-->ich liebe Amerikaner die noch nicht Gehirngewaschen sind und sich noch trauen
was zu sagen.
Grüße Phoenix
von Professor Dr. Robert Hickson
(Übersetzung: Zeit-Fragen). Zeitfragen
Mut zur Ethik («Humanität am Scheideweg»)
Ein Vortrag, gehalten von Professor Dr. Robert Hickson, Bachelor of Science der U.S. Military Academy, West Point, New York, Ph. D. der University of North Carolina at Chapel Hill, lebt in Front Royal, Virginia, USA, am X. Kongress Mut zur Ethik («Humanität am Scheideweg»), 30.8. bis 1.9.2002 in Feldkirch/Vorarlberg, hier leicht verändert und erweitert für die schriftliche Fassung. (Übersetzung: Zeit-Fragen).
Professor Dr. Robert Hickson: Von 1964 bis 1970 Offizier im Aktivdienst der US-Armee, der ihn nach Afrika, den Nahen Osten, nach Lateinamerika, in die Türkei, nach Vietnam und Japan führte. Studium mehrerer Sprachen, darunter Deutsch, Thailändisch, Vietnamesisch, Japanisch und Chinesisch, der Militärgeschichte, des Strategischen Nachrichtendienstes, der Strategien revolutionärer Kriegsführung und paramilitärischer Operationen. 1987 und 1988 Studium der Kirchengeschichte, der historischen Theologie und der vergleichenden Religionswissenschaften am Roman Catholic Pontificial Institute in Arlington, Virginia. Von 1993 bis 1995 Professor für Strategischen Nachrichtendienst und Täuschungsstrategien am Joint Military Intelligence College, seit 1995 für das U.S. Department of Education's Office of Educational Research. Professor Hickson arbeitet gegenwärtig als Gastprofessor für nationale Sicherheit und strategisch-kulturelle Wissenschaften an der Joint Special Operations University in Florida.
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Zum Krieg, in dem wir uns bereits befinden, und zu dem, der uns wahrscheinlich bevorsteht
Strategische und moralische Überlegungen eines Militärs auf längere Sicht von Prof. Dr. Robert Hickson
Mit vielen meiner strategisch denkenden Kollegen habe ich im letzten Jahr über viele wichtige Angelegenheiten gesprochen - über lebenswichtige Angelegenheiten! Für viele von uns war es ein sehr schockierendes Jahr. Ich hatte gehofft, nach dem letzten August und September schnell wieder in die Schweiz zurückkehren zu können - aber ich war in diesem letzten Jahr aus vielerlei Gründen verhindert. Die Entdeckung und Verteidigung der Wahrheit heutzutage - und dabei ist diese Wahrheit oft unbequem und unwillkommen - erfordert viel Mut und Unterstützung.
Es ist mir auch wichtig zu sagen, dass ich eine ganz andere Auffassung von den Dingen habe als diejenigen, die zumindest eine mögliche «Befreiung» des Iraks befürworten und vielleicht auch noch mehr, was in Richtung Krieg geht. Ich bin sehr, sehr besorgt darüber, was mein Land tut und in Zukunft zu tun droht.
Moralische Störungen in meinem Land
Was wir jetzt sehen, ist, so glaube ich, ein sehr lange währender kumulativer Effekt vieler tiefliegender und sich noch weiter vertiefender moralischer Störungen in meinem Land, und ich glaube, dass die verdeckt irregulären Kriegshandlungen des letzten 11. September sehr symbolische Angriffe waren, nicht nur auf das World Trade Center, das die finanzielle Macht der Wall Street symbolisiert, sondern auch auf das Pentagon, das Symbol unserer militärischen Macht. Das waren sehr symbolische Angriffe auf die Vereinigten Staaten und auf unseren Lebensstil: die Kultur des dialektischen Materialismus.
