>ist sie an sich noch lange nicht gleichbedeutend mit dem"Weg zur Knechtschaft". Indem Sie Liberalität und Demokratie zu Steigerungsformen von Unterdrückung und Unfreiheit umdeuten, verdrehen Sie den Sinn dieser Worte in Ihr Gegenteil.
>
>Hallo
>Ich empfehle ein paar Seiten Ferdinando Galiani zu lesen:
Verehrter Galiani,
wir haben es bei Ferdinando Galiani mit einem"Fürstenspiegel" zu tun. Also einer Anleitung für einen Herrscher, gut und weise zu handeln.
Zur Zeit Galianis gab es in keinem größeren Staat Europas eine Demokratie.
>
>»Ziel jeder Regierung muß sein«, stellt Galiani fest (341), »das Leben der Bürger glücklicher und erstrebenswerter zu machen.«
Galiani meint die Regierung eines Fürsten. Nicht die sich aus der Demokratie ergebende.
>Humanes, liberales Regieren, auch"demokratisches" Regieren, bedeutet also die Sicherung der höchstmöglichen Lebensqualität für den einzelnen Menschen in der Gesellschaft; was Sie, verehrter dottore, mehr und mehr zu vergessen scheinen.
Demokratisches Regieren führt aufgrund des darin implizierten Machtgewinnungs-Mechanismus (mehr versprechen als man gleichzeitig von der Gesamtheit der Bürger abfordert, Verteilung hin oder her) automatisch zu den beschriebenen Abläufen. Alles ist unter dem Demokratie-Regime gefallen: Lebensqualität, Liberalität, Humanitas. Dieses nicht sehen zu können, ist mir rätselhaft.
>Verliert eine Regierung dieses Ziel aus den Augen, mißbraucht sie ihr Mandat und sollte - was in einer freien Demokratie eben möglich ist - abgewählt werden.
Die Abwahl in einer Demokratie erfolgt nach dem Mechanismus"Mehr Verspechen als Staat und Bürger halten können".
>(Nur, wenn die Bürger so verquer denken, daß sie Machtmißbrauch für weitgehend richtig halten - und Ihre dialektische Spielerei, wonach Demokratie und Liberalität die hinterhältigsten Steigerungsformen von Herrschaft und Unfreiheit seien, erzieht die Menschen in diese völlig falsche Richtung! - wählen sie eine solche Regierung eben NICHT ab! Aber immerhin könnten sie es in einer Demokratie. In einem Sklavenstaat kann man das nicht!)
Es geht nicht um dialektische Spielchen, sondern um Beschreibung des demokratischen Ablaufs. Der liegt seit der Antike fest.
>Galiani schreibt weiterhin:
>Insbesondere beim Austausch der »Früchte ihrer Arbeit« müssten die Leistungsbereiten darauf achten, daß nicht »der Faulpetz, der seine Arbeit der Gemeinschaft vorenthält, auf Kosten der anderen schmarotzen« kann. Als Leistungsanreiz ist »die Belohnung besonderen Fleißes durch ein Mehr an Wohlstand« wichtig.
Da Arbeit ="Arbeitsleid" (von Mises) ist es das Ziel der jeweiligen Opposition dadurch an die Regierung zu kommen, dass sie verspricht, dieses Arbeitsleid möglichst zu minimieren. Dies gilt auch für"Wohlstand", der nichts anderes bedeuten, als ihn letztlich ohne (weitere) Arbeit zu nutzen.
Der heutige Wohlstand wird zuvörderst in Geldvermögen gemessen. Diesem steht in gleicher Höhe eine Geldverschuldung gegenüber, was die Lage der Schuldner in dem Maße verschlechtert, in dem das Geldvermögen steigt. Der Trick der Demokratie besteht darin, den Schuldner auszublenden, indem der Staat nicht konkret angibt, wer die Staatsschulden (die Geldvermögen der Bürger sind) letztlich schuldet.
>(Hier liegt, wie schon erwähnt, zumindest eine der Triebfedern für die Steigerung der Produktivität, die nur durch Arbeitsteilung zu erreichen ist. Und Arbeitsteilung macht Geld notwendig! Ich leugne nicht, daß daß die Krakenarme der Macht sofort nach dem Geld greifen, sobald es existiert, aber die Ursache des Geldes ist nicht die Macht, sondern das Streben der Menschen, wohlhabend zu werden. Aber ich beginne mich zu wiederholen...)
