-->Bush will nicht über Israel sprechen
US-Präsident George W. Bush hat einen neuen Nahost-Vorstoss von Tony Blair offenbar schroff zurückgewiesen. Der britische Premier hatte gefordert, dass auch die Uno-Resolutionen zu Nahost eingehalten werden sollen.
Bush habe gegenüber der Londoner Regierung deutlich gemacht, dass er derartige Verhandlungen «in naher Zukunft nicht wünscht», schreibt die britische Zeitung «Guardian».
Die liberale Londoner Zeitung sprach von einem «peinlichen Rückschlag» für den britischen Premier, der auf dem Labour-Parteitag in Blackpool abschliessende Verhandlungen über eine endgültige Friedensregelung mit den Palästinensern noch vor Jahresende gefordert hatte.
Blair hatte in seiner Rede am Dienstag auch verlangt, dass Uno-Resolutionen für den Nahen Osten ebenso eingehalten werden müssten wie Sicherheitsrats-Beschlüsse zu Irak.
Mit der Absage aus Washington werden laut «Guardian» die «fundamentalen Meinungsunterschiede» zwischen Washington und London in der Nahost-Frage deutlich. Bush konzentriere sich ausschliesslich auf Irak.
In der Downing Street und im britischen Aussenministerium herrsche «Verzweiflung» über die Haltung von Bush. Blair wolle aber trotzdem seine Bemühungen um eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen «innerhalb der nächsten Monate» fortsetzen.
Ein britischer Regierungsbeamter habe die Reaktion Bushs auf den Nahost-Vorschlag von Blair als «kühl» bezeichnet, schreibt «Guardian». Der Beamte habe hinzugefügt, der Mangel an Fortschritt im Nahost-Konflikt vergifte die gesamte Region. (sda) [12:03]
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