeder hat andere Instrumente, eine andere Risikopräferenz, andere Ziele. Ich KANN nicht jeden an die Hand nehmen.
>Daraus natürlich meine Frage: Was oder wer hindert dich daran, dieses Risikomanagement zu betreiben?
Zeitaufwand (s. o.) und - zugeben - eigene Unzulänglichkeit auf diesem Gebiet.
>Wenn du es nicht tun willst, wenn du kein Musterdepot haben willst, wenn du nicht selber traden willst, alles in Ordnung, deine Sache, niemand kann oder will dich zwingen.
Schön wärs. Seit Urzeiten werde ich dazu gedrängt.
>Aber in deinen Erklärungen bisher stellst du es so hin, als ob es ganz einfach unmöglich wäre, und das ist eben nicht der Fall.
Mach es einfach, vielleicht merkst du es dann.
>Gruß
>wheely
Gruß zurück (so, jetzt muss ich einkaufen... keine Puts, sondern bei Aldi)
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