Es gibt kein"praeexistentes" Geld, aus dem sich die Macht dann behutsam bedient. Die Macht schafft das Geld. Sie ist der Gläubiger ex Abgabenmonopol. Das Abgabenmittel ist das Geld (ex Geldmonopol).
>»Jedenfalls werden sich Menschen«, sagt Galiani weiter (341),
>»nur unter Gewalt und psychischem Zwang einer Gesellschaftsordnung unterwerfen, die diesen Ausgleich nicht zu leisten vermag. Denn sie betrügt viele Menschen um ihre Chance, »glücklich und besser leben« zu können - eine visionäre Vorahnung autoritärer und totalitärer Herrschaftssysteme in denen die freien Menschen versklavt werden sollten!
Da Galiani keine Demokratie untersucht hat, sondern den klaasischen Fürstenstaat, ist ihm entgangen, dass Demokratie nur ein äußerst geschickt getarnter Weg in Richtung auf ein autoritätes und totalitäres Herrschaftssystem ist.
>(Das ist der Gegensatz: Mehr Markt - mehr Freiheit! Demgegenüber: Abschaffung von Liberalität, Freiheit, Markt, Demokratie - Sklaverei! Diesen Unterschied verkleistern Sie verbal! Das ist die berühmte"Sünde wider den Geist", die gemäß der Bibel und im Gegensatz zur gesamten christlichen Lehre weder im diesseitigen, noch im jenseitigen Leben vergeben wird! Vorsicht also, Benediktiner-Schüler!)
Ich kenne meine Religion.
>Und wenn es noch einer Erhärtung bedürfen sollte:
>Es kann »keinen sauberen Staat geben und kein Glück«, wenn man zuläßt »daß jemand etwas von seinem sauer verdienten Geld ausgeben muß oder verliert, ohne dafür irgendeinen Genuß zu erhalten«
Welche Genuss erhält der Bürger für seine aktuellen Abgabenleistungen (Steuern) udn für die auf ihn zukommenden (Staatsschulden)?
Da die Abgabenlast (aktuell und noch kommenden) ununterbrochen gestiegen ist, müsste der Genuss in der Gegenwart geradezu grenzenlos sein. Was indes nicht der Fall ist.
>(Das gilt natürlich auch für die Geldvergeudung in einer heutigen Demokratie!)
>Das ganze läuft letztlich auf die Frage nach der geeigneten Methode hinaus, mit der die relativen Werte der jeweils ausgetauschten Guter am besten zu ermitteln wären Diese sollten »ausschließlich auf der Basis der allgemeinen Übereinkunft am Markt bestimmt werden« (350), und zwar auf der Grundlage von Freiwilligkeit.
Es geht nicht um die Vorzüge einer freien Wirtschaft. Die kenne ich bestens. Es geht darum, dass die freie Wirtschaft in einer Demokratie systematisch ausgehöhlt und vernichtet wird.
>Wenn es aber - so wie es mehr und mehr offenbar Ihre Vorstellung ist - keinen Markt gibt, gibt es auch keine Freiwilligkeit und damit keine Freiheit. Sie dagegen sehen es offenbar gerade umgekehrt: Je mehr Freiwilligkeit, um so mehr Herrschaft, Macht, Zwang und Unfreiheit. Ich verstehe Sie nicht...!
Der freie Markt ist das beste Mittel, um herrschaftlichen Zwang usw. möglichst lange zu entkommen. Die Macht sagt: You can run, but you can't hide yourself. Sie sollten das in größerem zeitlichen Kontext sehen.
Als es mit den Machthabern des 18. Jh. zu Ende ging, versuchte man noch schnell"mehr Wirtschaftsfreiheit", sozusagen als dernier cri einzuführen. Sie kennen doch Galiani und seine sonstigen Schriften.
Nehmen wir Preußen: Die Liberalisierung zu Beginn des 19. Jh. war doch keinen Wohltat, die man den Untertanen angedeihen lassen wollte. Es war ein Machterhaltungsmittel. Es kam im Kaiserreich auf seinen Höhepunkt und dann war's vorbei.
Die Staatsquote unter Wilhelm II. lag bei 12/15 %. Heute?