Die innere Logik einiger unserer falschen Grundannahmen bringt jetzt - so glaube ich - bittere Früchte hervor. Ich bin der Meinung, «der Westen» hat den kalten Krieg verloren, weil wir allmählich und immer mehr imitiert haben, was wir früher angeblich bekämpft haben, und das ist die revolutionäre strategische Kultur des historischen und dialektischen Materialismus. Und ich glaube, dass wir Amerikaner als Nation in einer verzweifelten Situation sind, genauso wie das organisierte Judentum auch zunehmend in einer verzweifelten Position ist, besonders in Israel, und das nicht nur demographisch; und ich glaube, dass sich ein paar sehr, sehr tragische Dinge entwickeln werden. Ich hoffe, wir werden die Reife besitzen, uns zu disziplinieren, uns zurückzuhalten und unsere Fehler mit Demut zuzugeben - und eine grundlegende strategische «Kurskorrektur» vorzunehmen.
Ein Dickicht von wuchernden Unwahrheiten
Letzten Sommer ging Israels Premierminister Sharon daran, einen Massenexodus der Palästinenser nach Jordanien herbeizuführen. Er wurde damals gewarnt, dies nicht zu tun. Nach dem 11. September jedoch hat sich manches verändert. Wir sollten uns dabei fragen: Cui bono? - Wem nützt es? Ariel Sharons Hand ist jetzt in anmassender Weise stärker geworden, und wir «leben in einem Dickicht» von wuchernden Unwahrheiten, in einem Lügengespinst. In meinem eigenen Land ist diese organisierte Falschheit dabei, alles zu ersticken. Es ist erdrückend. Ich habe das auch in meiner eigenen militärischen Gemeinschaft erlebt, besonders diesen Unwillen, sich mit der Wahrheit zu beschäftigen, mit der Wahrheit der Dinge. Denn die Wahrheit ist wichtig, selbst wenn sie unwillkommen ist. Oh! Welch ein Gespinst weben wir, wenn wir beginnen zu betrügen.
Diese fortschreitende Wahrheitsberaubung bringt wirklich alles zum Ersticken und ist widerwärtig. Es ist für uns eine unerträgliche Situation, gerade wegen der Erstickung der Wahrheit durch die Unwahrheit, Erstickung durch organisierte Falschheit. Denn organisierte Falschheit ist geschützte Falschheit und wird oft von politischen, finanziellen und Medien-Eliten geschützt.
Wir haben hier oft über die Frage des Vertrauens gesprochen. Und die grösste soziale Wirkung der Lüge, dieser absichtlich erzeugten Falschheit, ist, dass sie Vertrauen zerstört. Und wenn das intime Vertrauen einmal gebrochen ist, ist es sehr schwer wiederherzustellen. Ebenso ist es der Nährboden für Zynismus, Zersetzung und Hoffnungslosigkeit.
Eine unerträgliche Selbstgerechtigkeit
In meinem Land war seit dem 11. September die Hysterie der Massenmedien für unsereins eine furchtbare Erfahrung. Diese Selbstgerechtigkeit in meinem Land war unerträglich, wie sie sich in der veröffentlichten Sprache ausdrückte, zum Beispiel in der Behauptung, dass «wir nur wegen unserer Tugenden so gehasst würden und wegen der Tugenden der Leute, die wir im Ausland schützen, wie zum Beispiel Israeli, die die hervorragenden Repräsentanten unserer Tugenden im Ausland seien»! (Das waren im wesentlichen und fast wörtlich die Aussagen eines bekannten, nicht jüdischen Journalisten, George Will, der bekennender Episkopalischer Christ und ausserdem ein Neokonservativer ist.)
