Ich denke das Thema ist ausbaufähig.
>Auf die kürzest mögliche Formel gebracht, läßt sich dottore's neueste Theorie, die er hier seit über einem Monat vertritt, wie folgt zusammenfasen:"Die Macht ist die (alleinige) Mutter des Geldes".
>Demgegenüber habe ich eingewendet, daß Geld - einmal abgesehen von seinen sonstigen Verwendungsmöglichkeiten als Schmuck oder als Schatz - doch hauptsächlich als universell verwendbares Tauschmittel dient,
Ein ganz anderer Aspekt der Macht könnte doch sein, daß das Geld quasi ein
Netzwerk der Handelnden bedeutet hat, wobei durch den Tausch Waren gegen Gold ein Bauer durchaus behaupten könnte, daß seine Ernte unerwartet niedrig ausgefallen ist - wobei er einen Teil der Ernte gegen Gold verkaufte was wiederum einfach zu verstecken war.
Ganz was anderes wiederum: Wenn man sich auf das Netzwerk bereits setzt was auch existiert erlangt man wieder die Macht. Könnte es denn möglich sein, daß derjenige der die Anzahl der umlauffähigen Geldmengen kontrolliert, in der Lage ist das System zu kontrollieren? Sehr wohl denkbar - kann der Staat nicht mehr zahlen, prägt er paar Münzen - und man bemerkt den eventuellen Trug nicht, was die Macht wieder stärker macht.
Die Macht muß nicht Urheber der Münze sein, um seine Mutter zu sein. die Macht ist darauf ausgerichtet Entwicklungen aufzugreifen um neue Gesetze zu schaffen.
Schauen wir uns doch das Urheberrecht und Microsoft an und nehmen wir doch mal an, warum der US-Staat diese Machtpotential, die Microsoft als Werkzeug geschaffen hat, gerne benützen würde:
Das Windows ist aufgrund der Verbreitung eine tragfähige Plattform, um die Bürger zu überwachen. So gesehen ist es kein Wunder - daß versucht wurde Microsoft zu zerreisen. Ich glaube auch nicht daran, daß Bill Gates tatsächlich alle ausspionieren wollte, höchstwahrscheinlich war es einst der Preis
dafür, daß Microsoft als quasi Monopolist sein System so weit und ungeniert verbreiten kann, weil so eine verbreitete Plattform ausgezeichnet dazu dient
mehr über die Bürger zu erfahren, ohne das diese es erahnen.
welches den Austausch von arbeitsteilig hergestellten Gütern, die über den Eigengebrauch hinaus produziert werden, ermöglicht. Als solches sei es nicht in erkennbarer Weise von"der Macht" abhängig
Korrekt: die Macht schafft keine Plattformen, oder sieht sie als notwendig an. In Gegenteil, je besser es der Macht gelingt, eigenen Eingriff zwischen die Menschen zu tarnen, desto erfolgreicher kann die Macht dadurch werden.
oder eine direkte Folge von Abgabenzwang.
Die Macht ist sehr tragisch schwach - daher muß sie sich in unseres"Treiben" als helfende Hand einmischen. Obendrein ist es vielleicht dann kein Abgabenzwang sondern Dienstleistung von einem Schiedsrichter.
>Dem widerspricht dottore nicht! - Denn dies zu leugnen wäre lächerlich! Er setzt nun (besonders deutlich in seinem gestrigen Kommentar zu einem von mir geposteten Hayek-Zitat) mit seiner Argumentation eine Runde früher an: Es stimme schon, daß man Geld für den Verkehr von Gütern benötige, die über den Eigengebrauch hinaus erzeugt werden. Doch sei solche arbeitsteilige Produktion über den Eigenbedarf hinaus an sich und für sich selbst eine Folge von Herrschaft bzw. des mit Herrschaft untrennbar verbundenen Abgabenzwanges.
Sehe ich jedenfalls auch so: eine Macht kann nicht funktionieren, wenn sie nicht finanzierbar ist.
Herrschaft, d.h. Abgabenzwang sei also die Ursache der arbeitsteiligen Produktionsweise über den Eigenbedarf hinaus und erst diese sei dann die Ursache des Geldes.
