-->Telefone bei Versicherungen laufen heiß - Flut-Schaden noch unklar
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bei den Versicherungen stehen die Telefone wegen der Hochwasserkatastrophe in Deutschland nicht mehr still. Allein beim Marktführer Allianz <ALV.ETR> rufen täglich mehr als 2.500 Menschen eine der extra eingerichteten Hochwasser-Hotlines in Ostdeutschland an. Bislang seien allerdings relativ wenige konkrete Schadensmeldungen bei der Allianz eingegangen, sagte ein Sprecher am Freitag in München. Der genaue Schadenshöhe des Hochwasser lasse sich daher derzeit noch nicht absehen. Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück rechnet in diesem Jahr in Deutschland mit einem Versicherungsschaden durch Unwetter und Hochwasser in Höhe von mehr als 450 Millionen Euro.
Normalerweise liegt der versicherte Schaden durch Unwetter in Deutschland nach Angaben der Münchener Rück bei 300 bis 500 Millionen Euro im Jahr. Durch das verheerende Hochwasser in Ost- und Süddeutschland werde in diesem Jahr die Obergrenze dieser Spanne erreicht oder möglicherweise auch übertroffen. Dennoch sei die Situation für die Versicherung keine Katastrophe."Die finanzielle Betroffenheit ist überschaubar", sagte er. Der Schaden für die Versicherungen hält sich vor allem deshalb in Grenzen, da viele der Geschädigten nicht gegen Hochwasserschäden versichert sind. Der tatsächliche Schaden durch Unwetter liegt dadurch wesentlich höher als der Versicherungsschaden.
UNTERSCHIEDE IN OST UND WEST
Die Chancen auf Schadenersatz von der Versicherung sind in Ost und West unterschiedlich."Die Leute in den neuen Bundesländern sind im Vergleich zum Westen relativ gut abgesichert", sagte der Sprecher der Allianz. Allein in Sachsen und Thüringen hätten rund eine Million Haushalte eine so genannte Haushaltversicherung bei der Allianz. Diese beinhalte im Gegensatz zur normalen, im Westen üblichen Hausratversicherung auch die Übernahme von Hochwasserschäden. Diese Verträge hatte die Allianz nach der Vereinigung übernommen.
Beim Abschluss eines neuen Vertrages können sich die Anwohner in Hochwasser gefährdeten Gebieten hingegen meist nicht gegen Überflutungen versichern. In diesen Regionen sei eine Überschwemmung nicht mehr eine Frage von Wahrscheinlichkeiten, sondern trete regelmäßig auf, hieß es zur Begründung. Von dieser Regelungen sind unter anderem ufernahe Regionen in Passau und Köln betroffen./dw/DP/rw
(c) 1999 - 2002 Deutsche Bank AG
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen.
Quellen: IS Teledata Suite using Standard&Poor´s ComStock Inc. [dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH] und weitere.
IS Teledata Suite powered and implemented by IS Innovative Software AG.
|