Darüber hinaus können wir auch im Militär, für das ich arbeite, zunehmend diese gedankliche Verwirrung beobachten: die moralische Verwirrung, die strategische Verwirrung, die Unfähigkeit und den Unwillen, nur einmal präzise zu definieren, wer genau der Feind ist und was eigentlich genau unsere Ziele sind. Ich kann Ihnen versichern, dass sogar in meinem eigenen Büro im Special Operations Command, in dem wir mit vielen Einheiten der Spezialkräfte zu tun haben, die allergrösste Verwirrung besteht, sogar über die Frage, was wir eigentlich in Afghanistan tun. Es gibt keine Klarheit, weder über unsere Kriegsziele noch unsere Friedensziele, noch darüber, wer der Feind ist, auch nicht, wie lange wir da sein werden oder auch nur, wo eigentlich die Grenzen der Operationen liegen. Und meine eigenen Militärs, mit denen ich arbeite, sind sehr, sehr müde.
Dieser ungerechte und aggressive Krieg wird zum Sprengsatz
Und jetzt haben wir diese drohende irrsinnige Ausweitung des Krieges, welche scheinbar und vorgeblich explizit ein neues Kapitel des «weltweiten Krieges gegen den Terrorismus» sein soll. Aber da ist viel mehr dahinter, als man mit blossem Auge erkennen kann, und ich rede nicht nur vom Ã-l oder von der «Sicherung der Energieversorgung». Sondern ich glaube, dass wir jetzt dabei sind, bzw. die amerikanische Regierung dabei ist, unser eigenes Land zu zerstören, wenn wir in diesen ausgeweiteten Krieg eintreten, denn das wird den religiös-kulturellen Krieg in der ganzen Welt - nicht nur in Zentralasien und im Nahen Osten - entzünden. Und ich glaube, dass mein Land sehr schwach und zerrissen ist. Wir sind ebenso balkanisiert, kulturell und nach Rassen balkanisiert. Dieser ungerechte und aggressive Krieg wird zum Sprengsatz und ist eine regelrechte Selbstsabotage meines Landes. Es wird eine Katastrophe werden, wenn wir da hineingehen, wenn wir so verworren in diesen ausgeweiteten Krieg im Nahen Osten hineingehen. Das Unrecht, das wir anderen antun, wird sich gegen uns wenden und auf uns niederkommen, und wir werden weiterhin an diesem «Tar Baby»1 Israel hängenbleiben.
Aber jetzt ist dieses geschwollene und rasende Kriegsgeschrei wie Falschgeld im Umlauf, ist dieses Fieber, dieser Wahnsinn im Gange, und die gleichgeschaltete Presse ist sehr, sehr einflussreich geworden in meinem Land. Als der gegenwärtige Krieg - das heisst der «weltweite Krieg gegen den Terrorismus» - zum erstenmal von unserem Präsidenten angekündigt wurde, gab es keine Definition des Feindes. Es gibt nicht einmal ein spezifisches Feindbild, nicht einmal das. Wir reden auch gar nicht mehr über Usama bin Ladin. Wir kämpfen jetzt gegen die Feinde Israels, zum Teil, so glaube ich, um die weitreichende Strategie Israels zu unterstützen und deren sogenannte «Geschäftsinteressen» im Nahen Osten. Aber sogar in diesem Ausdruck des «weltweiten Krieges gegen den Terrorismus» haben wir wieder einmal diesen Missbrauch der Sprache und den daraus folgenden Missbrauch der Macht.
Missbrauch der Sprache und vage Definitionen
Weil wir diese abstrakte und sehr vage Definition des Begriffes «Terrorismus» haben, die selbst nur eine Methode ist, hat man viel Spielraum für Missbrauch (besonders Sophisten). Der Terrorismus selbst ist zumindest «eine form der psychologischen Kriegsführung», finden Sie nicht auch?