Verstehe ich nicht - meine Logik sagt mir: erst war Leistung und Bedürfnis da. Dann der Markt. Die Macht hat also sich zwischen zwei Handelnde gestellt
und meinte - ich schlichte gegen Abgabe eventuelle Streitereien zwischen Euch.
Beide haben vermutlich zugestimmt, um Gerechtigkeit und Fairness zu wahren.
Daher sehe ich Herrschaft als Abgabenzwang - wie können zwei Handelnden
davon ausgehen ein Dritter unbeteiligter macht die ganze juristische Arbeit umsonst? Die beiden Handelnden waren gar sogar einverstanden mit dem starken Richter, und schanzten der Macht erst die Macht zu.
Der Staat (bzw. die Macht) war schon immer die angeblich helfende Macht.
>Damit bekommt die Theorie, daß die"Macht Mutter des Geldes" ist, ihre erste größere Delle."Die Macht" ist damit nämlich - wie dottore selbst konzediert - nicht eigentliche die"Mutter", sondern vielmehr bestenfalls"die Großmutter" des Geldes!
So sehe ich das ebenfalls.
>Ich möchte mich im folgenden kurz mit dieser neuen Spielart von dottores Theorie auseinandersetzen. Ich möchte zeigen, daß auch gegenüber dieser neuen Spielart ernsthafte Zweifel angebracht sind:
>Zunächst einmal sei festgestellt, daß dottore mit dieser neuen Version seiner Theorie einer zentralen sozialwissenschaftlichen Aussage des Nobelpreis gekrönten Sozialwissenschaftlers Friedrich August von Hayek widerspricht.
Das ist keine Straftat. ;)
Natürlich kann jeder Nobelpreisträger, könnte auch v. Hayek, mit einer seiner zentralen Überlegungen im Unrecht gewesen sein. Das ist aber doch eher unwahrscheinlich und es bedürfte wohl mehr, als einiger hingeworfener Zeilen von dottore im EW-Forum, um dies zu beweisen.
Ich habe den Eindruck, daß man die Existenz der Macht gar nicht beweisen muß, oder was sie getan hat. Die zentrale Frage ist doch was charakterisiert die Macht? Erst ist es immer Abgabenzwang, dann die Stärke, die eine Organisation in Namen der Gerechtigkeit, Gott oder was auch immer für Ideale
aufrechterhalten kann - natürlich mittels Steuern und Steuerung.
Mir jedenfalls als Jemandem der daran glaubt das Sozialismus nicht zwangsläufig an Sozialismus scheiterte und der Kapitalsimus wiederum an eigenen Folgen scheitern wird, paßt diese These am besten.
Aber an Selbstbewußtsein hat es dottore ja noch nie gefehlt; in einem seiner Bücher hat er Hayek als Didel-dum-dei-Ã-konomen (oder so ähnlich; müßte nachschauen) bezeichnet. Es sollte uns jedenfalls vorsorglich warnen, wenn der NICHT-Jurist dottore, dem JURISTEN und Nobelpreisträger v. Hayek vorwirft,"Besitz und Eigentum" verwechselt zu haben.
Es ist nur eine Frage der Interpretation. Ich nehme an, daß Du aus Deutschland nach Lichtenstein ausgewandert bist, und das aufgrund der Besteuerung. Jemand wollte Dir an Dein Besitz dran und Du hast Dich
gewehrt. Ich lernte dagegen, daß die Macht mich als Eigentum betrachtet
in beiden Staaten - und wenn es ihr eben paßt, kann sie mich nach Belieben
oft enteignen. (ist gesetzlich in Deutschland bereits im Grundgesetz
verankert).
Das ist so, als würde man einem Ingenieur vorwerfen, Zentimeter und Grad Celsius miteinander zu verwechseln....
