>Hallo Cashfreunde!
>Da hier zur Zeit wenig konstruktives gegen dottores cashtheorie eingewandt wird (vielleicht gibt es ja auch keine durchgreifenden Bedenken, wenn man die Bewältigung von Bankfeiertagen zum Kriterium erhebt) möchte ich hier ein Argument aus der Praxis vorhalten, das mir am Beispiel Argentiniens doch sehr zu denken gab.
Ich wiederhole nochmalig, die Strategie des Geldhortens, die dottore derzeit vertritt gilt nicht für Infla, sondern für Deflation.
Wieso gibt es in Argentinien Peso-Inflation, wenn die Leute an ihre Pesos doch gar nicht herankommen?
Geldentwertung durch Entschuldung - außerdem noch etwas - sicherlich gibt es da einfach auch Pesos im Umlauf die nicht in der Bank lagen.
Um es mal kurz zu fassen - dieses Phänomenläßt sich sehr leicht glaube damit erklären. Die am Schwarzmarkt im Polen"notierten" Devisen im Jahre 1986-92,
waren das reinste Konstrukt der purer Angebot- und Nachfragekurve.
Aber es gab auch dennoch auch noch ganz andere Dinge die zu wertvoll waren um sie gegen Zlotys abzugeben. Deswegen zogen die Preise an.
-----------------------------------------------------------------------------
Obendrein hat das vielleicht gar weniger mit Entschuldung zu tun, sondern
purer Warenspekulation, wo der Käufer merkt, jeden Tag verliert mein Geld am Wert - was anschließend auch der Händler bemerkte, als er was verkaufte.
Es hat auch nichts mit Währungsstärke zu tun. Wenn Du überlegst daß während
der Überschwemmungen in Polen, sich Menschen fanden, die Leitungswasser literweise für 10 zl verkauft haben, wird auch einiges klar. Inflation geht einher mit Spekulation.
Pesoabwerfende Hubschrauber habe ich bisher nicht gesehen, auch keine Falschgeldkarawanen, die nachts irgendwie Pesos ins Land bringen.
Du willst doch nicht glauben, daß geflutet wird, bevor die Katastrophe
eintritt - im Gegenteil: die Infla beginnt durch Spekulation, wobei auch gut und gerne auf Kredit gehandelt wird. Noch besser kann ich es gar nicht beschreiben.
Das bedeutet: steigende Produktpreise sind noch keine Inflation. Inflation
ist dann erst gegeben, wenn die steigende Produktpreise akzeptiert werden,
dann haben die Käufer plötzlich weniger Geld und sie nehmen es auch in Kauf,
weil sie der Meinung sind eine Ware zu diesem Preis später nicht zu
bekommen.
Ich habe damals meine Frau kennengelernt - sie hat damals bereits gearbeitet
und hatte auch eigene Wohnung - und die mußte auch möbliert werden. Du kannst
Dir gar nicht vorstellen, wie erschüttert ich war, daß sie für Möbel die noch nicht hergestellt waren, bereit war 50% mehr zu zahlen, als die letzten Preise.
Doch der Unterschied war: sie hat das Darlehen damals kostenlos bekommen
(zinslos).
>Dottores von Staatsmacht und dem „Hubschrauberargument“ gespeiste Theorie scheint mir einen in der Chaospraxis z.B. Argentiniens essentiellen Gesichtspunkt nicht zu sehen.
Doch das sog. Hubschraubergeld wird irgendwann schon auftauchen - denke ich -
in der Form von höheren Löhnen - die Betriebe werden mehr zahlen müssen, damit sie ihre Waren auch absetzen.
>In Argentinien wird derzeit mit (laut DLF-Sendung) 18 (in Worten: a c h t z e h n) verschienenen Währungen und Währungsersatzmitteln parallel gewirtschaftet.
Weil vermutlich - wie einst in meiner Heimat sich Niemand was aus dem Peso hält - und andere Währungen sehr wohl in Kauf nimmt. Die Menge - 18 Währungen
spielt da keine Rolle - es wird damit getauscht was der Markt anzubieten hat,
und was nicht gerade Peso ist, weil der auf dem Schwarzmarkt nicht akzeptiert wird.
>Zu den Währungen: Peso, USD,
>Wichtige Währungsersatzmittel: von Provinzgouverneuren und anderen herausgegebene Zwischenscheine und sonstiges bedrucktes Papier, das die Händler und andere Unternehmen in der Praxis akzeptieren, weil es nicht anderes gibt.
Auch wenn es nur eines von beiden unterschriebener Zettel wäre - daß eine Transaktion stattgefunden hat - würde es auch reichen, es gäbe lediglich Probleme mit dem Preis.
>Das heißt, die Pesos der Glücklichen, die diese besitzen, treffen auf die Nachfragemacht irgendwelcher Scheinbesitzer, die aber auch Menschen sind und
Nein - die Pesos werden eben nicht nachgefragt, weil Alternativen - andere Zahlungsmittel - in Gunst des Händlers höher als der Peso stehen. Und wenn Peso - dann eben aber mit dem Risikoaufschlag des Wertverlustes. 200% mehr - dann geht es auch in Pesos.
mit denen man in Zukunft, wenn alles wieder besser wird, weiter Geschäfte machen will.
Nein es wird definitiv nicht der alte Peso. Es wird dort eine Währungsreform geben, vielleicht werden paar Nullen gestrichen.
Des weiteren ist das Angebot verknappt, da große Bevölkerungsteile zum Tauschhandel (Parallelwirtschaft) übergegangen sind und deshalb die Pesos+Währungsersatzmittel auf weniger Produktangebot treffen.
Produktangebot? richtig - man tauscht Waren gegen Waren, dann Waren gegen
Ersatztitel. Das Angebot geht nicht in der Infla zurück - es wird nur verkalkuliert.
>M.a.W.: der nach der Theorie so schöne Bargeldpeso verliert zunehmend an Wert, weil er der Bevölkerung nichts bringt und diese sich andere Zahlungsinstrumente schafft.
Das ist vollkommen korrekt - aber eben nur in der Infla. Das Hubschraubergeld gab es dagegen in Polen - Waren waren zwar da, aber nicht zu diesem Preis, so beschloß Polen damals Gelddruck ohne Deckung - was natürlich auch nicht funktionierte. Bevor es aber passierte konnte man zinslose Kredite aufnehmen, und diese hat kaum einer in Anspruch genommen.
>Gold/Silber wurden in der DLF-Sendung im übrigen mit keinem Wort erwähnt.
Mal nur so: würdest Du mit einem goldenen Marktstück auf dem Markt bezahlen wollen? Du zahlst, aber hinter Deinen Rücken werden Fotos geschossen, und
Adressen und Infos über Dich gesammelt.! Russen mit goldenen Zähnen hatten es auch angeblich nicht gerade leicht.
Deswegen meine ich auch: wenn ich Brot gegen Gold kaufe, dann sind meine Gold/Silber Vorräte viel zu hoch - und mein Leben nicht sicher.
>Kann jemand im 18-Währungsproblem weiterhelfen?
>Gruesse
>netrader
Ich hoffe ich hab´s und hoffentlich einigermaßen verständlich.
Gruß.
<center>
<HR>
</center> |