Und wenn Sie ankündigen würden, dass es einen «globalen Krieg gegen die psychologische Kriegsführung» geben wird, dann würden die Menschen verständlicherweise denken, dass Sie verrückt sind - oder zumindest ein Sophist, jemand, der andere hinters Licht führt. Denn man wird die psychologische Kriegsführung nicht besiegen. Aber was wir jetzt statt dessen haben, ist dieser vage Begriff «Terrorismus», ohne dass wir uns bewusst sind, dass das etwas Irrationales ist und eine zweifelhafte (wenn nicht gar beabsichtigte) Täuschung (und Selbsttäuschung). Um es mit George Orwell zu sagen: «Jetzt wird ewiger Krieg für ewigen Frieden geführt.»
Und selbst in meinem Land - ich versichere es Ihnen - gibt es innerhalb der Streitkräfte sehr viele ranghohe Persönlichkeiten (man könnte sie als «Kriecher» und «Hofschranzen» bezeichnen), die überhaupt nicht wissen, was sie sagen sollen, wenn man ihnen die simple Frage stellt: «Wer ist der Feind?» «Ist es al-Kaida?» Und: «Wer ist die al-Kaida?» «Was sind unsere Ziele?» Und weiter: «Wir sind jetzt auch auf den Philippinen und kämpfen dort gegen einige andere Gruppen, aber gibt es die al-Kaida wirklich nur im Nahen Osten oder auch in Lateinamerika und auch auf den Philippinen?» «Was ist das Wesen unseres Feindes? Und was ist seine Langzeitstrategie gegen uns?» Und noch wichtiger: «In welcher Art von Krieg befinden wir uns?» Die immer gleichen Antworten, die man zu hören bekommt, sind beschämend und entmutigend.
Der grosse deutsche Theoretiker des Krieges und der Kriegsstrategien, Carl von Clausewitz, hat gesagt, das wichtigste, bevor man Krieg führt oder wenn man sich bereits im Kriegszustand befindet, sei zu verstehen, welcher Art dieser Krieg ist. Über genau diese Frage gibt es in unserem Land keine Diskussion. Es gibt auch keine Diskussion über die tieferen kulturellen und religösen Probleme, die mit diesem Krieg verbunden sind, und keine Diskussion über die Manipulation der Sprache. Das ist sehr schwierig, glauben Sie mir.
Im Militär - auch das kann ich Ihnen versichern - gibt es viele Leute, die sehr misstrauisch gegenüber Israel sind - und das immer mehr. Meistens jedoch sprechen sie das nicht offen aus. Sie haben Angst oder sind eingeschüchtert. (Selbstzensur ist eine «darwinistische Überlebenstaktik».) In meinem Land gibt es eine wichtige politisch-theologische Trennungslinie zwischen denen, die wirklich mit Israel sympathisieren und dem Land uneingeschränkt helfen wollen, und jenen, die das nicht tun. Diese Haltung bestimmt ihre Sicht vom gegenwärtigen Krieg gegen den Terrorismus und beeinflusst nachdrücklich ihre Sicht vom drohenden und sich ausweitenden Krieg im Nahen Osten.
Apokalyptische Theologie der «christlichen Zionisten»
Und es gibt zum Beispiel viele einflussreiche Leute mit einer umfassenden religiösen Orientierung und theologischem Hintergrund, die sich sehr stolz als «christliche Zionisten» bezeichnen. Aber viele dieser christlichen Zionisten - die eine bestimmte messianische und zunehmend apokalyptische, politische Theologie über die «Endzeit» vertreten, über das ohne jeden Zweifel erhabene Heilige Land Israel und über den strategischen, der göttlichen Vorsehung entsprechenden Zweck des Staates Israel - wollen sogar, und das ist wahr, «den Wiederaufbau des Dritten Tempels», was natürlich bedeuten würde, dass vorher eine Moschee (der Felsendom) entweiht werden muss! Und viele dieser «protestantischen christlichen Zionisten» - die übrigens auch sehr anti-katholisch sind - werben so aus theologischen Gründen sehr einflussreich für die israelische Aussenpolitik! Mir liegt ein Text vor, der 1978 von dem Gelehrten Yona Malachy geschrieben und von der Hebräischen Universität in Jerusalem veröffentlicht wurde. Er wurde von dem zur Universität gehörenden Institut für zeitgenössisches Judentum gefördert und schrieb ein strategisches und religiös-kulturelles Buch darüber, wie Israel strategischen Gebrauch von dem christlich-protestantischen Fundamentalismus in den Vereinigten Staaten machen könne. Der vollständige Titel des Buches war: Der amerikanische Fundamentalismus und Israel: Die Beziehung zwischen den fundamentalistischen Kirchen, dem Zionismus und dem Staat Israel. Wenn Sie diesen Text lesen, werden ihnen viele Illusionen wie Schuppen von den Augen fallen. (Sie sollten auch das 1988 erschienene Buch von Yehoshafat Harkabi mit dem Titel: Israels Schicksalsstunde lesen.)