Nein, nicht unbedingt. Das selbe hat übrigens auch die Kirche - die ja lange Zeit ein Machtwerkzeug war - über sagen wir Kopernikus, Galileo, oder Luther oder Hexen gesagt. Nachhinein erfuhren wir jedoch daß Kopernikus doch Recht hatte. Damals verstand die Macht seine These noch fast als Ketzerei - allerdings lernt die Macht gerne wieder dazu. Sie stellt sich immer auf der Seite der Mehrheit - davon kann sie profitieren. Selbst heute ist es so -
sie nutzt unseren Glauben auf Aufschwung um sich wählen zu lassen.
Sie richtet sich doch quasi stets nach der Willen der Masse, und zuweilen kommt es vor, daß sie dafür auch eigene Vorgaben stets revidiert, und neue Sitten schafft.
>Weiter:
>Das Argument, das dottore in seiner gestrigen"Kritik an Hayek" (und auch schon früher) hauptsächlich ins Treffen führt, ist Augenwischerei, die höchstens Kinder überzeugen kann: daß es nämlich"keinen einzigen Beleg dafür [gibt], dass es so etwas wie eine private, arbeitsteilige Wirtschaft... vor der Abgabenwirtschaft gegeben hätte".
>Das ist, wie gesagt, Mumpitz! Seit es Menschen gibt, gibt es Herrschaft und damit Abgaben. Aber daraus läßt sich doch bitte nicht folgern, daß die arbeitsteilige Wirtschaft eine Folge der Abgabenwirtschaft sei.
Doch! genau das läßt sich daraus folgern. Was braucht Macht um einen Staat zu führen? Waffen, Soldaten und Sklaven. Die Methoden der Abgaben waren aber zu dreist um die Meute bei der Stange zu halten, und es war nicht genug abzugeben, solange sich Menschen nicht in Gruppen versammelt hat um gemeinsam zu leisten.
Daher konnte die arbeitsteilige Wirtschaft für die Zwecke der Macht profitabler sein, als die Eintreibung von Steuern von Bauern etc. Jetzt mußt Du aufpassen weil Du Dich verrennen kannst - wie sonst konnte man denn überhaupt so etwas
wie Traktor erfinden, diesen selbst bauen, den Spritt noch dazu, um eigene Felder zu ernten - ganz ohne Bildung? - das konnten wirkliche Genies vielleicht - aber auch die hat man als Hexen, solange es ging abgetan.
Seit es Menschen gibt, schneuzen sie sich. Aber es wäre doch bekloppt, daraus zu folgern, daß das Schneuzen die Ursache der arbeitsteiligen Produktion und des Geldes ist!
Sie schneuzen sich und sie wollen ihren Streit ausfechten. Alleine das war der Grund, um eine Macht über sich zuzulassen. Die Organe der Macht konnten aber schwer sowohl Recht erfinden, es walten zu lassen, und dann sich selbst
ernähren, Galiani - wie denn? Bereitschaftsrichter?
Da nun Recht zu sprechen, keine einfache Sache ist mußte man die Streits studieren, Zeugen suchen etc. Das war das beste Entschuldigung dafür, warum man selbst kein Weizen einpflanzt und erntet. Die Bauern hatten auch keine Lust überfallen zu werden, sie brauchten Schutz - obwohl da so ziemlich egal war, unter wem sie lebten. Deswegen war es notwendig eine Macht über sich zuzulassen, damit diese jemandem Schutz bieten kann.
Ansonsten kann ich mir kaum die Notwendigkeit einer Macht über uns zu erdulden vorstellen. Wir wollen doch, daß sie immer besser wird - dabei wird sie immer willkürlicher.
Es fällt mir schwer, zu glauben, daß Heinson und Steiger - wie dottore behauptet - einen solchen Unsinn vertreten haben sollten. Als einzige sachlich-logische Erklärung dieses von dottore behaupteten, angeblichen Zusammenhanges zwischen arbeitsteiliger Produktion über den Eigenbedarf hinaus und"Herrschaft" offeriert er, daß der Mensch vor der Einführung des Abgabenzwanges sozusagen zu bequem war, über seinen Eigenbedarf hinaus zu produzieren.
