-->Hallo Leute!!
Unten ein interessanter Artikel bzgl. Goldstandard, der den Goldbugs nicht schmecken wird.
Vorsicht Goldwährung!
Man kann es nicht oft genug sagen: Die Goldwährung und der Goldstandard lösen KEINE Probleme, sondern schaffen nur noch mehr.
Nochmals alles in kürze:
- Egal ob Goldwährung oder Goldstandard, die meisten Länder der Welt wären dann dazu gezwungen um Geld zu schaffen, sich Gold von den wenigen Groß-Goldbesitzern der Welt zu deren Bedingungen und entsprechend hohen zinsen zu leihen. Selbstverständlich müßten diese Summen ständig und in immer höherem Maße"bedient" werden. Alles was wir heute an Belastungen durch den zins haben, würden sich noch weiter verstärken, weil das Gold noch zusätzlich finanziert werden müßte.
Deshalb MUSS Geld aus einem wertlosen Stoff sein - die Deckung besteht in den der Währung gegenüberstehenden Waren/Dienstleistungen.
- Wenn alle Länder am Gold hängen, dann ist keine angepaßte Währungspolitik mehr möglich - alles hängt dann am Goldpreis. Die schwächeren Länder bluten dabei regelrecht aus, da Wechselkurspuffer fehlen.
Unterschiedliche Länder brauchen unterschiedliche angepasste Währungen ohne an der Goldkette zu hängen.
- Goldgeld ist automatisch IMMER Zinsgeld. Wer erkannt hat, daß der Zins von selbst rein matehmatisch in den Abgrund führt, muß auch einsehen, daß Gold gerade KEINE Lösung ist. Gold läßt sich beliebig lange horten, deshalb wird es niemand ohne eine"Belohnung" freiwillig zinsfrei verleihen. Goldgeld ist Zinsgeld schlechthin. Entsprechend schneller noch als heute schon werden die Reichen reicher, die Armen ärmer.
- Goldgeld läßt sich nicht einer sich ändernden Wirtschaftsleistung anpassen, da die Goldförderung nie der Wirtschaftsleistung entsprechend erhöht werden kann. Folge davon: Deflation, Wirtschaftskrise, letztlich Krieg um Gold. Siehe Indianervernichtung um Gold für die Geldherstellung in Amerika zu erbeuten.
- Die Lösung ist in stabilem, zinsfreiem Geld zu sehen - siehe meine Seite"Geldcrash"
Man kann gar nciht eindringlich vor einer Goldwährung warnen. Die Goldwährung ist das schlechteste Geld überhaupt - übertroffen nur noch vom"Kartengeld" des Überwachungsstaates.
Wie sagte Pythagoras:"Ehret Lykurg, denn er ächtete das Gold, die Ursache aller Verbrechen!" Lykurg ließ erfolgreich Geld aus Eisen machen
Die Gefahr ist groß, daß gerade ein Gold-Geld nach dem baldigen Crash kommt - der nächste Krieg um Gold ist dann nur noch eine Frage der Zeit. Also aufgepaßt!
Die meisten Befürworter einer Goldwährung haben heute nicht verstanden, was Geld eigentlich ist: Ein Tauschmittel, bzw. ein Gutschein zum Erwerb von Waren/Dienstleistungen.
Wie ein Kaufhausgutschein, so braucht Geld nicht selbst irgendeinen Wert darstellen, da es nur als Zwischenverrechnung für den Warenaustausch dient. Ja es darf nicht einmal selbst einen Wert haben (z.B. aus Gold sein), da es dann gehortet wird und nicht mehr als Tauschmittel zur Verfügung steht.
Die Geldmenge ist durch die im Hintergrund stehende Warenmenge/Arbeitskraft gedeckt - eine weitere Deckung ist unnötig, sogar der Geldfunktion schädlich.
Früher ist Gold in Deflationen nur deshalb gestiegen, weil Geld aus Gold war - gestiegen ist das Geld, nicht das Metall Gold. Da die Goldbindung aufgehoben ist, ist Gold nur noch ein NORMALES METALL WIE JEDES ANDERE AUCH und fällt deshalb im Preis.