<font color="FF0000">Die Wirtschaft war damals um ein Vielfaches freier als sie es heute ist.</font>
Im Kaiserreich keine Umsatzsteuer (die kam als Kriegsteuer 1916 mit 2 Promille!), die Einkommensteuer war minimal.
Es macht keinen Sinn, an historischen Fakten vorbei zu diskutieren.
Frage: Wären sie lieber Unternehmer in einem Kaiserreich mit einer Staatsquote von 15 % oder in einer Demokratie mit 50 %? Wo würden Sie sich freier fühlen?
>Jeder Kauf und Verkauf ist, wie Galiani weiter und ergänzend ausführt, im Prinzip ein Vertrag - und Verträge beziehen ihre »Rechtskraft aus einer freien Übereinkunft« (242, 243) »Gesetze (sind deshalb) bei Verträgen nur dazu nötig, um den erzielten Konsens durchzusetzen und Betrug und List daraus zu verbannen «
>(Sie dagegen meinen, daß hier eine hinterhältige"Macht" zum Schaden der Menschheit wirkt! Das ist, - verzeihen Sie bitte, - Quatsch!)
Die Macht lacht, denn sie weiß, dass ihre"Hinterhältigkeit" sich nicht auf Macht und Zwang selbst bezieht, sondern nur auf deren Verkleidung.
>Zur Freiheit gehört die freie Vereinbarung, die »vom Konsens zweier Parteien abhängt. Kein Gesetz kann jemandem vorschreiben, was ihm gefallen soll oder was er benötigt. Und kein Gesetz sollte jemanden zum Kauf zwingen oder ihm die Freude am Besitz einer Sache vergällen. Der Parteien-Konsens, der der Vater der Preise ist, ist eine natürlich gewachsene Sache, Gesetze würden da nur Sand ins Getriebe streuen.« (242) Kurz gesagt »Das Volk trifft immer das Richtige, wenn man es in völliger Freiheit gewähren läßt« (245)
Wieviel wirtschafts- und marktrelevante Gesetze gabs zu Galianis Zeiten? Mehr als ein Dutzend? Kaum. Heute haben wir Tausende, Gesetze und Verordnungen. Fragen Sie einen aktuelle tätigen Unternehmer!
>
>Das gefällt Ihnen und den anderen Kritikern unserer Marktwirtschaft, denen die Freiheit vielfach kein Anliegen ist, zwar sicher nicht. Doch Galiani begründet seine Ansicht unwiderlegbar und auch anhand von Beispielen aus seiner Heimat »Die Preise vieler Waren, auch solcher, die lebensnotwendig sind, »sind bei uns nicht geregelt«, sagt er »Das führt aber keineswegs zu Preisschwankungen oder anderen Erschwernissen. Obwohl die betreffenden Waren teilweise aus dem Ausland stammen und allen möglichen Wechselfällen unterworfen sind, muß man feststellen, daß die Nachbarländer trotz unzähliger Vorschritten daran Mangel leiden, während wir trotz unserer spärlichen gesetzlichen Regelungen ausreichend mit diesen Gütern versorgt sind« (242)
Alles richtig. Wie sind heute Preise geregelt? Kalkulieren Sie einen Liter Bezin! Wie hoch ist (einschließlich der OPEC-Steuer) der Staatsanteil?
Wie hoch wäre zu Galianis Zeiten der Benzinpreis gewesen?
>Zwei Jahrhunderte später wird der 1991 verstorbene Nobelpreistrager Friedrich August von Hayek Galianis Argumente erneut aufnehmen und logisch weiterentwickeln. (Und glauben Sie mir: Hayek ist weder ein"Didel-dum-dei-Ã-konom", noch verwechselt er"Besitz und Eigentum", noch ist es zu rechtfertigen, wenn Sie sich mit flüchtig hingeworfenen Bemerkungen über seine Gedanken lustig machen. Sie mögen damit im Forum einige Lacher auf Ihre Seite ziehen. Wirklich ernst zu nehmen ist derartiges aber nicht!)
Hayek hat - außer anderem - das Phänomen der Macht und des obrigkeitlichen Zwangs auf den Wirtschaftsablauf nur im"ordnenden" Sinn begriffen. Aber nicht im preis- und produktionsabhängigen Ablauf.