Doch ich denke schon das es so war. Eine Räuberbande wird immer von Reichtum
angezogen, man überfällt auch keine leere Bank. Außerdem - was soll ich sagen -
ich schlage vor, Du machst mal Ferien auf dem Bauernhof - da findest Du die Erklärung von ganz alleine.
Der Mensch ist von Natur aus faul. Davon bin ich vollkommen überzeugt.
Aber er muß seine Bedürfnisse über seine Faulheit stellen, sonst verhungert er.
Er schuldet also seinen Biotop eine Leistung, damit er sich in diesem Biotop
behaupten kann - nun wollen es aber alle. Alle wollen essen.
Wer viel Futter produziert, muß sich auf Raub gefasst machen - wer wenig produziert muß Räuber sein um zu überleben. Die Natur des Menschen schafft also Konflikt - der ihm selbst vernichten würde - der Räuber müßte angreifen, der Bauer müßte sich laufend verteidigen. Deswegen war eine Organisation über dem Besitzer notwendig, um ihm zu schützen - er steuerte sie also - frei nach dem chinesischen Sprichwort: Der Krieg ist der Vater aller Dinge.
Besitz schafft also Angriffsfläche und gleichzeitig die Notwendigkeit der Verteidigung. Man kann sich nur in einer Organisation verteidigen, die Abgaben
erforderte - die"Organisation" mußte essen, sie war aber nicht so effizient
um es selbst zu produzieren und auch noch Waffen zu erfinden, und Wehrhaftigkeit auszuüben.
Daß der Mensch von Natur aus seine Überschüsse nicht teilen will, sieht man doch bereits an der Sexualität, es sei denn, Jemand hier im Forum zeigt mir einen Ehemann, der eine Ehefrau hat, derer sexuelle Bedürfnisse höher sind,
als die des Mannes, und dieser Mann dann freiwillig Jemandem fragt, ob er denn aushelfen könnte. Gegen Geld versteht sich. ;))))))))))
Dieser leicht von Thema abdriftender Aspekt soll darüber nicht hinwegtäuschen,
daß auch Treue und Moral eine regulierende Macht (Religion) notwendig machte.
Ich sage mal so: real müssen wir im Leben auf so vieles verzichten, was wir produzieren, daß es sich tatsächlich lohnt nur für sich selbst zu produzieren.
Viele sind doch gerade deswegen überzeugte Singles. ;)
Auch wenn Sex die schönste Nebensache der Welt ist - wollen wahrhaftig
Viele diesen nicht, weil es extreme Belastung bedeutet.
"Warum sollte er?", fragt dottore vollmundig!
>Diese Erklärung hat gleich mehrere Löcher! Erstens gibt es 'den Menschen vor der Einführung des Abgabenzwanges' überhaupt nicht;
aus den oben schon dargelegten Gründen! Seit es Menschen gibt, gibt es Herrschaft und damit auch Abgaben, haben wir festgestellt.
Widerspruch, Galiani viele Stämme hatten nichts weiter als Ältestenrat -
sie hatten keine Macht in dem Sinne, sie wurden aber als Entscheidungsträger
immer gewürdigt. Indianer zum Beispiel. Klar gab es auch da eine gewisse Teilung, den Bison jagen als Beispiel. Überschüsse wurden tatsächlich wohl auch produziert, aber es reichte nicht für immer.
Infolgedessen ist es müßig, darüber zu diskutieren, was die Menschen vor der Einführung des Abgabenzwanges gewollt oder nicht gewollt haben.
Gerechtigkeit wollten sie und Schutz um in Ruhe für sich selbst zu wirtschaften.
>Aber auch historisch und logisch ist diese Erklärung dottores unhaltbar:
>Analytisch zeigt sich zunächst, daß das ganze Handwerk und zahlreiche Produktionszweige, die es nach den Quellen auch bereits in der griechischen Antike gab, ihrer Grundstruktur nach gar nicht anders ausgeführt werden konnten als arbeitsteilig und über den Eigenverbrauch hinaus.
Wir diskuttieren hier aber immer noch über die Macht und ihre Interessen.