Letztlich braucht niemand zum Leben Gold, sondern Kleidung, Lebensmittel etc. weshalb Gold in einer weitergehenden Krise auch gänzlich seinen"Wert" verliert.
Die Einführung einer Edelmetallwährung wäre nur ein Geschenk an die jetzt schon Reichen - eine Großteil der Bevölkerung würde nie Gold in die Hand bekommen.
Während ein Staat jederzeit sein schuldfreies Papaiergeld selbst herstellen kann - auch der ärmste Staat! - muß er sich Gold von den wenigen Groß-Goldbesitzern gegen Zins leihen, begibt sich somit in Abhängigkeit von einer Minderheit und verliert seine Souveränität.
Glauben Sie mir, eine Diktatur weniger Goldbesitzer ist erheblich schrecklicher als die mögliche Mißbrauchswahrscheinlichkeit eines Staates in der Inflation.
Das problem liegt heute darin, daß die Goldbugs Gold als etwas"Absolutes" sehen, also einen absoluten Wert darin erblicken. Diese Glaube, um nicht mehr handelt es sich, hat große Ähnlichkeit zur Lehre von Kalr Marx, der auch schon in seiner Wertlehre von absoluten Werten ausgegangen ist. Eigentlich sollte es heute wirklich jedem klar sein, daß es nur RALATIVE WERTE; KEINE ABSOLUTEN Werte gibt.
Was würde der Goldbug wählen, wenn er am verdursten wäre? Einen Goldbarren oder"wertloses" Wasser? Kann man Gold trinken? Hier wird schon der relative Wert des Goldes deutlich.
Genauso drehen sich die Goldenthusiasten einfach Ihre eigene, von der Realität abgekoppelte, Theorie zurecht, indem Sie einfach behaupten, daß sinkende Preise nicht von Schaden wären. Immerhin geben Sie zu, daß in einer Goldwährung die Goldmenge schwindet und die Preise sinken.
Was würde wohl passieren, wenn die Preise dauerhaft auch nur um wenige Prozentpunkte ständig und mit ihnen die Löhne sinken würden?
Was ist mit dem Häuslebauer, der seinen Kredit abzahlen muß und ständig weniger verdient - dessen Schulden also real aufgewertet werden?
Von dieser SEite sollten Sie einmal die Angelegenheit betrachten.
Sinkende Preise heißen gleichzeitig sinkende Löhne. Nur die Reichen, welche nicht arbeiten, können sich freuen, daß sie mit ihrem Vermögen immer mehr kaufen können.
Welcher Unternehmer wird investieren, wenn die Preise sinken?
Würden Sie investieren, wenn Sie wüßten, daß die Investition in einem Jahr bereits 3% an Wert eingebüßt hat? Welcher Kaufmann wird sich ein warenlager einrichten, wenn die Preise sinken - er also billiger verkaufen muß, als er eingekauft hat?
Das alles sind ganz einfache Zusammenhänge, die Sie einfach im Glauben an einen absoluten Goldwert beiseite wischen. Sogar die heutige Volkswirtschaftslehre hat erkannt, daß PREISE NIE UND NIMMER sinken dürfen.
Der Glaube ans Gold (an den Mammon!) hat tatsächlich religiösen, sektenartigen Charakter angenommen.
Bitteres Leben unter der Goldwährung/Goldstandard
Da immer wieder von den Goldenthusiasten behauptet wird, daß die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ach so stabil und wohlhabend gewesen wäre, ist es an der zeit, die damaligen Lebensumstände genauer zu betrachten.
Es wird von den Goldbefürwortern immer allgemein von"Wohlstand" und"Reichtum", sogar von"Freiheitsmetall" gesprochen - doch wer war unter dem Gold wohlhabend, reich und frei?
Doch nur der, der das Gold besessen hat - eine winzige Minderheit!
Für diese Minderheit also sprechen die Kreise, welche heute wieder eine Goldwährung wollen. Die Bevölkerung in der Masse, wie auch die Erdbevölkerung hat durch Gold nur Schaden.
