-->Lieber Popeye,
na auch senile Bettflucht? Sitzt Du schon wieder vor der Kiste? Du hast natürlich Recht, wenn Du schreibst:
Nichts was Du schreibst widerlegt die zitierte Aussage - auch nicht das"hatten wir schon".
denn dieses Argument (Tauschbereitschaft) trifft natürlich auch auf Papiergeld zu, solange dieses angenommen wird. Also nehmen wir uns den Satz doch noch mal vor. Er lautet:
Daraus folgt, dass in einer Geldwirtschaft - im Gegensatz zu einer Tauschwirtschaft - alle Beteiligten, die reale Güter oder Leistungen gegen Geld verkauft haben - gleichgültig ob Waren-, Fiat- oder Kreditgeld - letztlich ihre Güter auf"Kredit" verkauft haben. Sie haben keine gleichwertigen Güter oder Leistungen im Austausch erhalten, sondern nur eine wertlose Wertmarke (Spielgeld) ohne inneren Wert..
Der Satz fängt natürlich schon heimtückisch an, indem er einen Gegensatz zwischen Geldwirtschaft und Tauschwirtschaft konstruiert. Auch in einer „Tauschwirtschaft“ gibt es das Zwischentauschmittel Geld.
Aber betrachten wir den Kern. Ich habe für mein Huhn eine Ware (Münze), einen Zettel (Fiat) oder eine Gutschrift (Kreditgeld) bekommen. Alle drei machen mich Tauschbereit, für alle drei gilt scheinbar:
Geld wird nicht um seiner selbst willen verlangt, sondern für die Güter und Leistungen, die es im Austausch verlangen (fordern) kann
Hier liegt schon ein wichtiger Knackpunkt. Verlangen (fordern) - wieso kann ich für Geld etwas verlangen (fordern)? Das könnte ich nur, wenn es ein Bezugsschein wäre. Im Original steht command, was man vielleicht besser mit „verfügen über“ beschreiben kann, womit schon etwas mehr Freiwilligkeit ins Spiel käme.
Aber hier liegt meiner Meinung nach der entscheidende Punkt, warum die Silbermünze eben keine wertlose Wertmarke ist, wie die anderen beiden Geldarten. Den Zettel (Monopolygeld) werfe ich weg, wenn er für ungültig erklärt wurde, ebenso wie den Bankauszug, wenn die Bank pleite ist. Die Edelmetallmünze aber heben die Menschen aber auf, auch wenn sie für ungültig erklärt wurden, oder ihr Besitz gar verboten wird. Und weil die Menschen Edelmetallmünzen nicht wegwerfen sondern aufheben, auch wenn sie offiziell kein Geld mehr sind (wie heute), sind sie offenbar keine wertlosen Wertmarken, sondern ein werthaltiger Gegenstand, den die Menschen auch ohne Geldeigenschaft schätzen. Weil alle Menschen (oder fast alle) Edelmetall freiwillig schätzen, kommt die Tauschbereitschaft als zusätzliche Eigenschaft zu der ohnehin geschätzten Münze hinzu.
Ich entsorge gern all Deine wertlosen Wertmarken (Silber- und Goldmünzen).
Gruß
R
|