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Griechen, Römer etc. hatten kaum Feinde, dazu waren sie zu groß und mächtig. Aber sie sind es doch nur deswegen geworden, weil sie andere Zweige - wie Militär subventioniert haben. Das hat alles noch nicht mal ausgereicht - ein Grund dafür warum Sklaventum notwendig war.
>Nehmen wir etwa den Schuster, von dem Aristoteles berichtet und an dem er seine Auffassung vom Geld entwickelt: Der Eigenbedarf des Schusters ist genau ein Paar Sandalen alle zwei Jahre. Und was, bitte, soll der Schuster in der Zwischenzeit tun, nachdem er die Sandalen, die er für sich selbst benötigt, fertig hat? Ihm bleibt - Herrschaft hin, Abgabenzwang her - gar nichts anderes übrig, als weitere Schuhe zu produzieren und diese zu verkaufen.
Wie bitte? er könnte doch glatt in den restlichen 23 Monaten, Schweine,
Hähnen züchten Weizen einpflanzen, oder was gerade trendy war. Gäbe es bloß keine Bedrohung von außen, wäre es ihm scheißegal, ob Aristoteles barfuß
läuft.
>Oder:
>Ebenfalls bei Aristoteles findet sich die Geschichte vom Thales von Milet. Der kam dadurch zu einem Vermögen, daß er zutreffend auf eine günstige Olivenernte hoffte und so sehr viel Olivenöl produzieren konnte. Hat der gute Mann etwa sein Olivenöl selbst getrunken?
Er könnte seine Oliven auch verfaulen lassen über seinen Bedarf hinaus - wie die Russen die ihre Rekordernte einfach abgebrannt haben!
Dann wäre er nicht reich geworden, sondern gestorben! Natürlich hat er, was er nicht selbst brauchte, verkauft.
Wäre ansonsten Unnütz, aber wie gesagt, da er Ã-l für 2 Jahre hatte, könnte er sich von nun an, Weizenproduktion widmen. Er verkaufte es und ließ es besteuern, weil er dadurch andere Vorteile und damit Macht erlangte.
Ich bitte zu folgen: die Griechen waren ein Volk von sagen wir paar hundert Tausend Menschen - bis da ein Händler vorbeikam, war in aller Regel alles überproduzierte Weizen vermutlich verfault. Einen Terminkalender auf die Stunde genau, hatten die Jungs zu Anfang auch gar nicht. Es gab also keinen Anreiz Überproduktion zu machen. Höchstens einige Vorräte waren natürlich sinnvoll.
>Wie schon gesagt: Gewisse Berufssparten und Produktionszweige sind gar nicht denkbar, ohne eine arbeitsteilige Produktion über den Eigenbedarf hinaus.
Das ist korrekt. Aber womöglich gab es zu Anfang keinen Bedarf für bestimmte Produktionszweige. Wenn ich einkalkuliere, daß ich keinen Fernseher brauche,
brauche ich die gesamte Branche der vereinigten Fernseherhersteller gar nicht erst.
Und es ist nicht erkennbar, wieso Ursache für diese Berufssparten und Produktionszweige, ein herrschaftlicher Abgabenzwang gewesen sein sollte; etwa für Handwerksberufe oder für die Landwirtschaft.
Doch genau das ist erkennbar. Handwerkerberufe waren zum Beispiel notwendig um Zeit einzusparen, Zeit war notwendig um sich auf Krieg gegen immer bessere Feinde zu vorbereiten, oder schlicht und einfach zu vögeln wie die Otten.
Sorry für die Obszönitäten.
Wenn es aber keinen Krieg gab, und keine Feinde, und meine Produktion für mich ausreichte um mich und meine Frau zu ernähren und meine Kinder - habe ich diese Berufszweige gar nicht nötig gehabt, und schon gar nicht diese Produkte.
Ein sehr gewichtiger Aspekt für arbeitsteilige Wirtschaft könnte auch Sex sein, doch auch das habe ich mir auch schon verkniffen als Anreiz - denn nach dem 30-zigsten Lebensjahr hat man ohnehin sich schon die Hörner ausgestossen. ;)
>Wenn dottore sich jemals für die praktische Organisation von Produktionsprozessen interessiert hätte, so würde er wissen, daß die Arbeitsteilung und damit die Produktion über den Eigenbedarf hinaus ein Erfordernis der Produktivitätserhöhung war, im weitesten Sinne des Wortes also eine Folge des Strebens der Menschen, wohlhabend zu werden, und nicht eine Folge von Herrschaft, Macht und/oder von Abgabenzwängen.