Wie waren nun die ach so guten Verhältnisse unter der Goldwährung vor dem Ersten Weltkrieg? (entnommen aus: Prof. Ruhland, System der politischen Ã-konomie, 1908):
Einmal wurde eine gewaltige Vermögenskonzentration (wie nicht anders beim Gold zu erwarten) erreicht: Beispielsweise konzentrierte sich nur bei der 1870 gegründeten"Deutschen Bank" bereits um die Jahrhundertwende 3 Mrd. Mark = 2 Prozent des damligen gesamten Volksvermögens!
Noch deutlicher wird die Vermögenskonzentration, wenn man die Entwicklung der reichsten Personen, welche die ersten 10 Milliarden Mark besaßen näher betrachtet:
Jahr - Personen
1896 - 2957
1899 - 2129
1902 - 1853
1905 - 1500
Prof. Ruhland dazu:"In dem Maße aber, als das Vermögen sich in immer weniger Händen zusammenfindet, in gleichem Maße muß die Zahl der Vermögenslosen wachsen.... Die rache Konzentration des Vermögens in immer weniger Händen, welche in den vorstehenden Ziffern zum Ausdruck kommt, verschärft sich noch sehr wesentlich, wenn wir fragen, wie viele Personen über die ökonomische Verwaltung des Vermögens verfügen? Dann werden die ersten 10 milliarden Mark welche 1905 noch 1500 Personen gehörten, vielleicht von nur 30 Personen verwaltet!"
"Die Zahl der Reichen wird immer kleiner, die der Besitzlosen immer grösser.... Die eigentliche Verwaltungsherrschaft für gewiss die Hälfte des deutschen Volksvermögens liegt so heute tatsächlich in den Händen von vielleicht 150 Personen. Die ganz überwiegende Masse der Reichen begnügt sich mit der Position eines arbeitslosen Rentners, der höchstens sich darauf beschränkt, fortlaufend den Börsenkurszettel bei seinem Morgenkaffe zu studieren Die ungleich grössere Masse der fast Vermögenslosen (in Preußen heute wohl 86,5 % der Gesamtbevölkerung) ist mit ihrem Lebensunterhalt auf Dienstleistungen bei diesen 150 führenden Kapitalisten angewiesen..."
Die Lebensverhältnisse der großen Masse waren unvorstellbar schlecht: In der Stadt: Kleinste Wohnungen, ohne Heizung, sanitäre Einrichtungen, vollgepfropft mit Menschen...
Noch schlimmer waren die Verhältnisse auf dem Land.
Interessant auch die Kriminalitätsstatistik, die deutlich macht, daß viele nur durch Diebstahl überhaupt am Leben bleiben konnten:
Verurteilte Verbrechen pro 100.000 personen der Bevölkerung
Jahr
1882 - 1040
1890 - 1105
1900 - 1198
1904 - 1214
Ruhland:"Die Zunahme der Verurteilten überhaupt hat von 1882 bis 1904 59,9% erreicht.... Speziell die Diebstahlkurve schliesst sich an die wirtschaftliche Lage der gewerblichen Arbeiter an..."
Auch die Staatsverschuldung stieg unter dem Gold explosionsartige wie bei jedem Zinssystem):
Jahr
1874 - 3150 Mio. Mark
1890 - 8214
1905 - 15205
Ähnlich die Verschuldung der Städte und Kommunen (bspw. Kommunaldarlehen):
Jahr
1870 - 1,8 Mio. Mark
1890 - 37,4
1900 - 87,6
1906 - 222,7
Wie oben stehende Daten deutlich machen, war das leben unter dem Goldstandard alles andere als ein Vergnügen. Nur eine Minderheit konnte davon profitieren.
Diese mit der Gold - Zinswährung wachsenden Probleme führten schnurstracks zum Ersten Weltkrieg.
Bei näherer Betrachtung gibt es für eine Goldwährung/Goldstandard keinerlei Rechtfertigung. Immerhin war es mit dem Papiergeld möglich, eine numehr fast 60 jährige Friendenszeit in Europa zu begründen. Jedoch wird auch dieses Papiergeld scheitern, da sich über den Zinseffekt die Schulden immer mehr aufbauen - hätten wir jedoch Gold-Geld nach dem Zweiten Weltkrieg gahbt, wäre das System schon längst zusammengebrochen und wir stünden vielleicht schon vor dem Vierten Weltkrieg...