Israels Gebrauch des christlich-protestantischen Fundamentalismus
Ein anderes Instrument der strategischen Täuschung und Irreführung finden wir in der Fabianischen Bewegung in Grossbritannien ebenso wie in den sogenannten «britisch-isrealischen» Gruppen, die pro-zionistische Ansichten über die Aussenpolitik im Nahen Osten vertreten. Viele dieser Ansichten sind nicht nur säkular, sondern auch sehr theologisch. (Lesen sie hierzu auch das 1956 erschienene Buch von Barbara Tuchman: Bibel und Schwert: Palästina und der Westen.) Ich möchte deshalb eindringlich darauf hinweisen, dass diese entsprechende theologische Diskussion über den drohenden Krieg jetzt im geheimen - oder in privaten Kreisen - in meinem Land geführt wird und dass sie entscheidenden Einfluss auf die Aussenpolitik der USA hat!
Aber trotz der in der Ã-ffentlichkeit scheinbar um sich greifenden «Säkularisierung» und des wachsenden «Agnostizismus» des «Westens» gibt es viel mehr religiöse Elemente hinter unserer öffentlichen Diskussion in den Vereinigten Staaten, als Sie denken. Und viele der jüdischen strategischen Institute arbeiten sehr eng mit einigen dieser protestantisch-christlichen Zionisten zusammen, die wirklich glauben, dass Gott das Land in Israel für immer (oder zumindest auf ewig) den Juden gegeben hat und dass die Palästinenser nicht wirkliche Menschen sind. Wie ein jüdisches Mitglied aus dem Umkreis der Geheimdienste mir neulich deutlich, aber kalt sagte: «Die Palästinenser sind kein Volk, sie sind eine Waffe» und «wichtig ist allein, ob man eine jüdische Seele hat oder nicht». Können Sie sich solch eine unmenschliche formulierung vorstellen? Und wie glauben Sie, hat dieser Mann reagiert, als ich ihn herausforderte?
Aber einige der christlich-protestantischen Zionisten, die ich kenne, sagen häufig ziemlich schnoddrig: «Schauen Sie doch mal, die ÐChristenð, die dort sind, die wenigen Christen, die in Israel und in Palästina noch übriggeblieben sind, sind nicht wirklich Christen. Sie sind römische Katholiken, Latiner [Bezeichnung für eine der Hauptgruppen der Italiker, die sich im mittelitalienischen Latium ansiedelten, Anm. der Redaktion] oder Melchiten [Name, den die Christen des Patriarchats von Jerusalem, Alexandria und Antiochia im 5. Jahrhundert erhielten, Anm. der Redaktion] oder sogar russische und griechische Orthodoxe. Sie sind nicht wirklich wahre biblische Christen.» Ich habe dies oft sagen gehört, ganz ausdrücklich und mit unverhohlener Verachtung! Sie empfinden eine totale Verachtung sogar für ihre nominalen Christenbrüder im Nahen Osten - ihre sogenannten Mitchristen. So perfide und kalt sind sie.