Nein: es war klug damals wenig zu haben, oder daß darüberhinaus - zu bunkern.
Erst als die Feinde auftauchten, gegen den Du schutzlos da standest und die sich an Deine Frau solange rangemacht haben, bis Du gesungen hast, wo Du Dein Haben versteckt hast, entstand das Bedürfnis nach regulierender Macht, die
die Verbrecher in Zaun hielt, verfolgte und hängte.
Dummerweise organisierten sich Verbrecher zu immer größeren Truppen zusammen
was demnach alles andere nach sich zog, noch größeren Staat/Macht und deswegen höhere Abgaben. Dummerweise war die Macht nicht gerade rein. Prime Noctes
zum Beispiel - als Versicherungspolice für den Schutz, und"niedrige" Steuern.
Professor Ray Wild sagt beispielsweise (in"Mass-Production Management", Wiley 1972):"It [nämlich die Arbeitsteilung] had been adopted in Greece as early as the 4th century B.C., noticed in Venice by Marco Polo, and commented by Dante as far back as the 1260s." Und Gustav Schmoller hat der Entwicklung der arbeitsteiligen Produktionsweise ein Gutteil seines Lebenswerkes gewidmet, ohne daß er je auf einen Beleg dafür gestoßen wäre, daß dieses Phänomen direkt oder indirekt etwas mit"Herrschaft","Macht" oder"Abgaben" zu tun hat.
Womöglich suchte er nicht nach Spuren der Macht. Ein Gebilde das wir über uns tolerieren und ihren Schutz benötigen - ist nicht unbedingt ein Thema
nach der unter Proffessoren sauber gesucht wird - letztendlich leben sie doch von dieser Macht.
>Ja, man könnte sogar sagen, daß es sich gerade umgekehrt verhält, wie dottore behauptet. Das Phänomen der"Eigenbedarfsdeckungswirtschaft", also das, was die moderne Ã-konomie als durchaus rückschrittliche"Verkürzung der Produktionsumwege" (u.a. Samuelson) bezeichnet, ein Phänomen, das zur Verarmung der Menschen führt,
Es ist rückschrittlich - keine Frage. Aber ohne Raub, Mord, Vergewaltigung
gäbe es keinen Grund dafür mehr herzustellen. Im Gegenteil zu Dir meine ich -
Bedürfnisse müssen erst gedeckt werden - wenn sie als Probleme erst gelten.
Wenn Du nie einen Fernseher gesehen hast, wirst Du ihm auch nicht brauchen.
Wenn es einen Mangel an Schutz, Wehrhaftigkeit gibt wird man es organisieren.
Gibt es ihm nicht - oder gibt es keinen Bedürfnis sich zu wehren, werden die Menschen immer weiter auseinanderdriften - genauso wie es in unserer Gesellschaft der Fall ist. Anstatt in dem freiheitlichsten System der Welt,
der selbst sexuelle Exzesse gelassen sieht, die Möglichkeit noch reicher zu werden als man ist zu wirtschaften - verkommen wir lieber in unserer Einsamkeit,
verzichten aufs Heiraten, Kinder, Sex und all die Dinge, die früher undenkbar waren. Wir kommunizieren nicht einmal ernsthaft miteinander - messen Menschen
mit einem Maßstab - vorgefertigter Meinung.
Wie kommt das? wir brauchen es nicht und empfinden den Leistungszwang um das alles zu unterhalten als lästig. Das können wir uns auch schon fast leisten - sorry! wir glauben, wir können es uns leisten.
beobachten wir vor allem in totalitären und autoritären Herrschaftssystemen.
Bei uns aber auch, aber nicht so dezent.
