-->Vogel des Jahres
Zippert zappt
Wir verurteilen die Ernennung des Mauerseglers zum"Vogel des Jahres 2003". Dieses Tier hält sich nur von Mai bis September bei uns auf, bevor es sich in die so genannten"wärmeren Gefilde" verdrückt. Der Vogel lebt also die meiste Zeit des Jahres im gut beheizten Ausland. Wir finden, es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eines deutschen Vogels, seiner Arbeit das ganze Jahr über in Deutschland nachzugehen. Gerade im Winter soll er uns aufheitern und durch seinen Gesang von übermäßigem Alkoholkonsum und schwermütigen Gedanken abhalten. So, wie es Kohlmeise, Amsel und Sperling auf das Bereitwilligste tun. Der feine Mauersegler aber sucht das Weite und beschwert sich bei seiner Rückkehr noch über fehlende Nistmöglichkeiten. Die Hausfassaden seien zu glatt geworden, beklagen Naturschützer, die sich bedenkenlos für den zweifelhaften Gast einsetzen. Wir sollen also unsere Häuser durchlöchern, damit es sich der Herr Mauersegler ein paar Wochen bei uns gemütlich machen kann. Was sagt eigentlich Hans Eichel dazu? Der Mauersegler ist doch der Steuerflüchtling, der Boris Becker unter den Vögeln. So ein haltloses Tier überhäuft man nicht auch noch mit Preisen! Der Vogel hat nur einen Titel verdient - für uns heißt das"Unwort des Jahres": Mauersegler!
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