Es geht um mehr als Ã-l und Geopolitik
Folglich müssen wir zuallererst genauer in Betracht ziehen, dass die Diskussion über einen breiter angelegten Krieg viel mehr von frommem Eifer und fieberhafter Aufregung geprägt ist, als uns lieb ist! (Unsere Selbsttäuschung darüber kann ebenso in verführerischer Absicht manipuliert worden sein - und ist es wohl auch gewesen!) Es geht hier um mehr als um Ã-l oder die Geopolitik um Energie und Wasser! Darüber hinaus bemerkt man zunehmend eine illusionäre Entwicklung der amerikanischen, messianischen Demokratie, die jetzt auch zu einer Art fiebriger judäo- amerikanischen oder christlich-zionistischen apokalyptischen Demokratie wird (so wie ich es in meinem Vortrag für den Hauptkongress Mut zur Ethik ausgeführt habe2). Und dieser Wahnsinn, alle diese Verblendungen auszudehnen, ist beängstigend. Zunehmend bemerkt man auch eine Manipulation der allgemeinen Sprache und manchmal eine geschickte sophistische Täuschung und mehr noch eine zunehmende Irrationalität! Ich scherze nicht. Vertrauen Sie mir? Welchen weiteren Beweis kann ich Ihnen präsentieren, um Sie zu überzeugen und nicht nur zu überreden?
Ich habe im letzten Jahr grundlegende rationale, strategische und moralische Fragen mit verschiedenen einflussreichen Menschen diskutiert, weil ich an verantwortlicher Stelle in einige der langfristigen Planungen und eher strategische militärische Operationen involviert bin. Häufig habe ich sehr ruhig und geduldig gefragt: «Was sind unsere Kriegsziele? Was sind unsere Friedensziele? Wer ist der Feind? Was sind die tieferen Ursachen dieses Krieges?» und «Was sind Ihre Annahmen?» Als Antwort auf solche einfachen und direkten Fragen sieht man sich mit einem Mangel an Vernunft und nicht nur in zunehmendem Masse mit einem Mangel an Aufrichtigkeit konfrontiert! Verstehen Sie jetzt, warum ich so sehr betroffen bin angesichts meiner scheinbar mächtigen Nation!
Und dann gibt es da noch die «gleichgeschaltete Presse». Ich versichere Ihnen, dass es eine gewisse Furcht und Selbstzensur gibt, die dann aufkommt, wann immer man über Israel spricht, wann immer man über irgendwelche spezifisch israelischen (folglich jüdischen) Angelegenheiten von allgemeinem Interesse spricht.
In meinem Land ist derzeit aber auch zu beobachten, dass man sich fürchtet, über bestimmte islamische Angelegenheiten zu sprechen, sogar wenn es um die Grundzüge des Islam und seinen unmissverständlichen Anspruch auf einen ziemlich fatalistischen «Gehorsam» geht. Man kann zwar das Christentum in unseren allgemeinbildenden Schulen in den Vereinigten Staaten nicht unterrichten, aber jetzt ist es zulässig, wenn auch tendenziell, den Islam zu unterrichten. Dabei geht es, das ist ganz sicher, um eine ganz spezielle Deutung des Islam, so wie er mit den Augen der Aufklärung gesehen wird, aber diese abgeschwächte «unitaristische» Version des Islam wird jetzt öffentlich in unseren staatlichen Schulen unterrichtet! Präsident Bush selbst (angeblich ein protestantischer Christ) versucht in Wirklichkeit jedem zu sagen: «Also wissen Sie, der echte Islam ist eine Religion des Friedens und der Toleranz, und alles ist sehr nett.» («Das sind alles nur Unitaristen auf Kamelen», wie einer meiner witzigen Freunde diese Sache und subversive Karikatur ironisch beschreibt!) Aber es herrscht eine derartige Verwirrung des Geistes vor, und in keinem Fall wird ein echter überlegter allgemeiner Diskurs über irgendeine dieser lebenswichtigen Glaubensfragen oder deren Implikationen für Krieg und Frieden geführt.