Die Goldbefürworter sollen endlich einmal Argumente auftischen:
1.) Wie ein mittelloser Staat eine Währung begründen kann?
2.) Wie man eine Kapitalflucht durch Gold aus den schwachen Staaten verhindern will, wenn es keine Wechselkurspuffer mehr gibt?
3.) Wie man eine Golddiktatur (daß die wenigen großen Goldbesitzer weltweit den Preis und die Bedingungen diktieren) verhindern will?
4.) Wie man verhindern will, daß sich das Gold als Tauschmittel verabschiedet, indem es gehortet/vergraben wird?
5.) Wie die umlaufende Geldmenge einer steigenden Wirtschaftsleistung angepaßt werden soll, wenn die Minen nicht genug fördern können?
Die Befürworter einer Goldwährung lassen sich eigentlich nur in zwei Gruppen einteilen:
1.) Unwissende
2.) Vertreter des Goldmonopols
Die Gefahr ist groß, daß nach dem nächsten Crash von interessierter Seite eine Goldwährung eingeführt wird - nicht weil das sinnvoll wäre, sondern um Macht auszuüben.
Vorsicht ist angesagt!
Geldanlage
noch als Ergänzug etwas zur Geldanlage: Die Goldbefürworter sind der Auffassung, daß man heute nur Gold zu kaufen bräuchte und dieses zu horten und man könne jede Krise meisterhaft bestehen. Sie gehen also von einer statischen Strategie aus.
Ich sage, daß man breit auf verschiedene Währungen und auch Gold streuen soll und die Wichtung des Vermögens je nach den Umständen vornehmen sollte. Ich gehe von einer flexiblen Strategie aus.
Während Goldbefürworter nur eine Empfehlung geben und behaupten, dies wäre immer (!) das richtige, sage ich, daß man sich dem Verlauf einer Krise anpassen muß. Eine Krise verläuft nämlich nach verschiedenen Stufen. So ist es heute beispielsweise unsinnig, Immobilien 8zu unrealistischen Preisen) zu kaufen, wenn diese in der Krise (wie in den dreißiger Jahren) drastisch im Preis einbrechen.
Wenn die Preise jedoch eingebrochen sind dann sollte man sogar zuschlagen.
Genauso bei Gold und Silber: Ich gehe ebenfalls nun von steigen Edelmetallkursen aus, die im Crash sogar sprunghaft sein werden. Genauso wie die Edelmetalle jedoch ansteigen (im Crash psychologisch bedingt), so werden Sie auch wieder abfallen - dann nämlich, wenn die leute, welche Ihren Empfehlungen gefolgt sind merken, daß sie Gold erst einmal in Geld umsetzen müssen, da Gold nur normales Metall darstellt, und in der Deflation Geld zählt.
Wer kann schon im Aldi mit einem Goldstück einkaufen?
Diese Laute schmeißen also ihre Edelmetalle in der Deflation auf den markt und der Preis purzelt kräftig. Es ist also unsinnig, Edelmetalle immer zu halten, sondern diese müssen je nach Krisenstufe gekauft und auch abgestoßen werden.
In der letzten Stufe allerdings, bevor eine Hyperinflation einsetzt, dann lohnt es sich sogar auf Gold zu setzen. Das kann jedoch nur der, der vorher schon flexibel reagiert hat und nicht plötzlich gezwungen war, Edelmetall zu Schleuderpreisen zu verramschen.
Leider befürchte auch ich, daß später wieder eine Edelmetallwährung eingeführt wird, nicht weil dies sinnvoll wäre, sondern weil die Reichen ihre Macht damit am besten über die Krise sichern können.
Dem kleinen Mann nutzt dies allerdings reichlich wenig, da die meisten nie größere Mengen Gold auch nur zu Gesicht bekommen werden.
Dann wird alles wieder, wie schon zu vergangenen finsteren Zeiten, nach der Goldknute zu tanzen haben...
Vielen Dank an die Goldwährungsenhtusiasten daß sie solch einer Entwicklung durch ihre Äußerungen reichlich Vorschub leisten. Das Gerede von"Freiheitsmetall" ist Zynismus pur!
Mfg
Nachtportier
|