>Zugegeben: die vom konservativ liberalen Ordnungsideal versprochene höchstmögliche Lebensqualität ist natürlich nicht nur eine Frage gerechter Preise, Löhne und des materiellen Wohlstandes. Ein »gutes Leben« besteht vor allem anderen darin, durch geeignete Spielregeln sicherzustellen, daß sich die Konkurrenz der Menschen um die knappen Güter auf zivilisierte Weise abspielt und nicht in eine Welt voll Mord, Totschlag, Diebstahl, Betrug und Zwecklüge mündet.
Dafür reicht ein Strafgesetzbuch aus. Das wir ein Mal beschlossen und fertig. Wozu gibt es Tausende von Gesetzen und Verordnungen, die in den ferein Wirtschaftsablauf eingreifen und obendrein ununterbroch geändert werden? Allein Brüssel fabriziert täglich Dutzende von"Verordnungen".
>Was nottut, ist ein respektierter Regelkonsens, in dessen Rahmen sich dieser Wettbewerb der Menschen abspielt. Und hierfür sind zugegebenermaßen Regeln erforderlich. Aber das sind doch unbestreitbar ganz andere Regeln als die, denen sich ein versklavter Mensch beugen muß!
Der Staat hat die Tankstellen, die Lohnbüros, die Supermärkte die Schnapsfabriken, die Zigarettenfabriken als Sub-Finanzämter versklavt. Hätten wir eine freie Wirtschaft in einer freien Gesellschaft, würde jeder Bürger sämtliche Steuern selbst deklarieren.
Der Bürger ist längst Staatssklave, bezogen auf das, was die Staatsmacht wirklich will, weil sie es zum Machterhalt braucht: Zwangsabgaben.
>Wie aber steht es mit den Regeln, denen sich auch der freie Bürger unterwerfen muß? Sind sie vielleicht ein Hintertürchen, durch das der Liberale die Menschen dennoch versklavt?
Ich bitte nicht auch noch das Strafrecht mit dem Privatrecht zu vermanschen.
>Die Freiheit der Bürger ist, wie Galiani richtig bemerkt, »das Werk einer guten Regierung« (386). Und diese muß Regeln erlassen.
Die Freiheit ist längst zur Unfreiheit mutiert - das Werk der Regierung, die sich an der Macht halten will.
>Natürlich gibt es ein Spannungsfeld zwischen Individuum und Staat zwischen Freiheit und Ordnung. Eine liberal konservative Konzeption steckt den Rahmen ab, innerhalb dessen jeder Mensch sein eigenes Glück suchen kann, so, wie er es versteht. Wenn das Leben indes so eng mit Freiheit zusammenhängt, dann ist der Vorwurf jedenfalls erledigt, der Liberale wolle die Menschen heimtückisch und durch die Hintertür versklaven.
Der Liberale hat sich nur auf den Markt kapriziert. Darüber muss nun wirklich nicht diskutiert werden. Der Liberale hat aber die per definitionem illiberale Macht übersehen.
>Außerdem (und auch wieder im Gegensatz zum Sklavenstaat, in dem eine solche Überlegung unmöglich wäre): Übernommene Pflichten sind für die Bürger nur dann von Wert, tragen nur insofern zum »guten Leben« bei als das, was die Menschen vom Staat erhalten, - alles in allem - mehr wert ist, als das, was sie dafür opfern müssen, »In einer Staatsgemeinschaft wird jede Last, die irgendwem auferlegt wird, entweder von allen getragen, oder der, an den sie gehängt wurde, reißt ab und versinkt« (399).
>(So Ihre - berechtigte - Kritik, die Sie offenbar an der heute praktizierten Form der Demokratie üben. Aber indem Sie die Demokratie als Ganzes dafür verantwortlich machen, schütten Sie das Kind mit dem Bade aus.)
Die Demokratie ist das Bad, in dem wir sämtlich ertrinken werden.
>Unbedingt aber muß der Staat jedenfalls sicherstellen, daß »die Fleißigen belohnt und die Nachlässigen mit Verlusten bestraft werden. Wäre es anders, wenn also eine Klasse von Menschen ständig Verluste erlitte, würde sie die Lust an ihrer Tatigkeit verlieren und sie aufgeben, und so würde der Fluß der gesamten Wutschaft ins Stocken geraten« (133)
Wie wahr. Wie war das noch Mal mit dem"Leistung soll sich wieder lohnen"? Fragen Sie einen guten Facharbeiter, der mit mehr als 50 % Abgaben belastet ist!
