-->Euro etwas fester. JPY weiter fest!
Heute morgen eröffnet der Euro bei 0.9785, nachdem gestern erwartungsgemäß im Bereich von
0.9700-30 ausreichend Unterstützung für den Euro anzutreffen war. Der JPY konnte erneut
Boden gegenüber dem USD gewinnen und notiert derzeit mit 123,75. EUR-JPY eröffnet bei
121,10. (07.45)
Gestern nachmittag standen die US-Aktienmärkte als auch der USD unter Druck. Trotz positiver
Entwicklung bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die mit 389.000 etwas geringer als
erwartet ausfielen, konnten der USD und die US-Finanzmärkte nicht profitieren. Einer der
Hintergründe war fraglos die Veröffentlichung der.core earnings. durch Standard & Poors für
das per Juni 2002 abgeschlossene Kalenderjahr. Die Ergebnisse waren um etwa ein Drittel
geringer als nach der Bilanzierungsmethode GAAP. Der Vergleich zu den operativen Gewinnen,
die laut Thomson First Call bei 44,93 USD pro Aktie im Vergleich zu den von Standard & Poors
ermittelten 18,47 USD lagen, vermittelt die Diskrepanz noch eindeutiger. Attraktivität lässt sich
aus diesen Berechnungen nicht für den im internationalen Vergleich hoch bewerteten US-
Aktienmarkt ableiten. Gleiches gilt in dem Zusammenhang für den USD.
Die US-Budgetdefizitzahlen lassen ein nicht geringes Maß an Kreativität erkennen. Offiziell
beläuft sich das Budgetdefizit auf 159 Milliarden USD. Tatsächlich ist die öffentliche
Verschuldung jedoch um circa 421 Milliarden USD im letzten Fiskaljahr gestiegen. Erst vor
wenigen Monaten ist das Verschuldungslimit der USA von 5.950 Milliarden USD auf 6.400
Milliarden USD erhöht worden. Schon jetzt oszilliert die Gesamtverschuldung bei einem Stand
von mehr als 6.250 Milliarden USD. Wir dürfen gespannt sein, wann die nächste
Diskussionsrunde über eine Limiterhöhung die Ã-ffentlichkeit beschäftigen wird. Wir mögen in der
Eurozone über Verletzungen des 3 % Kriteriums und eine temporäre Lockerung des
Stabilitätspakts diskutieren. Die Dynamik der Neuverschuldung der USA ist weitaus dramatischer
und lässt die USA immer stärker als das El Dorado der Verschuldung erscheinen. Die USA sind
der größte Nettoschuldner der Welt, die tatsächlichen Budgetdefizite liegen über 4 % des BIP,
das Leistungsbilanzdefizit liegt bei 4,5 % des BIP, die privaten Haushalte haben die historisch
höchste Verschuldung und gleiches gilt für die Unternehmen. In allen Feldern deuten sich
weitere Zunahmen der Verschuldung und nicht Konsolidierungen an. Aus dieser Konstellation
Solidität oder gar Attraktivität des USD ableiten zu wollen, erscheint mutig und riskant!
Heute stehen erneut eine Reihe wesentlicher US-Daten zur Veröffentlichung an. Zunächst
stehen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter per September an, die nach
.0,4 % mit einem Rückgang um 1,6 % erwartet werden. Wachstumsdynamik lässt sich aus
dieser Entwicklung nicht ableiten. Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan sollte gegenüber
dem vorläufigen Wert leicht von 80,4 auf 81,0 ansteigen, da die Aktienmärkte in den letzten 2
Wochen fester tendierten. Gleichwohl ändert eine derartige marginale Verbesserung nicht das
Gesamtbild. Dies gilt umso mehr, als dass die Befestigung am US-Aktienmarkt lediglich eine
technische Korrektur darstellt. Die sich anschließenden Daten zum Immobilienmarkt werden auf
hohem Niveau stabil erwartet. Nach wie vor wirkt sich das niedrige Zinsniveau positiv aus.
Negative Überraschungen in diesem Bereich sind in der Lage den USD als auch die US-
Aktienmärkte zu destabilisieren.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weitere Seitwärtsbewegung innerhalb der
Bandbreite 0.9700-0.9900 favorisiert. Für den Tagesverlauf bietet sich eine verengte Bandbreite
zwischen 0.9730-0.9830. Unterschwellig ist latent die Basis für Befestigungen des Euro
gegeben.
Viel Erfolg!
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