Amerikanische Volksdiktatur.
Du hast mich gefragt warum die UdSSR aufgelöst worden ist. Meine Sicht ist einfach. Die Russen haben in den Jahren 1980 - 1990 ihren Einfluß auf ihre Wasallstaaten verloren. Zweitens: in Gegensatz zu Meinung einiger Wirtschaftswissenschaftels des Westens, konnte der Kommunismus der Gefahren,
der Deflation und Inflation, aber auch der Konjunkturschwankungen
überhaupt nicht entkommen - selbst bei spitznemäßigster Planwirtschaft.
Der Kommunismus schuf keine neuen Produkte, aber auch keine neuen Bedürfnisse.
Und wenn er sie dann doch geschaffen hat, (Autos) dann reichten die geschaffenen
Produktionskapazitäten nicht einmal dafür um ein Zehntel der Nachfrage zu decken.
Dottore hat soeben herausgegraben daß Rußland bei USA Schulden hatte in der Höhe von 100 Milliarden US-Dollar.
Ich bin mit der Zahl einverstanden, halte sie gar für zu niedrig. Polen hatte
beim Systemwechsel angeblich 40 Milliarden US Dollar Schulden.
Also die Gründe für den Untergang der UdSSR liegen eindeutig in der Mißwirtschaft, massiver Waffenproduktion als Abwehrmassnahme, wodurch
Versorgung in allen anderen Bereichen langsam aber sicher zu Gunsten
der Militärs aufgegeben worden ist.
Das entgültige aus, zeichnete sich dann ab, als Polen 1988 in freien
Wahlen entgültig aus der Wasallstaaten der Russen ausgestiegen sind.
Natürlich machten es dann gleich die Tschechien, die Ungarn, Jugoslaven
und alle anderen nach.
Plötzlich sah sich Rußland mit einer Sache konfrontiert (die Gorbatschow scheinbar überhaupt nicht verstanden hat) - den Russen sind sowohl
zahlreiche Märkte, wie auch Versorgungsgrundlagen (Zwischenhandel mit
Wasallstaaten praktisch binnen eines Jahres zusammengebrochen.
Plötzlich entstand für die Plamwirtschaft der UdSSR die bittere Notwendigkeit
neu zu planen und sich neu zu organisieren, oder die Märkte freizugeben.
Sie entscheiden sich für das zweite, und es ist einfach zu verstehen warum.
Während jenseits der russischen Grenzen Humankapazitäten von etwa
150 Millionen Menschen weggebrochen sind und die Versorgung zusammenbrach -
Polen hat an Rußland wesentlich weniger Kohle geliefert (Produktivität
der Kohlegruben viel von 80% auf 20% innerhalb eines Monats) Bei Eisen etc
durfte es sich genauso verhalten.
Damit standen etliche Fabriken Rußlands da und waren unterversorgt.
Lassen wir für einen Moment noch die Variante Eins durchspielen.
Wir nehmen an die Russen würden zu Selbstversorgung greifen und weiterhin
Hammer und Sicher über den Köpfen schwingen lassen.
Was wäre denn die Folge davon? Nun das ist ganz einfach: Rußland müßte erneut
alle Gesetze einführen die Wal in seinem Posting als allgemein geltend
bezeichnet. Wieder Zwangsumsiedlungen wie 1919, etc.
Das war aber seit 1957 immer wieder reduziert worden, es gab zwar viele
Vorschriften sie galten aber nur als Pro Forma. Ja es stand auf dem Papier.
Selbst wenn es die Russen gemacht hätten - hätte es lange gedauert bis
die sozialistische Produktion wieder ansteigt und die Nachfrage einigermaßen
gesichert ist - es gäbe bestimmt wieder Reglementierungen mit Tagesrationen
etc - (Polen hat es ja bereits 1991 versucht).
Der Grund warum Rußland und Sozialismus und Kommunismus das zeitliche gesegnet
hat, ist in Wahrheit - und meiner Meinung nach - darin zu suchen,
daß:
- es stufenweise Reisefreiheit eingeführt wurde ------>
neue Bedürfnisse wurden geweckt (Wareneinfuhr) ----->
kritische Sichtweise gegenüber dem Sozialismus (schau
an was die für Autos haben, und was wir haben);
- der letzte Satz führte zum Streiks, und die Streiks zu
Unterversorgung - das war wie der Planwirtschaft auf den
Plan die Tinte ausgießen;
- anschließend Mangel an Waren und jede Menge Geld in
der Tasche, die sozialistische Führung beginnt die Mängel
mit zunehmender Privatversorgung zu decken und dummerweise
beginnt die Privatversorgung ganz neue Bedürfnisse zu wecken;
Folge das Volk rebelliert, beginnt Schwarzhandel und Devisenspekulationen,
Niemand mehr hält sich an irgendwelche Gesetze und Verbote und natürlich
wird das alles von der Führung geduldet.
Der Westen steigert noch mal das Ganze mit den angeblichen Hilfen wegen
der chronischer Unterversorgung in Nahrung - so zum Beispiel hat Bundesrepublik Deutschland den Polen im Jahre 1986 etwa 10 Millionen Tonnen Weizen geschenkt.
Im Westen glaubt jeder ab jetzt - in Polen herrscht Hungernot die Propaganda läuft wie am Schnürrchen. Inzwischen stellt sich aber heraus, daß die polnische
Landwirtschaft doch hohe Überschüsse hatte - und nicht genügend Märkte. Polen verkauft das westliche Geschenk zu einem/viertel des sozialistischen Preises
wieter nach Rußland.
Da die überschüssige Produktion der Landwirtschaften nicht verkauft werden kann
geht es den Bauern schlecht. Und so weiter und sofort. Das Land versinkt im wirtschaftlichen Chaos. 1988 gibt es erste freie Wahlen in Polen. Bereits 6 Jahre später gewinnt die Linke wieder deutlichst. Doch da gibt es keinen Kommunismus mehr.
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Du hast gefragt ich habe geantwortet. Der Sozialismus und Kommunismus könnte sich vermutlich durchaus ober Wasser halten, wenn er nicht auf einen Wettbewerb gegen amerikanische Rüstungsindustrie eingehene müßte, wenn er einen Wettbewerb
im Handel mit etlichen Grenzländern Rußlands nicht zu bestimmten Zeitpunkt verloren hätte. Der Krieg in Afghanistan offenbart russische Schwächen, und zwingt langsam und beständig die russische Fürhung umzudenken.
Die Wahl Gorbis - war in übrigen ein Bruch mit dem Wachsfigurenkabinett, Gorbi
war ganz sicher nicht 1919 dabei, als bestimmte Rechtseinschränkungen erfolgten.
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Also nochmal kurz und bündig die Ursache: er konnte sich nicht gegen den Kapitalismus behaupten, und wenn er das denn gewollt hätte, müßte er tatsächlich zu einem großen faschistischen Arbeitslager werden. Der schlaffender russischer Bär war also von Anfang an an seinen Grenzen in den Kampf verwickelt, ganz egal welcher Art. Wirtschaftlich, militärisch und
auch propagandistisch. Er war von Wölfen gehetzt, hat er einem die Stirn geboten, schon hat ein anderer von der Seite zugebissen.
Die schlechte Nachricht lautet: er ist nicht tot, und wird irgendwann
demnächst wieder entdeckt - aber ganz sicher nicht im Osten.
Honecker sagte mal, die letzte Schlacht des Sozialismus gegen Kapitalismus
wird nicht in den Grenzen des Warschauer Pakts geschlagen. Das wird schon stimmen.
Gruß.
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