-->Hallo!
Gestern wurden in der Wiener Hofburg die World Awards 2000 verliehen. Russlands Ex-Präsident Michail Gorbatschow verlieh an 15 Personen einen themenbezogenen World Award (13 Preisträger) sowie einen Special Award und einmal die Auszeichnung Man of the Year.
Mann des Jahres wurde der Erfurter Geschichtslehrer Rainer Heise, der seinen Angaben gemäß, den Mordfeldzug des durchgeknallten Schülers Robert Steinhäuser beendet haben soll.
Nach merkwürdigen Aussagen der Erfurter Ermittler zu den Aussagen Heises schloß man sich schließlich im Abschlußbericht seinen Darstellungen an.
Der Wiener Standard kommentiert die Preisverleihung u.a. mit den salomonischen Worten:
Wie man an den Preisträgern erkennen kann, nicht nur eine leicht macho-mäßig angehauchte Veranstaltung, .. das hat wohl eine Frau geschrieben ;-).. sondern auch eine mit Preisträgern, die sich ihr Glück teilweise wohl selbst nicht ganz erklären können...
Schade lieber Standard. Etwas konkreter hättet ihr schon werden sollen.
Der absolute Aufmacher scheint es bei den deutschen Tageszeitungen nicht zu sein, da man schon etwas suchen muß. Der investigative SPIEGEL berichtete am 18.10. über die anstehende Preisverleihung und in den letzten Tagen kündigten z.B. Yahoo, die Osterländer Volkszeitung oder die taz die Auszeichnung an.
Die Presse scheint sich etwas schwer zu tun mit dem Geschichtslehrer.
Sehr aufschlussreich sind die Begründungen für diese Unsicherheit.
Bei Yahoo lesen wir: Vor allem wegen seiner Fernsehinterviews musste der"Held von Erfurt" Kritik einstecken. Die Schulleiterin Christiane Alt meinte, neben ihm hätten auch viele andere Lehrer in diesen dramatischen Stunden verantwortungsbewusst gehandelt und sich vor ihre Schüler gestellt.
Und bei der OVZ steht u.a. geschrieben: Schuldirektorin Christiane Alt äußerte sich zurückhaltend zu der Preisverleihung."Es steht jedem frei, sich einen Preisträger auszusuchen", sage sie der dpa.
Und schließlich die taz: Angekreidet wurde Heise, das ist der zweite Teil der Heldengeschichte, dass er nach der Tat tagelang auf seinem Wohnzimmersofa saß und seine Geschichte den Medien erzählte.
Nun, entweder sind die Medien selbst ahnungsloser als man glaubt oder wir werden Zeuge einer subtilen Propaganda die aufkommende Zweifel gezielt in andere Kanäle umlenken soll.
Einzig Yahoo lüftet etwas den Schleier: "Das Trauma ist für mich, dass mich die Polizei mit ihren Vermutungen, ich könnte Mitwisser oder gar Mittäter sein, hilflos zurückgelassen hat", erklärte der Lehrer. Bei seinen Vernehmungen sei er in Panik geraten und kurz davor gewesen, sich das Leben zu nehmen.
Die widersprüchlichen Aussagen via TV sind auch dem gutgläubigen und nicht paranoiden Zeitgenossen aufgefallen.
Doch was macht man in einer solchen Information? Man versucht sie einzuordnen in den Gesamtzusammenhang.
Lehrer Heise war, neben den, nach 6 Wochen später aus dem Nichts auftauchenden, Handwerkerlehrlingen, der einzigste Zeuge der Robert erkannt haben will. Seine Zeugenschaft hatte damit höchste Priorität. Die merkwürdigen Aussagen stützten demzufolge nicht gerade seine Glaubwürdigkeit. Am Ende gingen dann aber alle (Ermittler und Presse) davon aus, dass er den Täter in einen Vorbereitungsraum geschubst haben will, in dem sich der Attentäter einige Minuten später selbst gerichtet haben soll. Ein Polizist, angeblich in der Nähe postiert, will gar den letzten Schuß von Steinhäußer gehört haben.
Also alles wasserdicht?
Nun, leider rüttelt die Polizei höchstpersönlich an diesen Darstellungen.
Bei einer Veranstaltung vor wenigen Tagen konnten die Zuhörer Erstaunliches von Polizeioberrat Treunert erfahren. Herr Treunert war Leiter des Einsatzabschnittes -Betreuungsmaßnahmen-.
Er berichtete u.a.: Der Schüler flüchtete nach dem Eintreffen der Polizei und einem tödlichen Schuß auf den Polizisten Andreas Gorski in die Box einer Toilette und beging dort Selbstmord" .
Das ist außerordentlich starker Tobak! Ich suche seit Anfang Mai nach dem Toten in der Toilette, der anfänglich gemeldet wurde. Jetzt habe ich ihn endlich gefunden.
Damit ist die finale Berichterstattung der Medien und des Abschlußberichtes ein absolutes Windei. Ob Heise dem Attentäter wirklich begegnet ist sei dahin gestellt, aber seine Darstellungen sind völlig daneben und demontieren ihn als Hauptzeugen endgültig.
Polizeioberrat Treunert (Leiter der Polizeiinspektion Jena) sprach auch mit einem der Handwerkerlehrlinge. Sie hätten von dem ganzen Trubel nichts bemerkt und seien bei dem Transport eines Sackes Gipsmörtel oder Fugenmasse an zwei Leichen vorübergegangen, hätten diese aber nicht bemerkt.
Bei diesen Sätzen soll ein Raunen durch die Zuhörer im Vortragsraum gegangen sein.
Die 39 Zeugen, übrigens, die einen zweiten Täter wahrgenommen haben sollen, litten an einem Derealisationstrauma (Einschätzung der Psychologen vor Ort). Und das Nichtaufsuchen von Direktorin Alt läßt sich auch psychologisch erklären. Nach zwei Morden mußte der Täter erstmal raus.. aus dem Tatort!!!
Offenbar konnte er sich aber kurzzeitig wieder"geistig sammeln" denn dann tobte er durch das Schulhaus um weitere 14 Menschen eiskalt umzubringen.
Na denn! Gute Nacht!
Mit Zeugen scheint es in Deutschland schon immer etwas eigenwillig zugegangen sein.
Bei manchen Verbrechen haben sie Dinge wahrgenommen die physikalisch unmöglich sind, bei anderen Ereignissen sehen sie schlichtweg Geister.
Dummerweise reichen die traurigen Geschehnisse immer weit in den politischen Bereich hinein. Ob das damit zusammenhängen könnte?
Falls hier irgend ein investigativ recherchierender Journalist mitlesen sollte.
Hinterfragt nicht so viel die Abläufe in Moskauer Musical-Theatern, die wahrscheinlich nur auf die typisch russische Desorganisiertheit zurückzuführen sind (Gegenmittel waren an die Krankenhäuser ausgeliefert worden aber die Opfer wurden stundenlang durch Moskau gekarrt), sondern wühlt endlich mal in dem großen Dreckhaufen in unserem Saustall. Es stinkt bis in die heimischen Wohnstuben hinein.
mfG
nereus
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