Beispiele: Die früheren Staatshandelsländer, das heutige Nordkorea oder die"Eigenbedarfsdeckungswirtschaft" im frühen Mittelalter mit seinen rigiden Herrschafts- und Abgabensystemen.
>Dottores Analyse setzt, wenn ich ihn recht verstehe, vor allem beim Edelmetallgeld an. Und weil Gold und Silber, der Natur ihres Förderprozesses entsprechend, natürlich immer mehr oder weniger vom Herrscher dominiert waren, gelangt er zu seiner seltsamen neuen Theorie.
Die Theorie ist keineswegs seltsam - sie ist vollkommen überzeugend, wenn
man dottores Postings in Erinnerung hat. Gold zum Beispiel: die einen nennen es gelber Kacke die anderen verherrlichen es. Einen Wert hat das aber nicht.
Aber: warum schmückte die eine Seite der Münze immer der Machtinhaber und die andere der Staat als Beispiel? Weil man so den subjektiven Eindruck vermittlen konnte, daß dieser Mensch ein Symbol der immer ersehnter Gerechtigkeit und Ordnung war. Ansonsten hätte Gold keinerlei Bedeutung. Die These ist neu für das Forum, nehme ich an. Gold war aber Edelmetall, und so sah man den Menschen
dort auch als Edel und notwendig: drei Symbole der Menschheit in einer umlauffähiger Münze. Ein Geniestreich - schaue Dir deutsche Münzen an:
Schlagwort:"Einigkeit und Recht und Freiheit" ein Ziel der absolut edel erscheint es sei gewünscht - und subjektiv beeinflussen. Selbst Sta(h ;))lin hatte dazu eigene Meinung: Tausend mal wiederholte Lüge wird zur Wahrheit.
Sobald wir uns allerdings anderen Währungsordnungen zuwenden, etwa der Komplementärwährung in Argentinien (die sogar entgegen dem Herrschaftssystem eingeführt wurde), den privaten Währungssystemen wie in Wörgl und wie sie auch heute wieder überall aus dem Boden sprießen, dem Muschelgeld oder der Zigarettenwährung in den Kriegsgefangenenlagern nach beiden Weltkriegen, kommt dottore mit seiner alles Bisherige umwälzenden neuen Geld-Theorie ins Schleudern: Alle diese Beispiele gelten angeblich nicht, wie er sagt! Sie sind zwar - das gibt selbst er zu - keineswegs ein Produkt der Macht, aber man könne mit solchem Geld keine Abgaben bezahlen u.s.w. (was beim Muschelgeld sogar zweifelhaft ist!); - als ob das irgendwas mit den logischen Fundamenten zu tun hätte, auf denen seine neue Theorie beruht, eben daß nämlich"die Macht die Mutter des Geldes" sei.
Überlege Dir doch mal warum man das Arschloch den Staatsführer Argentiniens
nicht mehr sehen will, und lieber zu Muscheln greift: Die Macht hat hier ihre Macht eingebüßt, der Bürger revoltiert - der Schuldenzwang ist aber gar nicht weg!!!!!!!!! Galiani! Argentinien ist ihre Schulden nicht los!!!!
Und niemand will ernsthaft mit seinem Zigarettengeld, Muschelgeld den verhaßten Staat entschulden, der ihm gerade restlos ohne Vorwarnung beraubt hat.
Gruß.
P.S.: Du bemühst Dich klar hierarchisch die Macht unter die Marktwirtschaft einzuordnen. Du bleibst Deinen Ansichten zutiefst treu. Ich denke um dottores Machttheorie zu verstehen, mußt sie selbst als marktwirtschaftliches Gut und Bedürfnis verstehen. Du solltest aber auch einkalkulieren, daß sie ein TROJANISCHES PFERD ist und ein Chameleon auch noch dazu.
Moderne Räuber haben auch bereits längst erkannt, daß sich der Raub mit Krawatte und weißen Hemd besser rentiert als Einbruch - ggf. wird es nicht verfolgt - denn über diese Macht, steht keine Macht - nur noch Wunschdenken
in Form von Idealismus: Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und vögeln. ;)
Gruß
Gruß
<center>
<HR>
</center> |