Glauben Sie, ich bilde mir das alles ein? Meinen Sie, ich will Sie mit einer witzigen Übertreibung manipulieren? Denken Sie, dass ich Ihren anti-amerikanischen Vorurteilen oder sogar Ihren niederen Instinkten Vorschub leisten will? Ganz und gar nicht!
Multimediale Psychotechniken verhindern das Nachdenken
Ich weiss nicht, wie viele von Ihnen in diesem Raum beispielsweise die Visualisierung und multimedialen formate im amerikanischen Fernsehen gesehen haben. Wenn man in einen Bildschirm schaut, hat man in der Regel eine Frau und einen Mann in der Mitte des Bildes, die grinsen und darauf warten, die «Nachrichten» zu verlesen - «die echten Nachrichten des Tages» -, und am unteren Bildschirmrand laufen die «aktuellsten» Meldungen hin und her. Es ist verrückt! Was passiert mit dem menschlichen Verstand, wenn man immer wieder diese kleinen, assoziativen, flackernden und nicht zueinander passenden gleichzeitigen Eindrücke aufzunehmen versucht? Und man hat keine Gelegenheit, über grundlegende Tatsachen und Argumente nachzudenken, wobei oftmals eine vorsätzliche Vertuschung der grundlegenden Wahrheit beabsichtigt ist. Man wird gänzlich durch die «multimedialen Psychotechniken» verwirrt und abgelenkt! Hier ist eine unmoralische Verantwortungslosigkeit willkürlicher Macht sowie organisierte Lüge am Werk.
Wir müssen uns bewusst sein, dass wir hier über Krieg und Frieden sprechen, in dem sehr ernstzunehmende Waffensysteme eine Rolle spielen. Einige von Ihnen wissen über die chemischen und biologischen Waffen Bescheid. Ich habe schon oft über einige der modernen biologischen, chemischen und «neurologischen» Waffen berichtet, über die ich einiges Besorgniserregende weiss. Und ich versichere Ihnen, dass es solche psychotropen und neurologischen Waffen gibt - und der Irak das Potential dazu hat. Die Möglichkeiten dazu sind vorhanden, aber was ist mit der ausdrücklichen (und drohenden) Absicht, sie anzuwenden? Das ist eine andere Sache. Die Israeli haben solche Waffen auch.
Wenn meine Mitkämpfer im Irak der Gefahr ausgesetzt und nicht ausreichend gegen bestimmte Wirkstoffe geschützt werden, wie wird dann der «Rückschlag» in meinem Land ausfallen? Haben wir diesen Gesichtspunkt einmal genauer unter die Lupe genommen? Allein wenn wir unsere Sorge auf unsere eigenen Leute beschränken, wie hat unsere öffentliche Diskussion darüber ausgesehen? Ist es nicht toll, in einer «modernen Demokratie» zu leben? Und besonders, wenn man gleichzeitig die «einzige Weltmacht» ist?
Es gibt keinen gerechten Grund, Krieg gegen den Irak zu führen
Aber ich denke auf jeden Fall, dass es keinen gerechten Grund gibt, Krieg gegen den Irak zu führen. Durch die Gesetze der Kriegsführung und durch die lange, deutliche Tradition der Kriterien eines «gerechten Krieges» und die Beur
Wenn Sie sich wegen irgendeiner Information ärgern, deswegen wütend oder frustriert werden bzw. Hass oder Wut auf entsprechende Personen bekommen, sind SIE selbst der einzige der diese Emotion in Form von Krankheiten zurückbekommt. Ihre Wut trifft niemals den anderen.
Einen Herrn Bush zum Beispiel interessiert es herzlich wenig, ob Sie sich über ihn ärgern.
Sie sind Schöpfer der Ereignisse die in Ihrem Leben eintreten, also seien Sie sich bewußt
wie Sie denken oder sprechen.
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