>(So sehen die Tatsachen aus, dottore! Sie mögen an meinen Beispielen - niedrige Produktivität im: Mittelalter, in Staatshandelsländern, während der Sklaverei - noch so rechthaberisch herumdeuteln, sie mögen Nordkorea für ein ach so überlegen produktives Land und Hayek für einen Vollidioten halten. Tatsache bleibt doch, daß Zwang in konträrem Gegensatz zur von Ihnen vertretenen Theorie keineswegs die Produktivität und Arbeitsteiligkeit fördert, sondern sie unterbindet. Sie wissen das!
Wir reden nicht über das relativ Bessere, da es darüber nichts zu bereden gibt, weil es sich von selbst versteht. Wir reden über das maximal freie System, das die Macht (in ihrem eigenen Interesse!) zuläßt und dessen Weg: Dieser ist nur länger als der kurze (Direktzwang). Er endet jedoch aufgrund des Demokratie-Mechanismus in der selben Diktatur, aus der die anderen erst gar nicht herausgekommen sind oder heraus kommen wollten.
Alles nur eine Zeitfrage!
>Und, wenn Sie mir in wortreichen Postings das Gegenteil beweisen wollen, so ist das pure Rechthaberei im Wissen, daß die von Ihnen vertretene Position unhaltbar ist. Aber es ist auch"Volksverführung"; nur um Ihren Standpunkt zu retten!)
Hier wird niemand zu nichts verführt. Hier werden nur Gedanken vorgetragen und es wurde die These formuliert, dass jegliches"System", hinter dem ein ultimativer Zwingherr lauert (Herrschaft, Macht, Staat) sich selbst zerstört, nur eben Herrschaft, Macht, Zang und Staat nicht.
Warten Sie die kommenden Dinge ab und Sie werden staunen!
>»In den Herzen der Menschen lebt die Überzeugung«, sagt jedenfalls Galiani, »daß sie allein Herr und Richter ihrer eigenen Angelegenheiten sind. Deswegen wird jedes Gesetz mißachtet und mit Füßen getreten, das den Staatsbürger dieser Verfügungsmacht berauben will. Sofern es nicht gegen die Vernunft und die natürliche Gerechtigkeit spricht, eine derartige Vorschrift zu übertreten, bleibt sie mit Sicherheit wirkungslos, wenn es nur einigermassen einfach ist, sie zu verletzen.«
>(So sieht es aus, dottore!)
>Und: »Die Lebenserfahrung lehrt: Überall dort, wo Frieden, zuträgliche soziale Verhältnisse und Freiheit herrschen, findet man auch Reichtum und Glück« (399) Dabei liegt die Betonung sehr deutlich auf den Grundpostulaten Gerechtigkeit und Freiheit, die für alles andere eine unerläßliche Voraussetzung sind.
Dass sich Gerechtigkeit und Freiheit gegenseitig ausschließen, kann nicht bezweifelt werden. Entweder wir haben das Recht auf Freiheit oder das Recht auf Gerechtigkeit (Umverteilung).
»Es gibt, wie mir scheint, nichts Ungeheuerlicheres, als daß wir Menschen unseresgleichen der Freiheit berauben. Ich wünschte, ich hätte eine außergewöhnliche Redegabe, um dieser Leidenschaft die ich für die Menschheit empfinde, entsprechenden Ausdruck geben zu können « (214)
Diese Leidenschaft ist mir nicht fremd. Jahrzehntelang habe ich für Freiheit optiert und sie gepredigt. Niemand erhob lauter seine Stimme als ich. Nur leider hatte ich das Urübel des herrschaftlich ausgeübten Zwangs in seiner jedes freiheitliche Wirtschaften auf Dauer beendenden Funktion übersehen.
>Auch ich würde mir das wünschen!
>Dies, verehrter dottore, in Ihr Stammbuch.
Mein wirtschaftsliberales Stammbuch ist voll. Ich habe mehr Dankesschreiben und Zusprüche aus liberalen Kreisen darin als Sie ahnen. Auch von Ihnen!
Jetzt ist ein neues Stammbuch angelegt. Das Anti-Macht, -Zwangs, -Gewalt-, Herrschafts- und Staats-Stammbuch.
Über eine Eintragung Ihrerseits wäre ich erfreut.
Gruß!
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